Uni Kassel baut internationalen Studierenden eine Brücke in den deutschen Arbeitsmarkt
Uni Kassel baut internationalen Studierenden eine Brücke in den deutschen Arbeitsmarkt
Mehr als 400 internationale Studierende beginnen jedes Jahr in Kassel ein Master-Studium. Viele von ihnen würden gerne anschließend in Deutschland arbeiten, tun sich jedoch mit dem Einstieg schwer. Zugleich fehlen in Nordhessen bereits heute akademische Fachkräfte. Mit einem Projekt will die Universität nun internationalen Studierenden den Weg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern und damit auch die Wirtschaft der Region stärken.
Das Projekt „Promote your Career“ zielt schwerpunktmäßig auf Studierende in englischsprachigen Masterstudiengängen – diese sind für internationale Studierende besonders attraktiv, zugleich verlassen die Absolventinnen und Absolventen die Universität mit einer hohen Qualifikation, aber nicht selten ohne die für den hiesigen Arbeitsmarkt nötigen spezifischen Deutschkenntnisse. Für sie wird die Universität künftig beispielsweise zusätzliche Sprachkurse anbieten, etwa für Fach- und Wirtschaftsdeutsch, aber auch Kenntnisse über die Wirtschaftsstruktur vermitteln oder spezielle Karriereberatung und Bewerbungstrainings anbieten. Zum Teil können die Studierenden Credits erwerben. Auch die Vermittlung von Unternehmenskontakten bis hin zu Praktika wird verstärkt und die betreffenden Studierenden erhalten das Angebot einer besonderen Beratung, um möglichst nahtlos auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.
„Promote your Career” konzentriert sich dabei auf die vier Masterstudiengänge „Economic Behaviour and Governance“, „International Food Business and Consumer Studies“, „Global Political Economy and Development“ und „Electrical Communication Engineering“. Viele Angebote stehen aber grundsätzlich anderen internationalen Masterstudierenden offen. Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützt, und zwar im Rahmen einer aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierten „Campus-Initiative internationale Fachkräfte“.
„Wir wollen mit dieser Initiative noch attraktiver für Studierende aus dem Ausland werden, unsere Internationalisierung vorantreiben und die regionale Wirtschaft zusätzlich bei der Fachkräftegewinnung unterstützen“, erläuterte Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Ute Clement. „Mit der Einrichtung von insgesamt zwölf englischsprachigen Master-Studiengängen haben wir in den vergangenen Jahren bereits viel dafür getan.“ Ute Clement fügte hinzu: „Wir wissen aus Befragungen und Beratungsgesprächen, dass sich viele der ausländischen Studierenden wünschen, in Deutschland auch beruflich Fuß zu fassen. Gleichzeitig wünschen sich Betriebe qualifizierte Arbeitskräfte. Wir möchten dabei helfen, dass sich beide Seiten schneller finden und aufeinander einlassen. Auf Seiten der Unternehmen wünschen wir uns Verständnis dafür, dass perfekte Deutschkenntnisse nicht von Anfang an vorhanden sind.“
Das Programm startet mit dem neuen akademischen Jahr zum kommenden Wintersemester und läuft bis Ende 2028. Es wird vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst mit 1,15 Mio. Euro unterstützt. Am 19. September wird eine Auftaktveranstaltung mit interessierten Unternehmen stattfinden.
Im vergangenen Wintersemester waren 1.547 internationale Studierende für einen Master eingeschrieben (von 6.164 Masterstudierenden insgesamt).
Hintergrund:
Das Hessische Sozialministerium veröffentlichte im vergangenen Jahr eine Prognose zum Fachkräftemangel in Hessen bis 2028. Danach fehlen allein in Stadt und Landkreis Kassel mehr als 3.000 akademisch gebildete Arbeitskräfte. Besonders betroffen sind die Metallindustrie und der Bereich Automotive. In den Landkreisen Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner kommt ein prognostiziertes Defizit von 4.000 Personen hinzu.
https://www.hessische-berufsprognosen.de/prognosebericht-und-regionaldossiers/
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Britta Wöbbeking/Maria WeisenseeUniversität Kassel
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