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Universität Kassel

Leitfaden zur Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in Pflegefamilien veröffentlicht

Leitfaden zur Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in Pflegefamilien veröffentlicht

Ein Forschungsteam der Universität Kassel hat in Zusammenarbeit mit mehreren europäischen Partner-Organisationen ein präventives Unterstützungsprogramm für Pflegedienstmitarbeitende entwickelt. Ein nun veröffentlichter Praxisleitfaden gibt ihnen Empfehlungen an die Hand, um sie bei ihrer Arbeit mit Pflegeeltern von Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund zu unterstützen. Darunter fallen zum Beispiel praktische Tipps, wie Pflegeeltern mit den Kindern vertrauensvolle Beziehungen aufbauen oder wie Pflegedienstmitarbeitende den Jugendlichen helfen können, in angespannten Situationen ihre Emotionen zu regulieren.

„Unbegleiteten Kindern und Jugendlichen sind im Zusammenhang mit der Flucht oft gravierende und schmerzhafte Brüche widerfahren“, erklärt wissenschaftliche Mitarbeiterin Corinna Poholski den Hintergrund des Projekts. „Angesichts dessen sehen sich Pflegeeltern inmitten des gemeinsamen Neuanfangs als Pflegefamilien mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert.“ Pflegedienste berichteten daher von einem Bedarf an therapeutischer Betreuung für diese Pflegefamilien.

Eines der Hauptanliegen des EU-Projekts „Therapeutic foster care for unaccompanied minor refugees and their foster families“ (kurz: FORM) besteht entsprechend darin, sowohl die allgemeinen Beratungsmethoden für Pflegefamilien mit unbegleiteten Minderjährigen als auch die spezifischeren präventiven und therapeutischen Interventionen zu optimieren. Innerhalb eines europäischen Netzwerks von Pflegediensten und Organisationen entwickelten die Beteiligten Methoden und Informationen, die die Arbeit in Pflegefamilien mit unbegleiteten Minderjährigen stärken.

Der nun als Ergebnis veröffentlichte Praxisleitfaden (englischsprachig) ist ein 10 Punkte Plan, der sich direkt an die Mitarbeitenden von Pflegediensten richtet und einen beziehungsbasierten sowie exil- und traumasensiblen Ansatz verfolgt. Er soll allen Akteurinnen und Akteuren im Pflegebereich in der EU zur Verfügung stehen.

Das FORM-Projekt läuft seit Februar 2022 und bis Januar 2025 und ist an der Universität Kassel am Fachgebiet Psychoanalyse (Fachbereich Humanwissenschaften) unter der Leitung von Prof. Dr. Patrick Meurs angesiedelt. Neben der Uni Kassel sind fünf weitere Organisationen daran beteiligt: Odisee University College (Belgien), Pleegzorg Oost-Vlaanderen (Belgien), Salesiani per il Soziale (Italien), Hope for Children (Zypern) und ENSA – European Network for Social Authorities. Es wird gefördert durch das Erasmus+ Programm der EU.

Die beteiligten Forschenden und Organisationen stellten im Rahmen der internationalen Abschlusskonferenz des Projekts im November 2024 in Brüssel ihre Ergebnisse vor. Alle Veröffentlichungen sowie weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://form.ensa-network.eu/

Kontakt:

Prof. Dr. Patrick Meurs

Universität Kassel

Fachgebiet Psychoanalyse

Tel.: 0561 804 3624

E-Mail: patrick.meurs@uni-kassel.de

Corinna Poholski

Universität Kassel

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im FORM-Projekt

E-Mail: poholski@uni-kassel.de

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Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle der Universität Kassel:
Sebastian Mense
Universität Kassel
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Tel.: +49 561 804-1961
E-Mail:  presse@uni-kassel.de
 www.uni-kassel.de
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