Transfergesellschaft DODUCO Pforzheim: Über 95% der Beschäftigten versorgt
Pforzheim (ots)
Der Pforzheimer Traditionsbetrieb DODUCO (Edelmetallindustrie) musste aufgrund schwieriger Marktlage seit 2017 etwa 150 Mitarbeiter abbauen. Diese wurden in Transfergesellschaften aufgefangen. Das Ergebnis intensiver Arbeit kann sich sehen lassen. Über 95% der Beschäftigten haben wieder eine neue Perspektive. Betriebsrat und Personalleitung sind zufrieden.
DODUCO mit Sitz in Pforzheim ist ein Hersteller von elektrischen Kontakten. Die Kunden sind in der Elektro-, Elektronik- und Automobilindustrie angesiedelt. Zu den Produkten gehören Kontaktwerkstoffe und Halbzeuge, Präzisionskontaktteile, elektromechanische Baugruppen sowie die dazu benötigten Werkzeuge. Auch die Herstellung von Produkten für die Galvanotechnik, die Beschichtung mit Edelmetallen sowie die Edelmetallrückgewinnung sind Geschäftszweige. Wo Metall und Strom zusammenkommen, kommt das Knowhow des Unternehmens zum Einsatz.
Seit 2017 befanden sich die DODUCO-Gesellschaften allerdings in einer existenziellen Krise. Diese fand ihr Ende erst mit der Übernahme durch die SAXONIA-Gruppe im Juni 2020. "Dadurch ist eine der größten edelmetallverarbeitenden Firmengruppe in Europa entstanden und über 1000 Arbeitsplätze konnten gesichert werden", sagt Peter Marincek, Betriebsratsvorsitzender der DODUCO Contacts and Refining GmbH. Weitere 150 Beschäftigte, die von SAXONIA nicht übernommen werden konnten, wurden nicht betriebsbedingt entlassen sondern kamen in Transfergesellschaften der MYPEGASUS Pforzheim.
Transfergesellschaften sind ein besonderes arbeitsmarktpolitisches Instrument, mit dessen Hilfe von Arbeitsplatzabbau bedrohte Beschäftigte für max. 12 Monate aufgefangen werden. In dieser Zeit sind die Arbeitnehmer nicht arbeitslos, sondern werden durch professionelle Beratung, Bewerbertrainings, Qualifizierungen und Vermittlungscoaching unterstützt. Ziel ist die Vermittlung in den Ersten Arbeitsmarkt. Auch der Weg in die Selbstständigkeit ist möglich.
"Die Betriebsräte hatten freie Hand in der Auswahl des Transferträgers und bei MYPEGASUS das beste Gefühl", sagt Betriebsrat Peter Marincek. Zum damaligen Zeitpunkt standen noch zwei weitere Transfergesellschaften zur Diskussion. "Letzten Endes haben die professionelle Darstellung durch Transfer-Projektleiterin Andrea Gonsior sowie die räumliche Nähe des Trägers den Ausschlag gegeben. Von immensem Vorteil war ebenso, dass die Projektleiterin, aufgrund ihrer beruflichen Geschichte in Pforzheim, unsere Bedürfnisse und Notwendigkeiten sofort erkannt hat.", führt der Arbeitnehmervertreter weiter aus.
Die in Betriebs- und Abteilungsversammlungen vorgestellte und kommunizierte Vorgehensweise und die Umsetzung der Transfergesellschaften verliefen sehr professionell. "Aufgrund eines vom Betriebsrat gut ausgehandelten Sozialplanes war die Akzeptanz nach anfänglicher Skepsis innerhalb der Belegschaft vorhanden", sagt Peter Maricek. Top professionell, super Umsetzung, immer erreichbar, großes Wissen in puncto quer- und höher Qualifizierungen, hohe Akzeptanz, fordernde und fördernde Einstellung, so das Feedback des Betriebsratsvorsitzenden.
Auch die Personalabteilung ist zufrieden. "Nach der anfänglichen Skepsis unserer Beschäftigten entwickelte sich die Zusammenarbeit mit der MYPEGASUS zu einem Erfolgsmodell, sofern man das in Zusammenhang mit erforderlichen Restrukturierungen so nennen darf. Die zielgerichtete und äußerst individuelle Betreuung eines jeden Einzelnen hat sich schnell verbreitet und wurde allseits geschätzt. Die MYPEGASUS ist als kompetenter Partner definitiv empfehlenswert und unsere erste Wahl, sollten wir in der Zukunft erneut mit einem Personalabbau konfrontiert werden.", so die DODUCO Personalverantwortliche Karin Gauß.
MYPEGASUS Projektleiterin Andrea Gonsior freut sich über das Lob, zumal insbesondere die Pandemiebedingungen eine richtige Herausforderung waren. Seit über 20 Jahren ist die erfahrene Projektleiterin am Standort Pforzheim tätig und hat bereits viele Transferprojekte in der krisengebeutelten Region begleitet. Kontaktbeschränkungen, Videoberatung und eingeschränkte Qualifizierungsmöglichkeiten waren jedoch auch für sie Neuland. "Der persönliche menschliche Kontakt ist in der Transferberatung unglaublich wichtig. Das war schon richtig schwierig" sagt Andrea Gonsior. Das die Ergebnisse des Transferprojektes trotzdem so gut sind, dafür gibt es einige Gründe.
"Die Transferbeschäftigten waren sehr engagiert, offen für völlig neue Arbeitsbereiche und der Arbeitsmarkt in der Region hat sich wieder erholt und in der Transferberatung haben wir gut gearbeitet, so MYPEGASUS Projektleiterin Gonsior. Es konnten trotz erschwerter Bedingungen auch noch eine Vielzahl von Qualifizierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Vom Deutschkurs über eine Heilpraktiker-Ausbildung bis hin zu Weiterbildungen für Qualitätssicherung und Unternehmensplanung reichte die Palette. "Wer aus seiner gewohnten Bahn geworfen wird, meint manchmal, dass alles verloren ist. Doch in Wirklichkeit fängt nur etwas Neues an und das kann eine ungeahnte Chance sein.", sagt Andrea Gonsior.
Besonders dankbar ist die Projektleiterin für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem DODUCO Betriebsrat und der Personalabteilung. Alle waren sehr hilfsbereit, engagiert und haben ihren Beitrag geleistet, dass es für die ehemaligen Mitarbeitern gut weitergeht.
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