Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Vernissage: Perspektiven in Öl – Roma in der Slowakei
Ein Dokument
Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma zeigt bis zum 19. März Gemälde des Benediktinermönchs Lukas Ruegenberg. Gemeinsam mit zahlreichen Mitstreitern hat der 94-Jährige Familien in der Roma-Siedlung Habeš in der Slowakei unterstützt. Dabei sind beeindruckende und farbenfrohe Gemälde entstanden. Die öffentliche Vernissage findet am Mittwoch, 8. Februar, um 18 Uhr statt.
Die Roma-Siedlung Habeš haben Bruder Lukas Ruegenberg und seine Mitstreiter eher zufällig entdeckt – im Jahr 2004 beim Transport von Hilfsgütern in die Ukraine. Auf der Fahrt durch die Slowakei fielen ihnen die bescheidenen Hütten und die mageren Kinder am Rande der Stadt Sečovce auf. „Dort sollten wir auch einmal eine Lkw-Ladung hinfahren“, entfuhr es Abt Benedikt von Maria Laach. Das war der Ausgangspunkt für ein Hilfsprojekt, das Lukas Ruegenberg zahlreiche Aufenthalte in dem Wohnviertel bescherte. Seine Erlebnisse bei den Begegnungen mit den Roma-Familien, beim Bau von Brunnen und einer Kapelle hat der Benediktinermönch und Sozialarbeiter in einer Reihe von beeindruckenden Ölgemälden verarbeitet. Unter dem Titel „Perspektiven in Öl – Roma in der Slowakei“ werden die Werke des 94-Jährigen im Rahmen einer Ausstellung vom 9. Februar bis zum 19. März 2023 im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma gezeigt. Eröffnet wird die Schau im Beisein des Künstlers am Mittwoch, 8. Februar, um 18 Uhr von Romani Rose, dem Geschäftsführer des Dokumentations- und Kulturzentrums, in der Bremeneckgasse 2 in Heidelberg.
„Von einer Kapelle in Habeš erwartete ich mir neben ihrer religiösen Bedeutung auch eine Stärkung des Selbstbewusstseins dieser an den Rand gedrängten Menschen. Sie sollten etwas Gemeinsames in ihrer Mitte haben, das sie als Gemeinschaft mit Freude und Stolz erfüllte“, schreibt Lukas Ruegenberg in seiner 2017 erschienenen Autobiographie „Mönche, Maler, Sozialarbeiter“. Tatsächlich haben die Roma selbst das kleine Kirchengebäude gemauert und der Maler aus der Abtei Maria Laach hat das Altarbild beigesteuert.
Geboren wurde Bruder Lukas Ruegenberg 1928 in Berlin. Von 1947 bis 1951 studierte freie Malerei an der Berliner Kunstakademie. Mit dem Entschluss, fortan als Benediktinermönch zu leben, trat er 1951 in die Abtei Maria Laach ein. Daneben ist er in Köln als Sozialarbeiter aktiv. Am bekanntesten aber ist er wohl für seine Bilderbücher, die sich vorwiegend mit den Themen Holocaust, Antisemitismus und Nationalsozialismus auseinandersetzen.
Der Eintritt zur Vernissage und zur Ausstellung ist frei.
Öffnungszeiten: Di 9.30–19.45 Uhr / Mi, Do, Fr 9.30–16.30 Uhr / Sa, So 11.00–16.30 Uhr. Mo und an Feiertagen geschlossen.
Wir bitten um Ankündigung der Termine von Vernissage und Ausstellung in Ihrem Medium und laden ein Mitglied Ihrer Redaktion zur Berichterstattung ein. Im Anschluss an die Eröffnung steht Bruder Lukas Ruegenberg gern für Interviews zur Verfügung .
Heidrun Helwig Wissenschaftliche Mitarbeiterin
heidrun.helwig@sintiundroma.de Tel.: 06221-981102
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma https://dokuzentrum.sintiundroma.de/