Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Ein Rom erschreibt sich die Welt: Erzählungen von Jovan Nikolić
Ein Dokument
Jovan Nikolić ist einer der bedeutendsten Vertreter zeitgenössischer serbischer Literatur und Literatur der Roma. Seine Veröffentlichungen umfassen Lyrik, Prosa, Liedtexte und Theaterstücke. Seinen vor Kurzem erschienen Band „Hotel Nicaragua“ mit 48 Erzählungen stellt der Autor am Donnerstag, 12. Dezember, um 18 Uhr im Heidelberger
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma vor.
Die Mansarde ist die Notunterkunft für einen Mann, dessen Ehe gerade zu scheitern droht. Und dieses Scheitern wird durch Weltmusik begleitet: Salsa, Klezmer, Fado, die Musik der Einwanderer. Ein melodiöses Scheitern sozusagen. „In all diesen Tagen meines Aufenthalts im ehemaligen Büro einer revolutionären Organisation aus Nicaragua hatte ich das Radio an“, schreibt der Autor, der mit sich selbst Schach spielt. „Hotel Nicaragua“ heißt die Sammlung von 48 Erzählungen, die aktuell im Drava Verlag erschienen ist und die Jovan Nikolić am Donnerstag, 12. Dezember, um 18 Uhr im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma vorstellen wird. Zu finden sind darin Miniaturen über Flüchtlingsapathie, elegische Preisungen der Frauenschönheit oder auch witzig-traurige Familiengeschichten.
Jovan Nikolić wurde 1955 in Belgrad geboren und wuchs ab 1967 in einer Roma-Siedlung in Serbien auf. Er veröffentlichte bislang zahlreiche Lyrikbände, Theaterstücke sowie satirische Texte in serbokroatischer Sprache. Nach dem Militäreinsatz der NATO wanderte er 1999 nach Deutschland aus und lebt seitdem in Köln. Er war Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung, der Akademie der Künste Berlin, des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums der Stadt Graz, der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen sowie von KulturKontakt Austria. Im Jahr 2000 erlebte das zusammen mit Ruzdija-Ruso Sejdovic verfasste Antikriegsstück „Kosovo mon amour“ bei den Ruhrfestspielen die Uraufführung. Seit 2002 ist er Vizepräsident des Internationalen Romani Schriftstellerverbandes (IRWA), außerdem ist er Mitglied im serbischen PEN. Sein Prosaband „Weißer Rabe, schwarzes Lamm“ wurde 2011 in Köln zum „Buch für die Stadt” gewählt.
Der Eintritt zu der Autorenlesung mit Gespräch ist frei.
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Heidrun Helwig Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma https://dokuzentrum.sintiundroma.de/