EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Stadt Stuttgart, NEV, EnBW und NWS haben sich geeinigt: Die Kooperation von EnBW und NWS wird jetzt auch vertraglich besiegelt
Bündelung der Kräfte und Kompetenzen stärkt Unternehmen und Wirtschaftsstandort
Stuttgart (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung von Stadt Stuttgart, EnBW und NWS
Die Kooperation von EnBW Energie Baden-Württemberg AG und Neckarwerken Stuttgart AG (NWS) wird jetzt auch vertraglich besiegelt. Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster sowie die Vorstandsvorsitzenden beider Unternehmen, Gerhard Goll (EnBW) und Günter Scheck (NWS) erläuterten am Freitag vor Journalisten in Stuttgart ein Paket von Vereinbarungen, in denen die Bündelung der Kräfte und Kompetenzen von EnBW und NWS, aber auch die Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen geregelt werden.
Schuster, Goll und Scheck zeigten sich übereinstimmend sehr zufrieden mit dem in nur wenigen Wochen erreichten Verhandlungsergebnis. Die Zusammenführung von EnBW und NWS in zahlreichen Aufgabenfeldern werde sowohl die Zukunftsfähigkeit der beteiligten Unternehmen sichern als auch den gesamten Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg stärken. EnBW und NWS seien "die natürlichen Partner im Energiewettbewerb." Die unterschiedlich gewichteten Kompetenzen beider Unternehmen ergänzten sich hervorragend. Gemeinsam könnten EnBW und NWS auch langfristig die Rolle eines "starken Mitgestalters des zunehmend europäischen Energiemarktes" in Erfolge für die Unternehmen, ihre Mitarbeiter, Kunden und Partner sowie für die gesamte Wirtschaftsregion umzusetzen.
Oberbürgermeister Schuster betonte insbesondere die "Sicherung des Energiestandorts Stuttgart." Auch unter unternehmerischer Führung durch die EnBW bleibe die lokale Präsenz der NWS garantiert. Dies gelte ebenfalls für die erheblichen EnBW Unternehmensteile, die in Stuttgart angesiedelt sind.
Im Kern geht es bei den jetzt ausgehandelten, aber noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung von Gremien und der kartellbehördlichen Freigabe stehenden Vereinbarungen um Regelungen zu den folgenden Punkten:
- Ein Kooperationsvertrag beschreibt die Aufgabenfelder und Tätigkeiten, in den künftig die Kräfte von EnBW und NWS gebündelt werden sollen: etwa im Betrieb von Kraftwerken und Stromnetzen, bei der Beschaffung von Brennstoffen und der Materialwirtschaft, sowie in Bereichen Kundenabrechnung/Kundenmanagement. Die Geschäftsfelder Gas, Wasser und Abwasser sollen bei NWS, der Stromhandel bei EnBW konzentriert werden. Auch zwischen den Vertriebseinheiten von EnBW und NWS soll es eine enge Abstimmung von Marktaktivitäten geben.
- In einer Vereinbarung über die Sicherung der Arbeitsplätze und Standorte wird der Erhalt von Standorten der EnBW und der NWS - insbesondere auch in Stuttgart und Esslingen - ausdrücklich als gemeinsames Ziel festgeschrieben.
- Auch in einer Vereinbarung über vertrauensbildende Maßnahmen werden der "Erhalt der NWS mit Sitz in Stuttgart", die "wirtschaftliche und bilanzielle Unabhängigkeit" und die "Sicherung der Arbeitsplätze" als "gemeinsamer Wille" beider Unternehmen betont. Betriebsbedingte Kündigungen sind (auch im Wege von Haustarifverträgen) bis Mitte 2003 ausgeschlossen. Über eine Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen "werden rechtzeitig Verhandlungen aufgenommen" - so die Vereinbarung zwischen den Vorständen und Betriebsräten der beiden Unternehmen.
- Ein Rahmenvertrag/Optionsvertrag regelt vor allem die Übertragung von NWS-Aktien, die bislang von der Stadt Stuttgart und dem (kommunalen) Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) gehalten werden, auf die EnBW. Die EnBW verpflichtet sich NWS-Aktien, die ihr von Stuttgart (über die TWS) und dem NEV bis Ende 2005 angeboten werden, zu kaufen. Ziel dieser Transaktion ist es, der EnBW den Erwerb der Aktienmehrheit an NWS zu ermöglichen.
- In diesem Zusammenhang ist auch der Vertrag über die Ausgestaltung der unternehmerischen Führung der NWS durch die EnBW zu sehen: Hierdurch erwirbt die EnBW schon vor Erreichung einer Mehrheit am Aktienkapital der NWS das Recht, die NWS unternehmerisch zu führen.
- Darüber hinaus verpflichtet sich eine in Gründung befindliche Beteiligungsgesellschaft zwischen EnBW und EDF in einem weiteren Rahmenvertrag/Optionsvertrag, die ihr von der Stadt/TWS in den nächsten fünf Jahren angebotenen neun Prozent Aktien an der EnBW zu einem fest vereinbarten Kaufpreis zu erwerben.
Im Rahmen ihrer Kooperation haben EnBW und NWS auch die Schaffung einer von beiden Unternehmen getragenen "Energie-Akademie" vereinbart. EnBW Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Arndt und NWS-Chef Scheck bezeichneten das Vorhaben dieser Fortbildungs- und Personalentwicklungs-Einrichtung als "Brücke, über die auch die Mitarbeiter aus beiden Häusern zusammenfinden werden." Neben den klassischen Feldern der Fortbildung soll ein Schwerpunkt der Akademie-Arbeit - so betonte EnBW Arbeitsdirektor Arndt - "der interkulturellen Ausbildung gewidmet sein, um unsere Mitarbeiter für ihre künftig immer häufiger auch internationalen Aufgaben vorzubereiten." Die Energie-Akademie mit Hauptsitz in Stuttgart soll auch den Personalentwicklern und Mitarbeitern anderer Unternehmen aus der EnBW Unternehmensgruppe offen stehen: etwa dem Salamander-Konzern.
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