EnBW Energie Baden-Württemberg AG
EnBW Hauptversammlung
Geschäftsjahr 2002 von dynamischem Wachstum und Investitionen geprägt
Vorstandsvorsitzender Gerhard Goll erwartet von Regulierungsbehörde positive Markteffekte
Karlsruhe (ots)
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG wird auch 2003 ihren Wachstumskurs fortsetzen, wenngleich mit den in 2002 getätigten Investitionen die Phase des dynamischen Wachstumskurses weitgehend abgeschlossen sei, so Gerhard Goll, Vorstandsvorsitzender der EnBW, auf der diesjährigen Hauptversammlung in Karlsruhe. Das Jahr 2003 stehe nun im Zeichen der Konsolidierung. Dabei gehe man von einem organischen Wachstum durch Neugewinnung von Kunden, Synergieeffekten im Rahmen der anstehenden Konsolidierung der erworbenen Unternehmen sowie von positiven Veränderungen im Regulierungsumfeld des Energiemarkts aus. Zudem solle mit einem Effizienzsteigerungsprogramm das Konzernergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern bis zum Jahr 2006 in einer Größenordnung von rund 700 Millionen Euro verbessert werden. Der zum 30. April 2003 aus seinem Vorstandsamt scheidende Gerhard Goll erläuterte auf der Hauptversammlung letztmals die Geschäftsergebnisse und Ziele der EnBW. Ihm folgt zum 1. Mai 2003 als neuer Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Utz Claassen nach.
Rückblickend auf das zurückliegende Geschäftsjahr führte Goll aus, dass die EnBW 2002 mit der Übernahme der Neckarwerke Stuttgart AG (NWS), dem Kauf der Zementwerk Lauffen-Elektrizitätswerk Heilbronn AG (ZEAG) sowie mit dem Mehrheitserwerb der Kraftwerke Laufenburg AG und der gemeinsam mit ENI erworbenen Anteile an der Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) die größten Investitionen in ihrer Unternehmensgeschichte getätigt hat. Diese Investitionen seien wichtig gewesen. "Der Einstieg in die Gasversorgung Süddeutschland gemeinsam mit dem Partner ENI, die zu den bedeutenden Unternehmen der europäischen Gaswirtschaft zählt, verschafft der EnBW eine gute Position in diesem wichtigen Geschäftsfeld. Diese Position wird sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Hinsicht fortentwickelt", so Goll. Im laufenden Geschäftsjahr gelte es nun, die neu zur EnBW hinzugekommenen Unternehmen zu integrieren und mit den bisherigen Geschäftsaktivitäten zu verzahnen. Weitere Zukäufe schloss Goll in seiner Rede nicht aus, verwies jedoch darauf, dass diese lediglich Abrundungscharakter haben werden.
Entsprechend der eingeleiteten Konsolidierungs- und Integrationsphase werde sich das Wachstum der EnBW daher auch in deutlich geringerem Umfang als in den vergangenen Jahren fortsetzen. Wesentliches Element dieser Konsolidierungsstrategie sei das neu aufgelegte Programm TOP FIT. Ziel dieses Programms zur Effizienzsteigerung sei, in allen Geschäftsfeldern und Unternehmensbereichen Einsparpotenziale zu realisieren und die Kostenpositionen dauerhaft zu verbessern. Das Programm gehe jedoch über ein reines Kostensenkungsprogramm hinaus und beinhalte auch die Verbesserung der Einnahmeseite durch eine margenorientierte Preispolitik und eine wachstumsorientierte Nutzung der EnBW Markenwerte, insbesondere bei Yello.
Vor den Aktionären ging Goll ausführlich auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2002 ein. Mit 8,66 Milliarden Euro konnte der Umsatz um 10,1 Prozent deutlich gesteigert werden. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 451,4 Millionen Euro auf 1,48 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 43,8 Prozent entspricht. Geringer fällt die Steigerung des EBIT von 256,5 Millionen Euro auf nunmehr 561,7 Millionen Euro sowie das erzielte EBT, welches sich um 110,5 Millionen Euro auf 406,6 Millionen erhöhte, aus. In diesen Ergebnissen spiegeln sich die gestiegenen Abschreibungen beziehungsweise die gestiegenen Finanzierungskosten wider. "Das Finanzbild der EnBW ist konstant, alle wesentlichen Finanzkennzahlen haben sich im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr verbessert", so Goll. Dies bestätige auch das gute und über das gesamte Geschäftsjahr gehaltene A-Rating der Agenturen Standdard & Poor und Moody´s.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr wertete Goll den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2003 als den Erwartungen entsprechend. Jedoch sei durch die in 2003 wirksam werdende Umstellung der Bilanz auf IAS ein schwächeres Ergebnis als 2002 zu erwarten. Dies ergebe sich aufgrund der bilanzrechtlichen Vorgaben.
Positive Effekte für das organische Unternehmenswachstum erwartet der EnBW-Chef von einer Fortentwicklung des deutschen Energiemarkts in Richtung vollständige Marktöffnung. "Die von der Bundesregierung zum 1. Juli 2004 geplante Regulierungsbehörde für Strom und Gas ist ein sinnvoller und dringend notwendiger Schritt, um dem bis dato untauglichen Versuch einer Selbstregulierung ein Ende zu machen. Damit wird endlich ein Paradigmenwechsel weg von Verbändevereinbarungen und hin zu einer marktfreundlichen Netznutzungsverordnung vollzogen", so Goll. Auch begrüßte er die aktuellen Verfahren des Bundeskartellamts gegen überhöhte Netznutzungsentgelte. "In weiten Teilen Deutschlands herrscht unverändert eine Praxis der Quersubventionierung vom Netzbetrieb zum Vertrieb. Diesem zu Lasten der Verbraucher gehende Missbrauch hat das Bundeskartellamt nun den Kampf angesagt und findet dabei die Unterstützung der EnBW." Werde dieser Weg konsequent weiter beschritten, sei eine dauerhafte Belebung des Energiemarkts möglich. Mit der Tochter Yello sei die EnBW hierfür gut gerüstet und verfüge damit über einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber allen anderen Wettbewerbern.
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