Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Wolfsübergriff auf Schafe in Waldsolms - Genetische Analyse bestätigt Wolf als Verursacher
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PRESSEMITTEILUNG
Wolfsübergriff auf Schafe in Waldsolms
Genetische Analyse bestätigt Wolf als Verursacher
Wiesbaden, 17.02.2023 – Die Schafe, die Ende Januar auf einer Weide in Waldsolms im Lahn-Dill-Kreis gefunden wurden, sind von einem Wolf getötet worden – dies hat die Analyse der Proben ergeben, wie das wildtiergenetische Labor der Senckenberg Gesellschaft heute dem Wolfszentrum Hessen (WZH) am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitgeteilt hat.
Am 29. Januar 2023 waren dem Wolfszentrum über die amtliche Wolfshotline fünf tote und vier verletzte Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff gemeldet worden. Daraufhin dokumentierten eine amtliche Wolfsberaterin und zwei amtliche Wolfsberater von HessenForst den gemeldeten Fall und nahmen mittels Abstrich genetische Proben an den toten Tieren. Die Genotypisierung der DNA-Proben steht noch aus. Sollte diese erfolgreich sein, ließen sich darüber Rückschlüsse auf das entsprechende Individuum ziehen.
Der Fall ist der zweite bestätigte Wolfsübergriff auf Nutztiere im Jahr 2023 in Hessen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt elf von Wölfen verübte Nutztierschäden in Hessen dokumentiert, dabei wurden zwanzig Nutztiere getötet.
Rissverdachtsfälle sollten innerhalb von 24 Stunden an das WZH am HLNUG gemeldet werden. Die amtliche Wolfhotline (0641 2000 95 22) ist hierfür montags bis sonntags sowie an Feiertagen von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr erreichbar. Außerhalb der Sprechzeiten sollten die für den Landkreis zuständigen ehrenamtlichen Wolfsberater und Wolfsberaterinnen direkt kontaktiert werden. Die Liste mit den Kontaktdaten ist auf der Homepage des WZH einsehbar. Tierhalterinnen und Tierhalter können unter bestimmten Voraussetzungen für nachweislich von Wölfen verursachte Schäden an Nutztieren einen finanziellen Ausgleich erhalten. Die Abwicklung der Ausgleichszahlung läuft über die jeweiligen Regierungspräsidien.
Da in ganz Hessen jederzeit mit durchziehenden Wölfen zu rechnen ist, sind Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter dazu aufgerufen, unbedingt für einen sachgerechten Schutz ihrer Tiere zu sorgen. Dies reduziert das Risiko eines Übergriffs deutlich und vermeidet, dass Wölfe lernen, Nutztiere als leicht zugängliche Nahrungsquelle einzuordnen. Zu geeigneten Herdenschutzmaßnahmen berät der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Informationen zu Fördermöglichkeiten gibt es bei der Landwirtschaftsverwaltung des jeweiligen Landkreises. Seit dem 3.11.2022 gilt in Hessen die überarbeitete Richtlinie Weidetierschutz. Ausführliche Informationen zu der Richtlinie sind auf der Homepage der WI-Bank zusammengestellt.
Weitere Informationen:
https://www.hlnug.de/dossiers/wolfsmonitoring
https://llh.hessen.de/tier/herdenschutz/
Pressesprecherin Franziska Vogt Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Rheingaustraße 186 D-65203 Wiesbaden 0611 - 6939 307 franziska.vogt@hlnug.hessen.de