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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Hochwasser in Hessen: Hochwasserwellen verlagern sich in die Mittel- und Unterläufe

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PRESSEMITTEILUNG

Hochwasser in Hessen

Hochwasserwellen verlagern sich in die Mittel- und Unterläufe

Wiesbaden, 04.01.2024 – Seit Montagabend sind in Hessen Regenmengen von 25 l/m² bis 45 l/m² gefallen, in Staulagen örtlich sogar bis 80 l/m². Dies hat die bereits bestehende Hochwasserlage wieder verschärft. Anders als in den nördlichen Bundesländern ist die allgemeine Hochwassersituation in Hessen jedoch weniger kritisch. Zwar war zwischenzeitlich vereinzelt die Meldestufe 3 überschritten, derzeit ist dies jedoch an keinem der hessischen Pegel mehr der Fall. Zum derzeitigen Stand befinden sich 20 Pegel in der Meldestufe 1 und 12 Pegel in der Meldestufe 2. Vom Hochwasser betroffen sind derzeit vor allem das Gebiet im Bereich des Ober- und Mittellaufs der Fulda, die Lahn mit Zuflüssen, die Eder mit Zuflüssen, die Kinzig mit Zuflüssen sowie einzelne kleinere Gewässer.

In Nord- und Osthessen führen die Niederschläge der letzten Tage zu einer anhaltenden Hochwasserlage mit derzeit 14 Meldestufenüberschreitungen, davon acht Mal die Meldestufe 2. Nach höheren Wasserstandsanstiegen nordöstlich des Vogelsbergs, vor allem im Oberlauf der Fulda und ihren Zuflüssen, sind die Pegelstände hier seit gestern überwiegend rückläufig. Die Pegel Kerzell/Fliede, Bronzell/Fulda, Kämmerzell/Fulda, Unter-Schwarz/Fulda, Bad Hersfeld 1/Fulda und Rotenburg/Fulda befinden sich aktuell in der Meldestufe 2. Die Hochwasserscheitel sind bis zum Pegel Bad Hersfeld 1/Fulda bereits passiert, und die Hochwasserwelle verlagert sich langsam in den Mittellauf der Fulda. Die Eder führt im Oberlauf Hochwasser, der Pegel Schmittlotheim/Eder überschreitet hier die Meldestufe 2. Im Unterlauf der Eder wurden die Meldestufen aufgrund der Steuerung der Edertalsperre wieder unterschritten. Zudem bestehen an Pegeln der Ederzuflüsse Orke und Schwalm, sowie an Pegeln der Werra und der Weser Meldestufenüberschreitungen. Der Pegel Bad Karlshafen/Weser hat die Meldestufe 2 überschritten.

Im Fuldagebiet ist in den nächsten Tagen mit der weiteren Verlagerung der Hochwasserwelle in den Mittel- und Unterlauf zu rechnen. Aufgrund der prognostizierten Niederschläge im Rothaargebirge können die Wasserstände im Edergebiet weiterhin leicht steigen und im Diemelgebiet werden nach derzeitigen Berechnungen Meldestufenüberschreitungen vorhergesagt. Auch im hessischen Werra- und Weserabschnitt steigen die Wasserstände im Tagesverlauf. Am Pegel Bad Karlshafen/Weser ist ein Ansteigen der Wasserstände in den Bereich der Meldestufe 3 möglich.

In Mittelhessen befinden sich derzeit noch sechs Pegel in den Oberläufen der Lahn über der Meldestufe 1, mit größtenteils fallender Tendenz. Unterhalb von Hochwasserrückhaltebecken, etwa am Pegel Bartenhausen/Wohra, stagnieren die Wasserstände. Am Pegel Aßlar/Dill steigen die Wasserstände noch einmal etwas an, nach aktuellen Vorhersagen jedoch nur leicht und ohne die Meldestufe 2 zu erreichen. Am Pegel Marburg/Lahn sind die Wasserstände noch über der Meldestufe 2, mit langsam sinkender Tendenz. Gleiches gilt für die unterhalb liegenden Pegel an der Lahn Gießen-Klärwerk und Leun. Der Pegel Limburg Schleuse UP befindet sich ebenfalls in der Meldestufe 2 bei noch steigenden Wasserständen.

In Südhessen wird an sieben Pegeln die Meldestufe 1 und an einem Pegel die Meldestufe 2 überschritten. Betroffen sind vor allem das Einzugsgebiet der Kinzig, die Nidder, der Schwarzbach und die Mümling. Der Pegel Gelnhausen/Kinzig befindet sich seit gestern Mittag bei mittlerweile rückläufigen Wasserständen in der Meldestufe 2. Derzeit gehen die Pegelstände an den Ober- und Mittelläufen überwiegend zurück, jedoch kann es hier aufgrund der prognostizierten Niederschläge lokal erneut zu leichten Anstiegen kommen. Insbesondere an den Unterläufen der größeren Gewässer steigen die Wasserstände noch an. Eine Überschreitung der Meldestufe 2 am Pegel Hanau/Kinzig ist nach aktuellen Vorhersagen in der Nacht zum Freitag nicht ausgeschlossen.

An Rhein und Main sind derzeit noch keine Meldestufen überschritten. Aufgrund des gefallenen und noch prognostizierten Niederschlags werden die Wasserstände der Flüsse jedoch deutlich ansteigen. Am hessischen Abschnitts des Rheins wird nach derzeitigen Berechnungen in der Nacht zum Freitag am Pegel Mainz die Meldestufe 1 überschritten. Am hessischen Main ist voraussichtlich im Laufe des morgigen Tages mit Überschreitungen der Meldestufe 1 zu rechnen.

Am Pegel Rockenau/Neckar ist aktuell die Meldestufe 1 überschritten. In den kommenden Stunden werden hier weiter steigende Pegelstände voraussichtlich im Bereich zwischen den Meldestufen 1 und 2 erwartet.

Hinweis: Diese Pressemitteilung bildet den Stand von heute Vormittag 10:00 Uhr ab.

Da es sich bei einer Hochwasserlage um ein höchst veränderliches Geschehen handelt, können die hier abgebildeten Daten schnell veraltet sein. Das HLNUG informiert stets aktuell auf seinen Informationsportalen: Messwerte, Hochwasservorhersagen und Hochwassermeldungen sind laufend aktualisiert unter hochwasser-hessen.de einzusehen.

Der Direktaufruf ist auch über folgende Links möglich:

In der Hochwasservorhersagezentrale des HLNUG laufen die Daten aus den für Hessen relevanten Niederschlags- und Wasserstandsmessnetzen zusammen. Aus diesen Daten und den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes werden Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen für über 40 Messstellen in Hessen berechnet.

Pressesprecherin Franziska Vogt
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
D-65203 Wiesbaden
0611 - 6939 307 
franziska.vogt@hlnug.hessen.de
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