Alle Storys
Folgen
Keine Story von Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie mehr verpassen.

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Asiatische Hornisse breitet sich weiter in Hessen aus

Asiatische Hornisse breitet sich weiter in Hessen aus
  • Bild-Infos
  • Download

PRESSEMITTEILUNG

Asiatische Hornisse breitet sich weiter in Hessen aus

1.800 Hinweise zum Vorkommen der Art im Jahr 2024

Wiesbaden, 31.01.2025 – Sie ist ca. 2,4 – 3 cm klein, schwarz-gelb gestreift und stammt eigentlich aus Südostasien: die Asiatische Hornisse. Vermutlich über Importware eingeschleppt, breitet sich die invasive Art seit 2014 auch in Deutschland aus. In Hessen wurde die Asiatische Hornisse erstmals im Jahr 2019 nachgewiesen. Zu dieser Zeit beschränkte sich das Vorkommen noch auf Südhessen. Mittlerweile mehren sich auch Nachweise in den mittelhessischen Städten Gießen und Marburg sowie den Landkreisen Lahn-Dill-Kreis und Limburg-Weilburg.

Die Verbreitung der gebietsfremden Art wird vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erfasst, da sie negative Auswirkungen auf unsere Ökosysteme und auch auf einzelne Arten haben kann. Dafür wurde 2019 beim HLNUG ein Online-Meldeportal eingerichtet. Hier können Interessierte Sichtungen der Asiatischen Hornisse melden und sich unmittelbar an der Forschung zur Verbreitung der Art in Hessen beteiligen.

Ein Blick auf die Zahlen verrät: sowohl die Anzahl an Meldungen als auch die Anzahl an verifizierten Nestern und Individuen ist im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. Insgesamt erreichten das HLNUG 2024 etwa 1.800 Meldungen zu der invasiven Art. Bei 1.465 Meldungen bestätigte sich der Verdacht, dass es sich entweder um ein Individuum der Asiatischen Hornisse oder ein Nest dieser Art handelt. Hing ein Nest an einer präsenten Stelle, beispielsweise an einer Bundesstraße oder Bahntrasse, wurde es auch schon mal mehrfach gemeldet. Insgesamt wurden 280 verschiedene Nester entdeckt. Im Jahr zuvor waren es noch 150 Nester, so dass sich die Anzahl in etwa verdoppelt hat. Werden Nester der Asiatischen Hornisse bestätigt, wird das jeweilige Regierungspräsidiums tätig und beauftragt dessen Beseitigung.

Aber Vorsicht bei der Interpretation der Zahlen! Der Anstieg der Meldungen und Nachweise ist vermutlich nicht ausschließlich auf die Zunahme der tatsächlichen Ausbreitung der Art zurückzuführen. Insbesondere in dem vergangenen Jahr, stand die Asiatische Hornisse immer wieder im Interesse der medialen Aufmerksamkeit. Durch die mediale Berichterstattung hat das Wissen über die Art bei der Bevölkerung zugenommen, was vermutlich auch zu einem Anstieg der Meldungen beigetragen hat.

Doch nicht nur die Anzahl an Meldungen ist den letzten sechs Jahren stark angestiegen, auch die geografische Ausbreitung in Hessen hat zugenommen. Wurde die Art noch 2021 überwiegend im Kreis Bergstraße nachgewiesen, so ist sie bereits 2023 bis in den Taunus (Rheingau-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis), den Lahn-Dill-Kreis, den Wetteraukreis sowie den Main-Kinzig-Kreis verbreitet. Im Vergleich zum Jahr 2023 gab es 2024 vor allem in den Landkreisen Odenwaldkreis, Main-Taunus-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis eine Zunahme an Meldungen der Asiatischen Hornisse. Darüber hinaus gibt es mehrere Sichtmeldungen und drei Nestmeldungen im Regierungsbezirk Gießen. Betroffen sind die Landkreise Marburg-Biedenkopf, Limburg-Weilburg, Lahn-Dill-Kreis und Gießen. Auch für 2025 ist davon auszugehen, dass sich die Asiatische Hornisse weiter in Mittelhessen ausbreiten wird.

Um dies mitverfolgen zu können, ist auch weiterhin das Engagement aller Hessinnen und Hessen gefragt, alle Hinweise, welche die Art betreffen, online über das Meldeportal des HLNUG unter www.hlnug.de/hornisse einzutragen.

Und daran erkennen Sie eine Asiatische Hornisse: Sie ist im Vergleich zu unserer heimischen Europäischen Hornisse etwas kleiner und hat eine schwarze Grundfärbung, der Hinterleib ist dunkel mit wenigen gelben Binden. Die Beine sind charakteristisch schwarz-gelb gefärbt. Die Europäische Hornisse hingegen ist gelb-orange gezeichnet. Die Beobachtung von Asiatischen Hornissen ist problemlos möglich. Auch wenn die Tiere auf den ersten Blick bedrohlich wirken, sind sie friedfertiger und scheuer als Wespen. Aggressives Verhalten zeigen sie nur, wenn es darum geht, Königin, Nest und Nachwuchs zu verteidigen. Deshalb sollte immer ein Abstand von mehreren Metern zum Nest eingehalten werden. Die Stiche der Asiatische Hornisse sind von der Wirkung auf den Menschen her vergleichbar, mit Stichen der Europäischen Hornisse.

Hintergrund

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) stammt aus Südostasien und ist dort mit mehreren Unterarten vertreten. Die bei uns vorkommende und nach EUROPÄISCHER VERORDNUNG (EU-VO) 2014 als invasive gebietsfremde Art der sogenannten Unionsliste eingestufte Unterart Vespa velutina nigrithorax wurde vermutlich 2004 über Importware nach Europa eingeschleppt. Bei invasiven Arten handelt es sich um gebietsfremde Arten, die durch den Menschen, mit oder ohne Absicht, in ein Ökosystem eingetragen wurden und die diesem Ökosystem oder einzelnen Arten des Ökosystems schaden können. Die Asiatische Hornisse unterliegt als Art nach Artikel 16 EU-VO 2014 der „frühen Phase der Invasion“ einer Melde- und Beseitigungspflicht, der das Land Hessen nachkommen muss.

Weitere Informationen:

https://www.hlnug.de/hornisse

Kontakt:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
D-65203 Wiesbaden
0611 6939 307 
pressestelle@hlnug.hessen.de
Weitere Storys: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Weitere Storys: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
  • 29.01.2025 – 12:50

    Hochwasser in Hessen: Die Hochwasserlage entspannt sich

    PRESSEMITTEILUNG Hochwasser in Hessen Die Hochwasserlage entspannt sich Wiesbaden, 29.01.2025 – Die Hochwasserlage in Hessen hat sich aufgrund der nachlassenden Niederschläge entspannt. Derzeit liegen noch vier Pegel über der Meldestufe 1, betroffen sind die Gewässer Lahn, Wohra und Dill. In Nord-, Ost- und Südhessen sowie an den hessischen ...

    Ein Dokument
  • 28.01.2025 – 11:50

    Hochwasser in Hessen

    PRESSEMITTEILUNG Hochwasser in Hessen Hochwasserwellen verlagern sich in die Mittel- und Unterläufe der betroffenen größeren Gewässer Wiesbaden, 28.01.2025 – Die Niederschläge des gestrigen Tages haben ab dem Nachmittag zu erneuten Meldestufenüberschreitungen in Hessen geführt. Seit gestern sind besonders im Westen von Hessen verbreitet Niederschläge von 10 l/m² bis 15 l/m² gefallen. Am heutigen ...

    Ein Dokument