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Gewerbegebiete – klimaangepasst zukunftsfähig

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PRESSEMITTEILUNG

Gewerbegebiete – klimaangepasst zukunftsfähig

Fachzentrum Klimawandel und Anpassung am HLNUG wählt sieben hessische Kommunen für Pilotprojekt aus

Wiesbaden, 20.02.2025 – Großflächige Gebäude, weitläufige asphaltierte Parkplätze und breite Straßen: Der überwiegende Flächenanteil in Industrie- und Gewerbegebieten ist versiegelt. Genau das macht sie für die Folgen des Klimawandels besonders anfällig. Die Asphalt- und Betonflächen heizen sich bei hohen Temperaturen besonders schnell auf und können punktuell Temperaturen bis zu 80 Grad erreichen. Durch die dichte Bebauung kann Luft kaum zirkulieren und Grün- und Wasserflächen, die zu einer Abkühlung beitragen könnten, fehlen vielerorts. Dadurch bilden sich städtische Hitzeinseln, die sich auch auf angrenzende Stadtgebiete auswirken können. Gleichzeitig fehlt es oft auch an Vorsorgemaßnahmen wie Rückhalte- und Versickerungsmöglichkeiten, wenn bei Starkregenereignissen das Kanalnetz überlastet ist. Hitzeperioden und Starkregenereignisse, die durch den Klimawandel vermehrt auftreten, können sich dadurch auf vielfältige Weise negativ auf die Arbeitsbedingungen, die Unternehmen sowie die Produktionsketten in Gewerbegebieten auswirken.

Wie diese negativen Folgen im eigenen Industrie- und Gewerbegebiet abgemildert werden können, damit werden sich die sieben hessischen Kommunen Bad Nauheim, Dietzenbach, Groß-Gerau, Kelsterbach, Raunheim, Korbach und Oberursel in diesem Jahr intensiv beschäftigen. Sie waren einem Förderaufruf des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung (FZK) am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gefolgt, um für ihre bestehenden Gewerbegebiete Konzepte und Maßnahmen zur Klimaanpassung zu entwickeln. Durchgeführt und gefördert wird das Projekt als ein Baustein des EU-Förderprojekts „IB-Green: Industrie- und Gewerbegebiete – klimaresilient und fit für die Zukunft“ (Industrial and business parks – climate resilient and fit for future).

Das FZK ist seit 2023 Partner des EU- Förderprojekts und erarbeitet hierbei gemeinsam mit neun anderen Projektpartnern aus insgesamt sechs Ländern Strategien und Lösungsansätze, wie die Folgen des Klimawandels in Gewerbegebieten abgepuffert werden können. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Schaffung und Verbesserung von blau-grüner Infrastruktur wie beispielsweise Dach- und Fassadenbegrünung, Rigolensystemen, grünen Pausenräumen und entsiegelten Flächen.

Die Idee, an IB-Green teilzunehmen, entstand aus dem KLIMPRAX Projekt „Planung und Bauen“: „Im Verlauf des KLIMPRAX-Projektes haben wir uns auf Gewerbegebiete fokussiert und festgestellt, dass hier ein großes Potenzial und auch eine gewisse Dringlichkeit für klimaangepasste Maßnahmen liegen. Umso schöner ist es für uns, dass wir uns im Rahmen von IB-Green gemeinsam mit den Pilotkommunen diesem wichtigen Thema ausführlicher widmen können. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.“ erläutert Dr. Anna-Christine Sander vom Fachzentrum Klimawandel und Anpassung.

Insgesamt hatten sich 13 Kommunen um die Förderung beworben, wovon nach sorgfältiger Prüfung sechs Pilotgebiete, die in die sich auf sieben Kommunen verteilen, ausgewählt wurden. Inhalte der Bewerbungen waren unter anderem die Beschreibung des Gewerbegebietes, welche klimatischen und auch logistischen Herausforderungen dort zu finden sind und ob bereits erste Maßnahmen im Bereich der Klimaanpassung umgesetzt wurden. Bei der Auswahl der Kommunen lag der Fokus darauf, ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen Problematiken und Gebieten auszuwählen und gleichzeitig eine möglichst breite geographische Verteilung in Hessen zu erzielen, sodass auch andere Kommunen in ganz Hessen von den Ergebnissen des Projektes profitieren können. Geprüft wurde außerdem, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung und Verstetigung von möglichen Maßnahmen ist.

Im Rahmen des Förderangebots wird in Hessen die Vorbereitung, Konzeption und Planung von öffentlichen Maßnahmen der Klimawandelanpassung in Gewerbegebieten unterstützt. Dadurch werden die Gewerbestandorte nachhaltig gesichert und gewinnen an Attraktivität. Gleichzeitig zielt das Projekt auch darauf ab, Unternehmen und Gewerbetreibende für die Problematik zu sensibilisieren.

Auf der Website des Fachzentrums sowie auf der LinkedIn-Seite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) werden die weiteren Projektfortschritte und Meilensteine laufend veröffentlicht.

Weitere Informationen:

hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/ib-green

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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