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Biogasinfotag in Trier - Fachtagung diskutiert Alternativen zum Erdgas-Import

Mehr als 80 Teilnehmer diskutierten in Trier über Chancen und Potenziale für die verstärkte Produktion von Biogas. Die Politik wurde aufgefordert, Hemmnisse abzubauen.

Mit mehr Biogas gegen die Import-Abhängigkeit

Fachtagung in Trier diskutiert Chancen und Bedeutung Erneuerbarer Energien „in stürmischer Zeit“

Die Biogas-Produktion ist von enormer Bedeutung für Energiewende und Versorgungssicherheit. Diese Botschaft wurde deutlich vermittelt, als sich jetzt mehr als 80 Akteure aus Politik und Energiewirtschaft zum „Biogasinfotag“ in Trier trafen. Angesichts der Auswirkungen des Ukrainekrieges und explodierender Energiekosten ging von dem ganztägigen Treffen der Appell aus, Hemmnisse und Beschränkungen abzubauen.

Strom für zehn Millionen Haushalte und Wärme für mehr als eine Million Haushalte – diesen Beitrag könne Biogas leisten, versprach Christoph Spurk, Vizepräsident des Fachverbandes Biogas (FvB). Allerdings seien dafür Änderungen aus der Politik erforderlich, gerichtet war diese Forderung an Berlin und Brüssel. Die Strompreisdeckelung der EU dürfe für Biogas nicht gelten, weil sonst eine wirtschaftliche Erzeugung unmöglich werde, führte Spurk aus; die Bunderegierung müsse Antrags- und Genehmigungsverfahren straffen und vereinfachen.

Unterstützung für diese Forderungen sagten gleich zwei Mainzer Staatssekretäre zu. Michael Hauer aus dem Umwelt- und Andy Becht aus dem Wirtschaftsministerium stimmten nicht nur in diesem Punkt überein: Die Nutzung Erneuerbarer Energien müsse in einer Gesamtschau bewertet werden, konstruierte Gegensätze wie die Diskussion „Tank oder Teller“ dürften die große Gemeinschaftsaufgabe nicht bremsen. Becht machte sich zudem für einen weiteren Ausbau von Freiflächen Photovoltaik stark.

Die Umstellung auf eine Wärmeversorgung aus regional nachhaltig verfügbaren Energieträgern sei ohne Zweifel extrem dringlich, betonte Staatssekretär Hauer in seiner Begrüßungsansprache. Gefragt seien „intelligente Wärmeversorgungskonzepte mit einer Kombination von Bioenergie und anderen erneuerbaren Energien, wie Solarthermie, Umweltwärme und Geothermie sowie Power-to-Heat aus dem über Verteilnetze nicht ableitbaren (Überschuss-)Strom von Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen“.

Wie erfolgreiche Umstellungen auf Erneuerbare gelingen können, das führten Bioenergiekommunen, etwa im Hunsrück, sowie Stadtwerke und Energieversorger, zum Beispiel in Trier, eindrucksvoll vor, lobte Hauer – und setzte hinzu: „Wir haben uns im Koalitionsvertrag nicht nur deutlich für eine Stärkung des Biogassektors ausgesprochen, sondern auch für innovative Geschäftsmodelle wie Verbundnetze. Innovativ ist auch die Nutzung von Gülle, kommunalem Grünschnitt und Bioabfällen für die energetische und stoffliche Verwertung zur erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung.“

Innovativ und effizient wäre laut Fachverband auch die Nutzung von Tresterabfällen – gerade im Weinbauland Rheinland-Pfalz. Christoph Spurk nannte dieses Potenzial zugleich als Beispiel für Handlungsmöglichkeiten der Politik: Das Genehmigungsverfahren für die Trester-Verwertung sei viel zu aufwendig und müsse dringend vereinfacht werden.

An die Produzenten gerichtet empfahl Spurk, nicht nur auf die Stromerzeugung zu setzen, sondern Wärme als Angebot stets mitzudenken. Der fortschreitende Ausbau von Wärmeverbünden, nicht nur im Ahrtal, eröffne neue Marktchancen.

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