"Die Medienwelt kann mit unserer Cloud-Plattform ihre Daten - das Öl der Zukunft - besser analysieren und monetarisieren."
Gründer der artec technologies AG im Interview mit financial.de
Diepholz (ots)
Künstliche Intelligenz, Deep-Learning, Cloud und Terrorabwehr sind nur einige Themen mit denen sich die artec technologies AG befasst. Das im Börsensegment Scale notierte Unternehmen ist Spezialist für die Aufzeichnung und Analyse von Echtzeitinformationen aus unterschiedlichsten Signalquellen von Radio über TV bis zu Social Media. Nach der Neupositionierung in den vergangenen beiden Jahren soll insbesondere das Cloud-Geschäft zur Analyse audiovisueller Daten künftig für margenstarkes und planbares Wachstum sorgen. Aber auch in den Videosicherheitslösungen für Behörden und Unternehmen steckt viel Potenzial. Thomas Hoffmann, Gründer und Vorstand der artec, im Exklusivinterview mit financial.de.
financial.de: Sie haben in den vergangenen beiden Jahren viel Entwicklungsaufwand betrieben.
Thomas Hoffmann: Richtig, wir haben uns fit für die Zukunft gemacht. Dazu haben wir uns 2016 zunächst technologisch neu aufgestellt, um anschließend unser Geschäftsmodell weiterentwickeln zu können. Für unser mittelständisches Unternehmen war dies eine große Herausforderung.
financial.de: Im Zentrum ihrer Aktivitäten steht die neue Cloud-Plattform zur Analyse audiovisueller Daten. Erläutern Sie uns diese bitte näher.
Thomas Hoffmann: Mit der XENTAURIX-Cloud bieten wir Unternehmen eine höchst komfortable Plattform, um ihre Audio-Video-Daten - beispielsweise aus TV, Radio, Streaming-Diensten und Social Media - gezielt auszuwerten und neue Inhalte zu produzieren. Hierfür stehen unterschiedlichste kognitive Analyse-Werkzeuge - sogenannte Engines - zur Verfügung, die Schritt für Schritt durch den Einsatz von Deep-Learning und künstlicher Intelligenz(KI)-Programme weiterentwickelt werden. Die Engines und daraus gewonnene Daten ermöglichen es den Nutzern, mit Echtzeit-Intelligenz und wirkungsvollen Anwendungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Um unseren Kunden den maximalen Mehrwert und größtmögliche Flexibilität zu bieten, steht die Plattform auch Engines von Drittanbietern offen.
financial.de: Bitte geben Sie uns Anwendungsbeispiele.
Thomas Hoffmann: Aufgrund der offenen Architektur ist das Spektrum der Anwendungsmöglichkeiten riesig. Dazu gehören unter anderem das Video Fingerprint, sie ermöglicht Medienunternehmen die automatische, visuelle Suche nach identischen oder ähnlichen Sendeinhalten. Beispielsweise um Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen. Zuschauerquotenanalysen werden zur Optimierung der Werbe-Reichweiten, Marktanteilsverteilung und Wettbewerbsbeobachtung eingesetzt. Das Angebotsportfolio wird zeitnah um Sentimentsanalyse, Gesichts- und Objekterkennung, Übersetzung unterschiedlichster Sprachen, sowie Fake-News-Erkennung erweitert.
financial.de: Werden ihre Leistungen vom Markt angenommen?
Thomas Hoffmann: Ja, wir haben bereits im ersten Jahr den Proof-of-Concept erreicht. Bereits mehrere international führende und kleinere Medienkonzerne aus TV und Verlagswesen setzen auf unsere Cloud. Künstliche Intelligenz wird in der Medienwelt, insbesondere durch die traditionellen Print- und TV-Unternehmen - zunehmend nachgefragt. Das Internet verändert die Medienlandschaft rasant und verursacht einen erhöhten Druck auf viele Medienunternehmen - insbesondere aus dem traditionellen TV-, Radio und Verlagswesen. Sie müssen ihre Glaubwürdigkeit, Reichweiten und Einnahmen - die Grundsäulen ihrer Existenz - im distributiven Wandel sichern und sich neu aufstellen. So gilt es, den redaktionellen Alltag effizienter und kostengünstiger zu gestalten und Daten - das Öl der Zukunft - besser zu analysieren und zu monetisieren. Dafür ist artec ein erfahrener Partner.
financial.de: Wen sprechen Sie mit Ihren Leistungn noch an?
Thomas Hoffmann: Unser Kundenuniversum ist riesig, denn letztlich kann jeder, der aus der Analyse audiovisueller Daten aus TV, Radio, Streaming oder Social Media, einen Mehrwert für sein Geschäftsmodell erzielen kann, von unseren Leistungen profitieren. Dazu zählen unter anderem Nachrichtenagenturen, Rechteinhaber, Kontrollinstanzen wie Landesmedienanstalten und nicht zu vergessen politische Organisationen und auch Sicherheitsbehörden.
financial.de: Stichwort Sicherheitsbehörden, wie entwickelt sich der Sicherheits-Bereich bei artec?
Thomas Hoffmann: Auch dort haben wir uns in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt und auf High-End-Lösungen für BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) und Unternehmen ausgerichtet. Unsere MULTIEYE-Software ist nochmals benutzerfreundlicher geworden, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Das Geschäft mit den heimischen BOS aber auch mit den Behörden der Nachbarstaaten entwickelt sich sehr zufriedenstellend.
Operativ haben wir im September einen attraktiven Auftrag für die datenschutzkonforme Gesichtserkennung im industriellen Bereich gewonnen. In der ersten Ausbaustufe rüsten wir als Generalunternehmer den Hauptsitz des Kunden mit einem biometrischen Zutrittskontrollsystem aus. Zudem hatten wir im Jahresendgeschäft erfreulich hohe Folgebestellungen von bestehenden Kunden, die schnell abgewickelt und abgerechnet werden konnten.
financial.de: Geben Sie uns doch abschließend bitte noch einen Ausblick.
Thomas Hoffmann: In den kommenden Jahren wollen wir die Früchte unserer Investitionen ernten. In 2018 steht Kundenakquise ganz oben auf unserer To-do-Liste. Es gilt, noch mehr Unternehmen und Behörden von unserer Leistungsfähigkeit zu überzeugen und als Kunden - für die Cloud und Sicherheitslösungen - zu gewinnen. Dazu nehmen wir derzeit bereits an zahlreichen Ausschreibungen teil. Darüber hinaus werden wir im laufenden Jahr noch in die Kapazitäten unserer Cloud investieren müssen. Mit Blick auf Umsatz und Ertrag sollte im laufenden Jahr der Turnaround erkennbar sein und ab dem kommenden Jahr wollen wir uns dann auf einem klaren profitablen Wachstumskurs weiterentwickeln.
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Fabian Lorenz
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