Mitglieder der Alliance of Early Universal Museums (AEUM) treffen sich zur Jahrestagung in den Franckeschen Stiftungen in Halle
Mitglieder der Alliance of Early Universal Museums (AEUM) treffen sich zur Jahrestagung in den Franckeschen Stiftungen in Halle
- Museumsdirektor:innen und renommierte Expertinnen aus Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Italien, Dänemark und Deutschland treffen sich vom 5.–8. September 2023 zum Austausch in den Franckeschen Stiftungen.
- Der internationale Austausch zu weltweit aktuell diskutierten Themen ist einmalig für diese in der Museumsgeschichte besonderen Sammlungen.
- Zur Jahrestagung in Halle werden neue Mitglieder, darunter die Esterházy Privatstiftung in Forchtenstein (Österreich), das Schloss Friedenstein in Gotha und das Hessische Landesmuseum in Darmstadt in die Alliance aufgenommen.
Internationale Museumsdirektor:innen und -expert:innen der Alliance of Early Universal Museums aus fünf europäischen Ländern sind vom 5. – 8. September 2023 zu Gast in den Franckeschen Stiftungen, um sich anlässlich der Jahrestagung der Alliance über zukünftige Arbeitsthemen und die Weiterentwicklung des Netzwerkes zu beraten. Zunächst werden sich die Mitgliedseinrichtungen über ihre aktuelle Arbeit austauschen, bevor am zweiten Tagungstag die Diskussion von Zukunftsthemen auf dem Programm steht: Wie fit sind frühmoderne universale Sammlungen für das 21. Jahrhundert? Der internationale Austausch zu derzeit weltweit diskutierten Themen, wie der Umgang mit kolonialem Kulturgut, der Öffnung der Sammlungen für bisher wenig präsente Besuchergruppen oder zu Projekten der Digitalisierung, ist einmalig für diese in der Museumsgeschichte besonderen Sammlungen.
Die Alliance wurde am 13. Oktober 2020 aus Anlass des 25. Jubiläums der Wiedereröffnung der Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen im Freylinghausen-Saal gegründet. Die Idee zur Gründung basiert auf dem Wissen, dass die frühmodernen universalen Sammlungen in Europa auf vielfältige Weise miteinander verbunden waren. Im Verbund sollen heute aktuelle Fragen des musealen Umgangs mit überlieferten Sammlungen oder deren erhaltenen Sammlungsteilen und der Entwicklung von Zukunftsszenarien zu ihrer Erforschung und Präsentation in einem breit aufgestellten Fachgremium diskutiert werden.
Beim Rundgang durch die Kunst- und Naturalienkammer mit Stiftungsdirektor Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke unterzeichnen die neuen Mitglieder der Alliance, darunter die Esterházy Privatstiftung in Forchtenstein (Österreich), das Hessische Landesmuseum in Darmstadt und das Schloss Friedenstein in Gotha, ihre Mitgliedsurkunden. Die Zusammenarbeit mit dem Gründungsmitglied aus Russland, dem Museum für Anthropologie und Ethnographie Peter der Große – Kunstkamera, ist aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine weiterhin ausgesetzt.
Im Rahmen des viertägigen Programms in Halle werden die Mitglieder der Allianz nicht nur die Franckeschen Stiftungen, ihre historischen Sammlungen und aktuellen Projekte kennenlernen, sondern auch andere Sammlungen in Halle besuchen, darunter den Botanischen Garten, dessen Gründung auf das Jahr 1698 zurückgeht, und das Zentralmagazin naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sammlungsleiter Dr. Frank Steinheimer wird Highlights der zoologischen Sammlung mit ihren ungefähr zweieinhalb Millionen, teilweise über 250 Jahre alten Präparaten in den historischen Sammlungssälen am Domplatz vorstellen.
Als einzige europäische Wunderkammer des Barock ist die Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen mit ihrer originalen Sammlung am authentischen Ort und dem historischen Mobiliar bis heute zu besichtigen und kann deswegen als vollständigste Wunderkammer gelten. »Die Einzigartigkeit der Wunderkammer der Franckeschen Stiftungen liegt darin, dass alle Grundkomponenten der originalen barocken Wunderkammer erhalten sind: über 3000 Objekte aus den Bereichen der Kunst und des Lebens, die passgenauen Sammlungsschränke der Kammer mit ihren beeindruckenden farbenprächtigen Bekrönungsmalereien, der originale Raum im ehemaligen Schlafsaal des Historischen Waisenhauses sowie das museumstheoretische Konzept der Präsentation aufgrund der Kataloge aus dem 18. Jahrhundert.«, erläutert Stiftungsdirektor Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke. Am 12. Oktober 1995 hatte er als Archivar und Historiker die Kammer nach umfangreichen Quellenrecherchen am originalen Platz wiedereröffnen können.
Franckesche Stiftungen I Franckeplatz 1, Haus 1 I 06110 Halle (Saale) Historische Schulstadt I Historisches Waisenhaus I Kunst- und Naturalienkammer I Historische Bibliothek Öffnungszeiten Informationszentrum im Francke-Wohnhaus und Ausstellungen: Di-So und feiertags 10-17 Uhr Eintritt: 8 Euro, erm. 5 Euro, bis 18 Jahre Eintritt frei www.francke-halle.de