Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
PM: Evaluation der Pflegekammer Niedersachsen
Evaluation muss politische Versäumnisse in den Blick nehmen
Das Niedersächsische Sozialministerium hat mit der Evaluation der Arbeit der Pflegekammer Niedersachsen begonnen. Dazu nimmt Dr. Martin Dichter, Vorsitzender des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest, wie folgt Stellung:
- Bei der Evaluation der Pflegekammer Niedersachsen müssen zwingend die bekannten, mangelhaften Startvoraussetzungen der Kammer berücksichtigt werden. So musste und muss die Pflegekammer Niedersachsen ihren Aufbau vollständig aus eignen Mitteln bestreiten und ihre gesetzlichen Grundlagen sind nicht im Kammergesetz für die Heilberufe (HKG) Niedersachsen verankert. Dies steht im starken Kontrast zum Vorgehen in Rheinland-Pfalz und jetzt Nordrhein-Westfalen. Nach Abschluss der Evaluation erwartet der DBfK Nordwest von allen Beteiligten den politischen Willen, diese Versäumnisse auszugleichen. - Wir begrüßen die Evaluation der Arbeit der Pflegekammer Niedersachsen ausdrücklich. Damit wird die Grundlage geschaffen, unabhängig von anderen Einflussfaktoren, die Wirksamkeit der beruflichen Selbstverwaltung der Pflegeberufe zu belegen. - Wir begrüßen zudem ausdrücklich, dass der Aufbauphase der Pflegekammer Niedersachsen in der Evaluation Rechnung getragen wird. Das geht auch an die Adresse der Organisationen, die bereits in der Aufbauphase den Vorwurf der Wirkungslosigkeit der Pflegekammer erhoben haben, ohne den Aufbauprozess selbst anzuerkennen. - Für die Besetzung des Beirates fordern wir ausschließlich eine Beteiligung der Akteure, die sich konstruktiv mit der Kammerbildung befasst haben. Dabei schließen wir eine kritische Befassung mit der Kammergründung und ihrer Arbeit ausdrücklich mit ein. Die Evaluation der Pflegekammer Niedersachsen darf nicht von den Akteuren boykottiert werden, die gerne so weiter machen würden, wie bisher. - Im Sinne eines transparenten Vorgehens erwarten wir eine Offenlegung des Befragungsprozesses und verbinden das mit der Kritik daran, dass mit dem Beratungsunternehmen Kienbaum keinerlei Expertise im Kontext pflegerischer Professionalisierungsprozesse verknüpft ist. Gerade vor diesem Hintergrund kommt dem Beirat eine herausragende Rolle zu.
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