Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Pflegeberufekammern: Autonomie muss absolut sein
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+++++ Pressemitteilung des DBfK Nordwest e.V. +++++
Geld gegen Eingriff in die Souveränität: Jamaika-Koalition will Selbstverwaltung schwächen
Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein darf sich ihre Unabhängigkeit nicht abkaufen lassen.
Bad Schwartau, 30.01.2020
Der DBfK Nordwest ist strikt gegen jeden Eingriff der Politik in die Selbstverwaltung der Pflegeberufekammern. Eine als Starthilfe sinnvolle Anschubfinanzierung darf nicht an Bedingungen geknüpft sein. Denn diese untergraben die gesetzlich festgeschriebene Autonomie und führen die zugrunde liegende Idee einer Selbstverwaltung ad absurdum.
Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein wurde 2018 gegründet, um erstmals allen Pflegefachpersonen landesweit eine adäquate Standes-vertretung zu verschaffen, mit der sie ihre Zukunft und ihr Berufsbild nach eigenen Vorstellungen gestalten und Einfluss auf (gesundheits-)politische Prozesse nehmen können - zum Wohle von Menschen mit Pflegebedarf. Damit dies gelingt, müssen die politisch Verantwortlichen den Pflegenden die Fähigkeit zusprechen, die mit einer Emanzipation einhergehenden Konflikte innerhalb der Berufsgruppe selbständig auszutragen. Es gibt ausreichend Herausforderungen in diesem Prozess, so dass es unverantwortlich und anmaßend ist, wenn politische Vertreterinnen und Vertreter sich immer wieder in die Belange der Berufsgruppe einmischen und damit ihre Spaltung befeuern.
Umso mehr kritisiert der DBfK Nordwest die Vorgaben und Bedingungen, die nun seitens der Politik an eine Anschubfinanzierung für die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein geknüpft werden. Swantje Seismann-Petersen, stellvertretende Vorsitzende des DBfK Nordwest, nimmt klar Stellung: "Diesen herben Eingriff in die Selbstverwaltung lehnen wir strikt ab. Wir fordern die Politikerinnen und Politiker auf, der Pflegeberufekammer die notwendige Zeit und das Vertrauen zuzugestehen, sich in Eigenverantwortung auf den Weg zu machen." Dazu gehört auch, sie nicht in ihrer finanziellen Souveränität zu beschneiden, was laut einem von der Kammer initiierten Rechtsgutachten ohnehin unzulässig ist. Denn nur in bedingungsloser Autonomie ist eine starke und unabhängige Vertretung der Pflegefachpersonen in Schleswig-Holstein möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina von Croy | M.A. Versorgung von Menschen mit Demenz | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V. Geschäftsstelle | Lister Kirchweg 45 | D-30163 Hannover Regionalvertretung Nord | Am Hochkamp 14 | D-23611 Bad Schwartau Regionalvertretung West | Beethovenstraße 32 | D-45128 Essen Telefon +49 511 696844-136 | Telefax +49 511 696844-299 | nordwest@dbfk.de http://www.dbfk.de/ www.dbfk.de
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