AbTF veröffentlicht Ergebnisse unabhängiger Kontrollen zu Cotton made in Africa-Standards
Ein Dokument
Hamburg, 2.9.2024. Zum wiederholten Mal veröffentlicht die Aid by Trade Foundation (AbTF) ihren jährlich aggregierten Cotton made in Africa (CmiA)-Verifizierungs- und Implementierungsbericht. Auch für das Jahr 2024 steht die AbTF damit für Transparenz und macht die Umsetzung der Anforderungen der CmiAund CmiA Organic Standards durch ihre Partner in Afrika der Öffentlichkeit zugänglich. Die aktuell veröffentlichten Ergebnisse beziehen sich auf die Baumwollproduktion von CmiA und CmiA Organic in der letzten Saison. Sie zeigen gute bis sehr gute Ergebnisse in allen vier von CmiA definierten Bereichen der Nachhaltigkeit: Management, Mensch, Umwelt und Wohlstand.
2023 fanden 23 Verifizierungsmissionen, davon 13 auf der Ebene des Feldes und 10 in den Entkörnungsanlagen der Baumwolle, dem ersten Schritt in der Weiterverarbeitung des Rohstoffs, bei 20 Baumwollgesellschaften in 11 Ländern südlich der Sahara statt. Im Vergleich zu den Ergebnissen in 2022 konnten sich die Partner deutlich verbessern – beispielweise erreichten sie exzellente Bewertungen für den Zugang der Kleinbäuer*innen zu hochqualitativen Betriebsmitteln und deren Vorfinanzierung sowie in Bezug auf die Faserqualität der Baumwolle. Auch Anforderungen für die Transparenz in der Lieferkette, so zum Beispiel die Einhaltung der Rückverfolgbarkeit von CmiA-Baumwolle in der Kette, ein transparentes Klassifizierungs- und Zahlungssystem für Saatbaumwolle sowie die rechtzeitigen Zahlungen an die CmiA-Vertragsbauern, wurde mit exzellent bewertet.
Mit einem „Sehr gut“ wurde auch der Aspekt der menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und die Unterstützung der Kleinbäuer*innen beurteilt. So wird zum Beispiel der Schutz der Rechte und der Gesundheit der Angestellten und Arbeiter*innen durch angemessene Arbeitszeiten großgeschrieben. Unter Umweltaspekten wird CmiA nach wie vor strikt unter Ausschluss von genverändertem Saatgut und ohne Bewässerung aus Oberflächen- oder Grundwasserquellen angebaut.
„Die Verifizierungen sind ein Garant für die Glaubwürdigkeit unserer Standards. Die aktuellen Ergebnisse aus 2023 zeigen deutlich, dass unsere enge und teils jahrelange Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort dazu führt, den Baumwollanbau in Afrika nachhaltig zu verbessern und attraktiv zu machen. Wir werden auch weiterhin mit einem vielfältigen Trainingsprogramm alles daransetzen, die Adaptionsfähigkeit und Resilienz der Kleinbäuer*innen und ihrer landwirtschaftlicher Anbausysteme zu stärken,“ kommentiert Elena Wahrenberg, CmiA Verifizierungsmanagerin der Aid by Trade Foundation.
In der Saison 2022/23 nahmen rund 900.000 CmiA-Baumwollproduzent*innen an CmiA und CmiA Organic mit insgesamt rund 1,7 Millionen Hektar Land teil. Sie produzierten ein Gesamtvolumen von ca. 508.000 Tonnen entkörnter Baumwolle für die globale Textilindustrie, was umgerechnet der Baumwollmenge für eine Milliarde T-Shirts entspricht.
Neben den Verifizierungsergebnissen liegt ein weiterer Fokus im Bericht auf verschiedenen Projekten und Veranstaltungen, mit denen die Stiftung im Jahr 2023 den verifizierten Baumwollgesellschaften bei der Unterstützung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie bei der Umsetzung der Standardanforderungen zur Seite stand. So investierte die Aid by Trade Foundation auch 2023 verstärkt in den Aufbau von Innovationen und verschiedenen Austauschformaten, um ihre Partner in der Implementierung der Standardanforderungen zu unterstützen. Multilaterale Kooperationen, wie der neu gegründete Innovations Club, das CAR-iSMa-Projekt zur Förderung der Adaptation an den Klimawandel oder der Aufbau des organischen Baumwollsektors in Benin trugen neben regionalen Workshops, interdisziplinären Weiterbildungsmaßnahmen und baumwollspezifischen Schulungen für Bäuer*innen Schlüsselrollen zum Erfolg bei. Auch 2024 wird dieser Ansatz weiterverfolgt und in den Aufbau von Austausch- und Trainingsformaten investiert, um die Qualität der Ergebnisse zu halten und weiter zu verbessern. Besonderes Augenmerk liegt 2024 hierbei auf der Adaption an die Auswirkungen des Klimawandels in der Landwirtschaft.
Bei den regelmäßig stattfindenden CmiA-Verifizierungen überprüfen unabhängige Dritte die Umsetzung der Standardanforderungen beim Baumwollanbau auf dem Feld und der Arbeit in Entkörnungsanlagen. Die Baumwollgesellschaften, die mit der Aid by Trade Foundation gemäß den Anforderungen der CmiA Standards zusammenarbeiten, verpflichten sich zu verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln, bekennen sich zu CmiA-Werten, verbessern kontinuierlich ihre CmiA-Leistungen und betreiben wirksame Managementsysteme. Inwieweit dies erfolgreich umgesetzt wird, überprüfen unabhängige Dritte kontinuierlich im Rahmen des Verifizierungsprozesses. Nach der umfangreichen Revision des Standards von Cotton made in Africa, die Ende 2020 abgeschlossen war, ist der Aggregated Verification & Implementation Report 2023 der zweite Bericht, der auf Feld- und Entkörnungsfabrikebene die Umsetzung des CmiA Standard Vol. 4 analysiert.
Mit freundlichen Grüßen, Holger Diedrich
Pressekontakt Aid by Trade Foundation | Gurlittstraße 14 | 20099 Hamburg | Deutschland MAIL holger.diedrich@abt-foundation.org Aid by Trade Foundation
Über Cotton made in Africa:
Die Initiative Cotton made in Africa (CmiA) wurde 2005 unter dem Dach der in Hamburg ansässigen Aid by Trade Foundation (AbTF) gegründet. CmiA ist ein international anerkannter Standard für nachhaltig produzierte Baumwolle aus Afrika und vernetzt afrikanische Kleinbäuer*innen mit Handelsunternehmen und Modemarken entlang der globalen Textilwertschöpfungskette. Ziel der Initiative ist es, durch Handel, statt Spenden die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen von rund einer Million Kleinbäuer*innen samt ihren Familien zu verbessern. Darüber hinaus profitieren auch die Beschäftigten der Entkörnungsfabriken von besseren Arbeitsbedingungen. Weitere Projekte in den Bereichen Schulbildung, Umweltschutz, Gesundheit und Förderung von Frauengruppen unterstützen bäuerliche Gemeinschaften bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Erfahren Sie mehr auf: cottonmadeinafrica.org.
Über die Aid by Trade Foundation:
Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit ihren verifizierten Rohstoffen Cotton made in Africa (CmiA), Cotton made in Africa Organic (CmiA Organic), Regenerative Cotton Standard (RCS) und The Good Cashmere Standard (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Eine weltweit aktive Allianz aus Textilunternehmen und Marken fragt die verifizierten Rohstoffe nach und bezahlt dafür eine Lizenzgebühr an die Marketinggesellschaft der Stiftung, die ATAKORA Fördergesellschaft GmbH. Dies berechtigt die Partner, ihre Ware mit den Labeln der Standards zu vermarkten. Angesichts der steigenden Herausforderungen an Kleinbäuer*innen und Textilunternehmen sind die Standards von grundlegender Bedeutung für ihre Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Die Stiftung arbeitet in enger Kooperation mit Branchenexpert*innen, Tier- sowie Naturschutzspezialist*innen.