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Regenerative Cotton Standard® liefert beeindruckende Ergebnisse nach erster Ernte in Indien

Regenerative Cotton Standard® liefert beeindruckende Ergebnisse nach erster Ernte in Indien
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Hamburg, 6. Februar 2025 – Höhere Ernteerträge, geringere Kosten sowie ein gestiegenes Bewusstsein für regenerative Landwirtschaft: Der Regenerative Cotton Standard® (RCS) hat im indischen Bundesstaat Maharashtra nach der ersten Ernte vielversprechende Ergebnisse geliefert. Die Erkenntnisse aus der ersten RCS-Verifizierung sowie die Analyse der umgesetzten Maßnahmen im Rahmen des Standards in Indien belegen die Effektivität und Praktikabilität des Standards. Sie unterstreichen auch das transformative Potenzial zur Stärkung der Resilienz und Zukunftsfähigkeit der Baumwollbranche.

Rund 5.000 Bäuer*innen in über 70 Dörfern im indischen Bundesstaat Maharashtra bauten in der letzten Saison Baumwolle gemäß RCS-Standard an und ernteten jetzt die Früchte ihres Engagements: Insgesamt wurden ca. 4.400 Tonnen entkörnte RCS- Baumwolle gepflückt. Bäuer*innen berichten von einer Ertragssteigerung um 2 Prozent im Vergleich zur vergangenen Ernte bei gleichzeitiger Kostenreduktion von 7 Prozent, was zu höheren Nettoeinkommen für die Bäuer*innen führte. Auch die Umwelt profitiert: Der Einsatz von Biokohle hilft den ausgelaugten Böden zu regenerieren. Demonstrationsflächen, auf denen Biochar getestet wurde, resultierten gar in einen um 15 Prozent höheren Ertrag im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung. Außerdem bewerten 90 Prozent der Beteiligten die neue Schulungsmethodik als wirksam. Das positive Feedback der Bäuer*innen zu den Trainingsmethoden und den innovativen Ansätzen untermauert den Erfolg des RCS in Indien nach der ersten Ernte.

Vielfältige Maßnahmen wurden durchgeführt, um diese erfolgreiche Umsetzung des Projektes sicherzustellen und die lokale Bevölkerung unmittelbar am Prozess zu beteiligen. Dazu zählen die Einbindung von lokalen Führungspersönlichkeiten, die enge Zusammenarbeit mit so genannten Lead-Farmer*innen sowie der Aufbau von Farmergruppen, um den direkten Austausch mit den bäuerlichen Gemeinschaften sicherzustellen. Auch durch eine gezielte Frauenförderung, die Anlage von Demonstrationsflächen, Workshops und Trainingsmaterialien zur Einführung regenativer Anbaumethoden gelang es, die Baumwollbäuer*innen für den Standard und für dessen Produktionsmethoden wie Deckfruchtanbau, Fruchtfolge, Methoden zur Bodenerhaltung und organisches Nährstoffmanagement zu gewinnen. Zahlreiche Bäuer*innen besuchten die Trainings und überzeugten sich auf „Farmer Field Days“ von der Effizienz des Regenerative Cotton Standards® und seinen Maßnahmen. Die Praktikabilität und Effizienz des RCS testete die AbTF vor Ort gemeinsam mit ihrem Partner, der Vijay Cotton & Fibre CO. LLP, und wurde von über 40 landwirtschaftlichen Berater*innen begleitet.

„Der Standard mit seinem ganzheitlichen Ansatz und dem Fokus auf den Erfahrungen der Bäuer*innen erweist sich als Gewinn für alle Beteiligten“, freut sich AbTF-Geschäftsführerin Tina Stridde. „Das Pilotprojekt in Indien hat eindrucksvoll bewiesen, dass es das Potenzial besitzt, eine echte Hilfe für die Bäuer*innen zu sein, um ihre ausgelaugten Böden zu regenerieren, ihre Einnahmen zu steigern und eine Perspektive im Baumwollanbau zu sehen, der zunehmend vom Klimawandel bedroht ist.“

Für die textile Lieferkette ist zudem die transparente Integration der RCS-verifizierten Baumwolle in die Textilkette mittels des Tracking-Systems der Stiftung von großer Bedeutung, um die gesellschaftlichen und politischen Ansprüche an die Rückverfolgbarkeit ihrer Textilien vom Feld bis zum fertigen Produkt zu erfüllen. „Der Standard bietet also nicht nur den Bäuer*innen handfeste Vorteile, sondern auch den Abnehmern von RCS-Baumwolle“, so Stridde weiter.

Das Pilotprojekt in Indien startete im Juli 2024 und wird nun weiter fortgeführt. Neben Anbaugebieten in Indien wird der Regenerative Cotton Standard®, der Ende 2023 von der Aid by Trade Foundation (AbTF) eingeführt wurde, auch in Tansania umgesetzt. Das ostafrikanische Land hat den ersten Baumwollzyklus nach RCS-Standard erfolgreich durchlaufen und geht bereits in die zweite Saison.

Pressekontakt

Christina Ben Bella, E-Mail:  christina.benbella@abt-foundation.org
Holger Diedrich, E-Mail:  holger.diedrich@abt-foundation.org

Aid by Trade Foundation | Gurlittstraße 14 | 20099 Hamburg | Deutschland

Über den Regenerative Cotton Standard® (RCS):

Der von der Aid by Trade Foundation (AbTF) entwickelte Regenerative Cotton Standard® (RCS) ist ein freiwilliger Standard für Baumwolle, die von kleinbäuerlichen Betrieben mithilfe regenerativer Anbaumethoden kultiviert wird. Mit dem Regenerative Cotton Standard® soll die allgemeine Resilienz und Produktivität des kleinbäuerlichen Anbaus verbessert und zugleich ein Mehrwert für landwirtschaftlich genutzte Böden, ländliche Gemeinschaften, Biosphäre und die Lebensqualität von Nutztieren geschaffen werden. Um diese Ziele zu erreichen, bezieht sich der RCS auf das gesamte Produktionssystem und nicht nur auf die Baumwolle selbst. Erfahren Sie mehr unter: regenerativecottonstandard.org. 

Über die Aid by Trade Foundation:

Die Aid by Trade Foundation (AbTF) wurde 2005 von dem Unternehmer Prof. Dr. Michael Otto gegründet und ist heute eine international renommierte und agierende Non-Profit-Organisation für nachhaltige Rohstoffe. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen entscheidenden und messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen und Tieren sowie zum Schutz der Umwelt. Mit ihren verifizierten Rohstoffen Cotton made in Africa® (CmiA), Cotton made in Africa Organic® (CmiA Organic), Regenerative Cotton Standard® (RCS) und The Good Cashmere Standard® (GCS) setzt die Stiftung ihre Ziele in die Tat um. Eine weltweit aktive Allianz aus Textilunternehmen und Marken fragt die verifizierten Rohstoffe nach und bezahlt dafür eine Lizenzgebühr an die Marketinggesellschaft der Stiftung, die ATAKORA Fördergesellschaft GmbH. Dies berechtigt die Partner, ihre Ware mit den Labeln der Standards zu vermarkten. Angesichts der steigenden Herausforderungen an Kleinbäuer*innen und Textilunternehmen sind die Standards von grundlegender Bedeutung für ihre Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Die Stiftung arbeitet in enger Kooperation mit Branchenexpert*innen, Tier- sowie Naturschutzspezialist*innen.