Polizei: Vorfall unbekannt - Mann gab sich nicht als ältere Dame aus
Auf sozialen Netzwerken wird in letzter Zeit ein Post geteilt, der einen Vorfall in einem Parkhaus in Oberhausen beschreibt. (http://dpaq.de/ake9f) Demnach soll sich ein Mann als hilfsbedürftige Seniorin verkleidet haben, um eine Frau zu entführen. Die Frau will die Verkleidung erkannt und daraufhin die Polizei alarmiert haben.
BEWERTUNG: Dieser Vorfall ist frei erfunden. Die Polizei Oberhausen bezeichnet den Beitrag als Falschmeldung.
FAKTEN: Der verbreitete Facebook-Post gibt an, dass angeblich eine Frau im Parkhaus des Einkaufszentrums Centro Oberhausen von einer "älteren Dame" angesprochen worden sei. Sie habe die Seniorin ins Auto gelassen, dann aber gemerkt, dass es "sich bei der älteren Dame um einen Mann handelte". Der Post gibt zudem an, dass die herbeigerufene Polizei bei dem Mann "in der mitgeführten Handtasche ein Messer und einige Kabelbinder gefunden" habe.
Das mit dem Text geteilte Foto hat nichts mit dem Vorfall zu tun. Es existiert im Internet mindestens seit 2012. In einem Auto-Forum "bmw-syndikat.de" taucht es in einem Beitrag über ein regelmäßig stattfindendes BMW-Treffen im Ruhrgebiet auf. Demnach wurde es am 8. Januar 2012 aufgenommen. http://dpaq.de/XFu6Z
Auch die zuständige Polizei Oberhausen hat sich zu dem falschen Facebook-Post geäußert. Am 2. Mai 2019 schrieb sie: "Wir möchten Sie darüber informieren, dass uns hierzu weder eine Anzeige des angeblichen Opfers, noch Aussagen von Zeugen vorliegen. Wir gehen deshalb nach derzeitigem Stand davon aus, dass es sich hierbei um eine Falschmeldung handelt." http://dpaq.de/mkkVT
Die Website "Mimikama" hatte bereits über den angeblichen Fall im Centro Oberhausen berichtet. Die österreichischen Faktenchecker geben an, dass diese und ähnliche Geschichten schon zuvor in sozialen Medien aufgetaucht waren: http://dpaq.de/AAoUO
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Links:
- Facebook-Post (archiviert): http://dpaq.de/ake9f
- Facebook-Post der Polizei: http://dpaq.de/mkkVT
- Faktencheck bei Minikama: http://dpaq.de/AAoUO
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- Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com
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