Alle Storys
Folgen
Keine Story von dpa-Faktencheck mehr verpassen.

dpa-Faktencheck

Die Jugendliche aus dem Kreis Schleswig-Flensburg gilt nicht mehr als vermisst

Berlin (ots)

Auf der Webseite «polizei.to» ist ein Artikel über eine angeblich verschwundene 15-Jährige aus Schleswig-Holstein erschienen. Das Mädchen halte sich derzeit womöglich in Hamburg auf, heißt es darin. Die Polizei bitte um Mithilfe bei der Suche.

BEWERTUNG: Die Jugendliche ist nicht mehr als vermisst gemeldet. Es gibt somit auch keinen aktuellen Suchaufruf der Polizei.

FAKTEN: Der Text vermittelt den Anschein, als habe sich der Fall aktuell ereignet. Auf der Internetseite «polizei.to» ist zwar nicht ersichtlich, wann der Artikel dort veröffentlicht wurde. Allerdings lässt sich im Quellcode der Webseite sehen, dass der Text am 27. September 2019 eingestellt wurde («article:published_time" content="2019-09-27T12:23+02:00»). Auffällig ist, dass in dem Artikel von einem 19. Oktober die Rede ist.

Tatsächlich hatte die Polizei vor einem Jahr, im Oktober 2018, um Mithilfe gebeten. Eine Sprecherin der Polizeidirektion Flensburg sagte der Deutschen Presse-Agentur allerdings, dass die 15-Jährige aus dem Kreis Schleswig-Flensburg heute nicht mehr als vermisst gemeldet sei. Die Vermisstenmeldung wurde bereits gelöscht.

Die Betreiber der Seite «polizei.to» veröffentlichen häufig völlig veraltete Polizeimeldungen. Mit Hinweisen wie «Dringend» und der Aufforderung zum Teilen wird der Eindruck erweckt, es handele sich jeweils um aktuelle Fälle in Deutschland. Über Facebook werden viele dieser Beiträge verbreitet, regelmäßig etwa von mehr als zwei Dutzend sehr ähnlich aussehenden Seiten unter der Bezeichnung «Polizeipresse».

Bei der Seite «polizei.to» steht die Endung «.to» für eine Registrierung im südpazifischen Inselstaat Tonga (http://dpaq.de/iMgw3). Das Königreich galt in den vergangenen Jahren als sicherer Hafen für dubiose Seitenbetreiber.

Auch im Impressum von «polizei.to» (http://dpaq.de/hf0CG) gibt es keine Verbindung zu Deutschland. Als Inhaber wird «Arlen Birely» aufgeführt, die Adresse führt zu einem Dorf an der Westküste Zyperns.

   ---

Links:

Beitrag: www.polizei.to/bitte-teilen-yuna-15-vermisst-polizei-bittet-um-mithilfe/ (archiviert: http://dpaq.de/qDen8)

Impressum von «polizei.to»: http://dpaq.de/hf0CG

   ---

Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

© dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH. Die vorstehenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Nutzung von Texten, Grafiken und Bildern ohne vertragliche Vereinbarung oder sonstige ausdrückliche Zustimmung der dpa ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung und öffentliche Wiedergabe sowie Speicherung, Bearbeitung oder Veränderung. Alle Rechte bleiben vorbehalten.

Weitere Storys: dpa-Faktencheck
Weitere Storys: dpa-Faktencheck
  • 11.10.2019 – 20:58

    Es gibt keinen Beleg dafür, dass die Worte von Nietzsche stammen

    Berlin (ots) - «Manchmal wollen Menschen nicht die Wahrheit hören, denn das würde ihre ganze Illusion zerstören.» Wörtlich oder sinngemäß wird dieses Zitat in mehreren Beiträgen in den sozialen Netzwerken dem Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) zugeschrieben (http://dpaq.de/KXbip). BEWERTUNG: Es gibt keinen Beleg dafür, dass das Zitat von Nietzsche stammt. Möglicherweise ist es von einem seiner ...

  • 11.10.2019 – 18:18

    Die vermissten Jungen aus Neuburg an der Donau sind längst wieder aufgetaucht

    Berlin (ots) - Wird im Internet zur Mithilfe bei der Suche nach Vermissten aufgerufen, ist die Aufmerksamkeit groß - vor allem dann, wenn es um Frauen und Kinder geht. Auf Facebook ist das Phänomen besonders verbreitet. In nicht offiziellen «Polizeifahndungs»-Gruppen werden Mitglieder Anfang Oktober aufgefordert, eine auf der Webseite «polizei.to» ...

  • 11.10.2019 – 17:43

    Der Attentäter von Halle ist nicht im Ausland geboren

    Berlin (ots) - In den sozialen Netzwerken wird behauptet, der Attentäter von Halle, Stephan B., sei nicht in Deutschland geboren worden. Mehrere Nutzer schreiben auf Facebook, es habe dort bis vor Kurzem ein Profil mit dem Namen des Attentäters gegeben. Er sei überwiegend mit Arabisch sprechenden Usern befreundet gewesen. Es wird daher spekuliert, der Täter sei ein 2015 nach Deutschland gekommener Araber. Andere ...