5G-Start erfolgte unabhängig vom Auftreten des Coronavirus
Hamburg (ots)
Der neue Mobilfunkstandard 5G wird immer wieder in Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gebracht. In der Überschrift eines Online-Artikels heißt es, eine "gefälschte Viruspandemie" diene der "Vertuschung des globalen Ausbruchs des 5G-Syndroms" (http://dpaq.de/Utf8s).
BEWERTUNG: Das Coronavirus Sars-CoV-2, das die neue Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, steht weder in Zusammung mit Mobilfunk im Allgemeinen noch mit dem neuen Übertragungsstandard 5G. Die Strahlung von mobilen Endgeräten oder Sendemasten unterhalb der Grenzwerte ist mittlerweile gut erforscht. Einen Grund für Bedenken gibt es nach Ansicht der meisten Wissenschaftler nicht.
FAKTEN: Erste Infektionen einer neuartigen Lungenkrankheit wurden im Dezember 2019 in China bekannt. Am 7. Januar 2020 haben Experten das neue Coronavirus Sars-CoV-2 laut WHO als Erreger identifiziert. Es wird davon ausgegangen, dass das dafür verantwortliche Coronavirus auf einen Markt in der Millionenstadt Wuhan zurückgeht, wo Fische und Wildtiere verkauft werden (http://dpaq.de/bH1D4).
Bereits im Mai 2018 hieß es, dass 5G-Tests in mindestens 16 chinesischen Städten anstehen - darunter neben Wuhan etwa Peking und Shanghai (http://dpaq.de/FJaMU). Im Oktober 2019 gaben die drei staatlichen Telekommunikationsunternehmen - China Mobile, China Telecom und China Unicom - bekannt, dass sie zum 1. November offiziell mit 5G starten werden (http://dpaq.de/KNfeg).
Obwohl 5G zum Zeitpunkt des ersten Auftretens des Coronavirus beispielsweise in Wuhan schon eineinhalb Jahre im Einsatz war, wird im Online-Artikel ein direkter Zusammenhang hergestellt: Die Wuhan-Coronavirus-Pandemie sei erfunden worden, "um die Krise der öffentlichen Gesundheit zu vertuschen, die durch die intensive Einführung von 5G in Wuhan im Jahr 2019 verursacht wurde" (sic).
Später im Text wird ein sogenanntes "5G-Syndrom" erklärt: Die "Erkennung" der "relativ neuen Krankheit" würde die Einführung von 5G "sofort beenden", heißt es hier. Die Sympthome des vermeintlichen 5G-Syndroms seinen nach Aussage des Autors "heimtückisch", so würden "viele typische Grippesymptome das 5G-Syndrom" nachahmen, beide "Krankheiten" sich "gegenseitig unterstützen".
Gründe der Symptome sind laut Online-Artikel "5G und Ihr Smartphone, nicht unbedingt das Coronavirus oder sogar eines der vielen Grippeviren, die seit Jahrhunderten auf dem Planeten verbreitet sind" (sic).
Die meisten Wissenschaftler gehen jedoch nicht davon aus, dass Mobilfunk die Gesundheit gefährdet. Auch die zuständige Behörde in Deutschland sieht keinen Anlass zur Besorgnis. Die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), Inge Paulini, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks sind inzwischen gut erforscht." Demnach gebe es keinen Beleg für negative Folgen, wenn die Strahlung unterhalb der Grenzwerte liegt.
---
Links:
Beitrag: https://news-for-friends.de/coronavirus-hoax-gefaelschte-viruspandemie-zur-vertuschung-des-globalen-ausbruchs-des-5g-syndroms/?fbclid=IwAR1H6e0UWQ6SnlNHps0gWC1hxmRjnMNAX_w-Fo9QGWkc_yPeA2esR4_qiYU (archiviert: http://dpaq.de/Utf8s)
WHO u.a. über Ausbruch von 2019-nCoV: https://www.who.int/docs/default-source/coronaviruse/situation-reports/20200121-sitrep-1-2019-ncov.pdf?sfvrsn=20a99c10_4 (archivier: http://dpaq.de/bH1D4)
Erste 5G-Tests in Chinas Millionenstädten: https://www.rcrwireless.com/20180502/5g/chinese-government-greenlights-5g-trials-major-cities-tag23 (archiviert: http://dpaq.de/FJaMU)
Chinas Mobilfunk-Unternehmen starten 5G-Netz: https://www.reuters.com/article/us-china-telco-5g/chinas-state-telecoms-to-launch-5g-services-on-friday-idUSKBN1XA0JC (archiviert: http://dpaq.de/KNfeg)
Faktenchecker von "Mimikama" über 5G und Coronavirus: https://www.mimikama.at/allgemein/5g-und-der-neue-coronavirus-eine-kombinierte-verschwoerungstheorie/
---
Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com
© dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH. Die vorstehenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Nutzung von Texten, Grafiken und Bildern ohne vertragliche Vereinbarung oder sonstige ausdrückliche Zustimmung der dpa ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung und öffentliche Wiedergabe sowie Speicherung, Bearbeitung oder Veränderung. Alle Rechte bleiben vorbehalten.