Frankfurter Gynäkologe gewinnt Kurt-Semm-Preis
Professor Dr. Amadeus Hornemann, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am DGD Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt und Ärztlicher Direktor der Klinik, hat den diesjährigen Kurt-Semm-Preis gewonnen. Der Gynäkologe wurde damit für seine innovative Operationsmethode bei Gebärmuttersenkung ausgezeichnet.
Frankfurt-Sachsenhausen. Professor Dr. Amadeus Hornemann, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am DGD Krankenhaus Sachsenhausen in Frankfurt und Ärztlicher Direktor der Klinik, hat den diesjährigen Kurt-Semm-Preis gewonnen. Der Videopreis wird jährlich von der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Endoskopie (AGE) verliehen und zeichnet klinische und experimentelle Arbeiten auf dem Gebiet der gynäkologischen Endoskopie aus.
Der Preis würdigt Hornemanns neu entwickelte Operationsmethode zur Behandlung der Gebärmuttersenkung, die als Meilenstein angesehen wird. Eine solche Gebärmuttersenkung erleidet rund jede zweite Frau im Laufe ihres Lebens. „Normalerweise hält der Beckenboden die Gebärmutter, die Blase und den Darm in ihrer Position – wie eine straffe Hängematte“, erläutert Hornemann. „Wird diese Halterung geschwächt, etwa durch eine erblich bedingte Bindegewebsschwäche, vaginale Geburten oder häufiges schweres Heben, können die Organe absinken.“
In der Regel wird bei den Operationen ein Kunststoffnetz eingesetzt – kommt es jedoch im Laufe der Zeit zu Beschwerden durch das Fremdmaterial, kann das feinmaschige Netz oftmals nicht problemlos entfernt werden, weil es mit dem umliegenden Gewebe verwachsen ist. Professor Amadeus Hornemann hat diese Operationsmethode revolutioniert, indem er eine körpereigene Sehne aus dem Oberschenkel verwendet und dadurch auf Fremdmaterial verzichten kann. Eine neue Technik wurde dringend benötigt, da Kunststoffnetze für diesen Zweck bereits in mehreren Ländern nicht mehr eingesetzt werden dürfen (u.a. USA, Australien). Die Sehne aus dem Oberschenkel entnimmt Prof. Hornemann minimal-invasiv durch einen kleinen Schnitt in der Kniekehle. „Bei einem Netz handelt es sich immer um einen Fremdkörper, der auch zu Unverträglichkeiten führen kann“, sagt Hornemann – „das ist bei der Sehne aus dem eigenen Körper, die übrigens nur in halber Breite entnommen wird und sich wieder nachbildet, anders.“
Die Jury des Kurt-Semm-Preises war von der innovativen Methode beeindruckt. Professor Dr. Uwe A. Ulrich, Präsident der AGE, fand in seiner Laudatio anerkennende Worte für den „neuen und originellen Ansatz“ der OP-Methode, den der AGE-Vorstand für preiswürdig hielt. Zudem war das eingereichte Video der Operation „von hoher Qualität“, was für den Video-Preis ebenfalls eine Rolle spielte.
Professor Amadeus Hornemann ist ein führender Experte auf dem Gebiet der Gynäkologie. Der innovative Mediziner hat in seiner Karriere bereits zahlreiche Preise erhalten. So wurde er beispielsweise 2021 mit dem „German Medical Award“ ausgezeichnet. Und was bedeutet der mit 2000 Euro dotierte, renommierte Kurt-Semm-Preis für ihn? „Ich bin sehr stolz auf diese Auszeichnung“, sagt Amadeus Hornemann. „Es ist eine Anerkennung für all die harte Arbeit, die wir in die Entwicklung dieser Methode gesteckt haben. Wir sind überzeugt, dass sie die Lebensqualität von Frauen mit einer Gebärmuttersenkung deutlich verbessert.“ Es sei hervorragend, dass die neue Operation „auch von der Fachgesellschaft gewürdigt und als wichtige Therapie-Option in Deutschland wahrgenommen wird“.
„Wir sind begeistert von der innovativen Methode von Herrn Professor Hornemann und freuen uns, dass er den Kurt-Semm-Preis gewonnen hat“, sagt Abir Giacaman, Geschäftsführerin des DGD Krankenhauses Sachsenhausen. „Die Gesundheit von Frauen ist uns ein Herzensanliegen und wir sind stolz darauf, dass diese innovative Operationsmethode von einem ausgewiesenen Experten unseres Hauses entwickelt wurde.“
Über die DGD Krankenhaus Sachsenhausen gGmbH:
Das DGD Krankenhaus Sachsenhausen ist ein diakonisches Akutkrankenhaus, das jährlich rund 40.000 stationäre und ambulante Fälle versorgt. Die Klinik ist nicht nur ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Frankfurt, das an der Notfallversorgung der Region teilnimmt: Sie ist ein zertifiziertes Referenzzentrum für Adipositaschirurgie, eine zertifizierte „5 Sterne-Behandlungseinrichtung“ für Menschen mit Diabetes (BVKD) und hat außerdem Schwerpunkte in der minimal-invasiven gynäkologischen Chirurgie (MIC III-Zentrum), der Interventionellen Radiologie und der Gastroenterologie. In der Abteilung für Geburtshilfe kommen rund 800 Babys pro Jahr auf die Welt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die invasive Kardiologie mit zertifizierter Chest-Pain-Unit sowie einer Herzkatheteranlage. Zum Krankenhaus zählen für die sektorenübergreifende Versorgung der Patienten auch das MVZ Sachsenhausen, das MVZ Radiologie Sachsenhausen, die MEDIPARG GmbH sowie die stationäre Langzeitpflege Füreinanderdasein GmbH mit ihrer Beatmungspflege. Die DGD Krankenhaus Sachsenhausen gGmbH ist nach DIN ISO 9001:2015 zertifiziert.
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