Grünbuch in Straßburg vorgestellt
Weniger CO2 durch Kernenergie
Berlin (ots)
Die europäische Energiekommissarin, Loyola de Palacio, hat vorgeschlagen, die Nutzung der Kernenergie als klimaschonend und für die Versorgungssicherheit notwendig in das geplante Grünbuch der EU-Kommission, dessen wesentliche Inhalte heute (29.11.) in Straßburg bei einer Tagung der SFEN (Société Française d'Energie Nucléaire) vorgestellt werden, aufzunehmen. Wie zu erwarten, hat sie damit nicht bei allen Kommissaren Zustimmung gefunden. Dabei zeichnet sich, zumindest für die sehr ehrgeizigen deutschen Zielsetzungen der CO2-Minderung, bereits heute deutlich ab, dass diese nur mit großen Anstrengungen, dem Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft sowie hohen Subventionen für die Gebäudedämmung, Gas- und Dampf-Kombikraftwerke und gasgefeuerte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, zu erreichen sein werden. Ohne den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke, die Jahr für Jahr 160 bis 170 Millionen Tonnen CO2 einsparen, gäbe es überhaupt keine Chance, die gesetzten Ziele der CO2-Minderung im betrachteten Zeitraum zu realisieren.
Weltweit spart die Kernenergie jährlich, und mit zunehmendem Ausbau ansteigend, rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Anlass genug, den Vorschlag von de Palacio mit Nachdruck zu unterstützen, die Kernenergie als wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit in das geplante Grünbuch der EU-Kommission aufnehmen zu lassen.
Der meist sehr optimistisch eingeschätzte mögliche Beitrag erneuerbarer Energieträger kann auch bei größter finanzieller Subventionierung nur langsam gesteigert werden. Ihre Einstufung als Alternative zur Kernenergie ist noch auf lange Sicht völlig unrealistisch. Dagegen sind die "Brennstoffe" Uran und Thorium weltweit noch für sehr lange Zeiträume preisgünstig verfügbar: billig für 100 Jahre; teurer, aber ohne besondere Auswirkung auf die Stromgestehungskosten, für einige 1 000 Jahre; 100 000 Jahre bei Einsatz der Brütertechnologie. Die langjährige Preisstabilität bei Uran und Thorium und der geringe Brennstoffkostenanteil der Kernkraftwerke an den Strombereitstellungskosten hat in der jüngsten Vergangenheit die Wettbewerbsfähigkeit der Kernkraftwerke gegenüber der Stromerzeugung mit fossilen Energien (deren Rohstoffwert im Sinne der geforderten Nachhaltigkeit das Verbrennen eigentlich verbieten sollte) nachdrücklich unter Beweis gestellt.
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