Vereinigung der Pflegenden in Bayern (KöR)
VdPB zum Internationalen Tag der Pflege - Motivierte Pflege braucht Vertrauenskultur
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VdPB zum Internationalen Tag der Pflege - Motivierte Pflege braucht Vertrauenskultur Für mehr Wertschätzung der professionellen Pflege Misstrauen überwinden / Gute Pflege setzt verlässliche Rahmenbedingungen voraus
München, 12.05.2019 - Am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflege, stehen alljährlich die professionell Pflegenden weltweit im Fokus. Seit 1967 wird in Deutschland an diesem Tag, dem Geburtstag von Florence Nightingale, Begründerin der modernen Krankenpflege, die Pflege gewürdigt. 1974 wurde er offiziell zum Internationalen Gedenktag erklärt. Angesichts des immer stärker werdenden Drucks durch den Fachkräftemangel betont die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) die gesellschaftliche Bedeutung der professionellen Pflege und fordert mehr Wertschätzung und Vertrauen für die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen.
Zwar liegt in den aktuellen Vertrauens-Rankings der Berufe die professionelle Pflege bei der Bevölkerung europaweit nur ganz knapp hinter den Feuerwehrleuten auf dem zweiten Platz und verzeichnet auch in Deutschland beste Vertrauenswerte. Auf Seiten der Institutionen aber herrscht eine Kultur des Misstrauens. Kaum eine andere Berufsgruppe ist auch nur annähernd so vielen detaillierten Kontrollen durch verschiedene Institutionen ausgesetzt wie die Pflege. Auch das verhindert nach Ansicht der VdPB eine attraktive Gestaltung des Berufsbildes, die für die Zukunftssicherung aber zwingend erforderlich wäre. "Nur motivierte Pflege ist gute Pflege, und nur gute Pflege ist auch motivierend für den dringend benötigten Nachwuchs in dem Beruf", so VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner. "Wir brauchen unbedingt mehr Wertschätzung für die Profession, die schließlich eine wichtige gesellschaftliche Funktion innehat. Diese Anerkennung setzt nicht zuletzt mehr Vertrauen voraus. Es bedarf neben verlässlichen Rahmenbedingungen wie ausreichender Personalausstattung, ausgewogenen Dienstplänen und angemessenem Führungsverhalten einer ganz klaren Aufgabendefinition für alle Qualifikationsstufen. Man kann der Pflege auch durchaus zutrauen, dass sie die Anforderungen und notwendigen Kompetenzen dafür selbst formuliert und festlegt. Der Fremdbestimmung endlich ein Ende zu setzen wäre ein wichtiger Schritt zur Überwindung des Misstrauens durch die Institutionen und ein ebenso wichtiges Signal der gewünschten Wertschätzung", erklärt Sigl-Lehner weiter.
Ein Blick über die Landesgrenzen zum Internationalen Tag der Pflege zeigt interessante Lösungsansätze. Denn auch in den Niederlanden, Großbritannien oder Schweden steht man vor Herausforderungen bei der Rekrutierung von Fachpersonal. Eine Studie im Auftrag der Stiftung Münch hat ergeben, dass man sich dort auf wichtige Schlüsselfaktoren konzentriert, die auch hierzulande stärker berücksichtigt werden müssen, soll die Attraktivität des Pflegeberufs nachhaltig gestärkt werden: erweiterte Verantwortungsbereiche, die Stärkung der Selbstorganisation und Investitionen in Aus- und Weiterbildung. "Daran lässt sich deutlich festmachen, dass andere Länder genau jene Faktoren in den Fokus nehmen, denen die VdPB ebenfalls absolute Priorität einräumt. Darauf werden wir als Interessenvertretung und starke Stimme der Pflege in Bayern unsere Aufmerksamkeit richten - im Interesse der Pflegenden, aber auch im Interesse der Menschen mit Pflegebedarf", stellt Sigl-Lehner zum Internationalen Tag der Pflege 2019 fest.
Vereinigung der Pflegenden in Bayern KöR Prinzregentenstraße 24 80538 München info@vdpb-bayern.de Präsident: Georg Sigl-Lehner