Gehaltsprognose 2023: Inflation und Fachkräftemangel erfordern weitere Erhöhungen
Düsseldorf (ots)
Einige Unternehmen passen ihre Gehaltsplanungen für das laufende Jahr erneut an. Nach einer Befragung durch Lurse lag das durchschnittliche Budget für Gehaltserhöhungen im Sommer 2022 noch bei 3,9 %. Bei einer erneuten Abfrage zum Jahreswechsel stieg dieser Wert auf 4,2 %, den höchsten seit Beginn dieses Lurse Benchmarks im Jahr 2000. Neben den Erhöhungsbudgets war auch die Inflationsausgleichsprämie Gegenstand der Erhebung.
Die wesentlichen Ergebnisse:
- Von den 200 befragten Unternehmen gaben 41 % an, dass sich ihre Planungen für 2023 aufgrund der aktuellen Situation verändert haben.
- Die am häufigsten genannten Gründe für die Änderungen sind die Inflation im Jahr 2022 mit 77 % und die hohe Inflationsprognose für 2023 mit 62 % der Nennungen. Dahinter folgt der Fachkräftemangel (50 %).
- Verschiebungen von Gehaltserhöhungsrunden: Von den teilnehmenden Unternehmen gaben 6 % an, die Gehaltserhöhungsrunden in diesem Jahr auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Sie begründen dies insbesondere mit der Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie und der allgemeinen wirtschaftlichen Situation. Die sollen in nahezu allen Fällen sämtliche Mitarbeitergruppen erhalten. Weitere 11 % erklärten, dass über eine eventuelle Verschiebung noch nicht entschieden sei.
- Bei 2 % der Unternehmen erfolgt in diesem Jahr eine zusätzliche Gehaltsrunde, 12 % stellen dazu aktuell Überlegungen an, während weitere 2 % eine Nullrunde planen.
- Inflationsausgleichsprämie:
- Die meisten befragten Unternehmen wollen ihren Beschäftigten diese freiwillige, steuer- und abgabenfreie Leistung in Höhe von bis zu 3.000 Euro gewähren. Nur 12 % der Befragten wollen darauf verzichten oder machten keine Angabe. Nach aktuellem Stand haben sich 31 % bereits klar dafür entschieden, 29 % planen die Zahlung der Prämie, weitere 31 % spielen zumindest mit dem Gedanken.
- Die Höhe der Zahlung variiert jedoch. Etwa vier von zehn Unternehmen, die eine Prämie zahlen wollen, halten diese einheitlich für alle Mitarbeitergruppen und sehen dafür durchschnittlich 2.120 Euro vor. Ein Viertel der Befragten will die Höhe der Prämie je nach Gruppe der Mitarbeitenden variieren. Bei ihnen fällt die Erhöhung für das Top Management mit durchschnittlich 1.050 Euro am geringsten aus, während die klassisch gewerblich Beschäftigten im Durchschnitt etwa den doppelten Betrag erhalten sollen. Weitere 4 % zahlen die Inflationsprämie nur dann, wenn das Gehalt unter einer bestimmten Grenze liegt. Drei von zehn Unternehmen haben sich noch nicht festgelegt, wie und in welcher Höhe die Auszahlung erfolgen soll.
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