HR-Agenda 2025: Neue Themen auf dem Weg zur Spitze
Düsseldorf (ots)
- Leadership, Pay Equity und Künstliche Intelligenz gewinnen stark an Bedeutung
- Aktuelle Lurse Studie zeigt die Arbeitswelt im Umbruch
Neue Arbeitsformen, Gesetze und Technologien verändern die Arbeitswelt zusehends. Daher sehen sich die HR-Verantwortlichen deutscher Unternehmen derzeit verstärkt durch Fragen der Führungskultur, der Entgelttransparenz und der Künstlichen Intelligenz (KI) gefordert. Die aktuelle Studie "Trends in Vergütung und HR 2024/25" der Unternehmensberatung Lurse zeigt, welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen sich daraus ergeben.
An der regelmäßig neu aufgelegten Studie haben in diesem Jahr Personalverantwortliche aus 238 Unternehmen der unterschiedlichsten Größen und Branchen teilgenommen. 220 von ihnen haben Angaben dazu gemacht, was in ihren Betrieben gegenwärtig die drängendsten Fragen der HR sind. Einige Themen, wie etwa die Digitalisierung, stehen seit Jahren weit oben auf ihrer Agenda. Infolge der Corona-Krise nahm 2023 erstmals der Fachkräftemangel die Spitzenposition ein. In der neuen Lurse Studie aber wurde er mit 74 % der Nennungen - acht Prozentpunkte weniger als im Vorjahr - auf den zweiten Platz verdrängt. An dritter Stelle der Prioritätenliste steht das Employer Branding, das von 71 % der Befragten genannt wurde, ebenfalls mit abnehmender Tendenz. Das neue Thema Nr. 1 dagegen heißt Leadership.
Neues Top-Thema Leadership
Genau drei Viertel (75 %) der befragten Unternehmen nennen in diesem Jahr Fragen der Führung als ihre höchste Priorität. Das entspricht einem Anstieg von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Da rangierte das Thema noch an fünfter Stelle der Agenda. Nach Meinung von 92 % der Befragten wird es seine Bedeutung auch in Zukunft behalten. Der Grund dafür ist die zunehmend hybride Arbeitswelt: Seit den Corona-Jahren arbeiten Teams in größerem Ausmaß als zuvor teils im Büro, teils von zuhause aus. Das stellt Führungskräfte vor neue Aufgaben.
"In einer hybriden Arbeitswelt reicht es nicht mehr aus, per Anordnung zu führen. Vielmehr gilt es, die Mitarbeitenden zu befähigen und zu motivieren. Sie sollen erkennen, dass es eine Bereicherung ist, sich im Team zu treffen, kreativ Prozesse zu erarbeiten und den direkten Austausch zu pflegen", erklärt Marcel Schmid-Oertel, Senior Manager bei Lurse.
Viele Unternehmen setzen daher verstärkt auf feste Teamtage, regelmäßige virtuelle Meetings und agile Arbeitsmethoden. Marcel Schmid-Oertel empfiehlt Führungskräften darüber hinaus, den Schwerpunkt auf Vertrauen und Empowerment, statt auf Mikromanagement zu legen, eine Unternehmenskultur der Offenheit und Diversität zu fördern und ein regelmäßiges Feedback einzuholen. Es gilt, Leadership und Management effektiv zu kombinieren.
Pay Equity: Dringender Handlungsbedarf durch gesetzliche Vorgaben
Vorangetrieben durch neue gesetzliche Regelungen, gewinnt derzeit ein weiteres HR-Thema stark an Bedeutung: die Lohngerechtigkeit, die sich mit 70 % der Nennungen auf den vierten Platz der Prioritätenliste vorgeschoben hat. Im Rahmen der neuen EU-Richtlinie für Entgelttransparenz wird die Berichterstattung über geschlechtsspezifische Lohngefälle zur Pflicht: Arbeitgeber mit mindestens 100 Beschäftigten sollen Informationen über das Lohngefälle zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten veröffentlichen. Die Häufigkeit der Berichterstattung sowie das Fälligkeitsdatum des ersten Berichts ist dabei von der Unternehmensgröße abhängig. So steht die erste Datenmeldung für Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten in 2027 für das Berichtsjahr 2026 an.
Etwa sechs von zehn für die Lurse Studie befragten Unternehmen (59 %) haben sich bereits auf die Berichtspflicht vorbereitet, indem sie eine Pay-Equity-Analyse durchgeführt haben. Bei weiteren 34 % ist eine solche Analyse in Planung. Als Treiber dafür nannten 70 % das Bestreben, rechtliche Risiken zu minimieren.
"Pay Equity kann und sollte aber mehr sein, als nur ein gesetzliches Muss" sagt Paul Schulz, Senior Manager bei Lurse. "Denn mit Entgeltgerechtigkeit und Transparenz in der Vergütung zeigen Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung und steigern gleichermaßen ihr Ansehen und die Mitarbeiterzufriedenheit. Eine Pay-Equity-Analyse ist ein geeigneter Ansatz, um die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen und zielführende Maßnahmen aus der Auswertung abzuleiten." Die größten Herausforderungen beim Thema Pay Equity werden insbesondere im administrativen Aufwand und der Schaffung einer belastbaren Vergütungsstruktur gesehen. "Angesichts der langfristigen Relevanz dieses Themas, ist es ratsam, nachhaltige und praxisfreundliche Lösungen zu entwickeln, um zukunftssicher aufgestellt zu sein."
Künstliche Intelligenz: Ihr Potenzial in der HR wächst
Ein drittes Thema, das stark an Bedeutung gewonnen hat, ist - mit 48 % der Nennungen - die Künstliche Intelligenz. Laut der Lurse Studie nutzen fast alle befragten Unternehmen (96 %) KI schon heute. Als wichtiges Zukunftsthema betrachten sie 79 % der Teilnehmenden, und 68 % derer, die das Thema für wichtig halten, arbeiten aktiv daran. Zur praktischen Anwendung kommt KI meistens - bei 43 % - im Recruiting. Als größte Herausforderung bei der Implementierung KI-gesteuerter Prozesse im Personalwesen sehen 72 % die Compliance-Regeln, etwa zum Datenschutz.
"Nahezu jedes Unternehmen erkundet derzeit die Anwendungsmöglichkeiten von KI", sagt Robin Köhler, Consultant bei Lurse. "Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, wertschöpfende Einsatzfelder zu identifizieren. Unternehmen, die diesen Prozess schnell und effektiv umsetzen, können einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil erlangen."
Die Lurse Studie zeigt: Die Themen, die 2024 auf der HR-Agenda am stärksten nach oben gerückt sind, entwickeln eine Dynamik, die das Arbeitsleben nachhaltig verändern werden. Nur solche Unternehmen, die den anstehenden Wandel nicht einfach hinnehmen, sondern dynamisch mitgestalten, werden morgen zu den Gewinnern gehören.
Die Studie "Trends in Vergütung und HR 2024/25" ist bei Lurse erhältlich.
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