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Betriebsrente gewinnt als Benefit zunehmend an Bedeutung

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Frankfurt (ots)

  • Moderne Versorgungssysteme nutzen fast ausschließlich die beitragsorientierte Leistungszusage (BOLZ)
  • Kapitalmarktorientierte Versorgungssysteme nehmen deutlich zu, Kapitalkontenpläne lassen hohe Renditen erwarten
  • Die bAV-Kommunikation der Zukunft erfolgt über Mitarbeiterportale

Eine attraktive betriebliche Altersversorgung (bAV) ist ein zentrales Instrument, um neue Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft an sich zu binden. Und dieses Instrument wird auch in Zukunft von hoher Bedeutung sein. Davon sind 85 % der HR-Verantwortlichen überzeugt, die Lurse für die Studie "Betriebliche Altersversorgung 2024" befragt hat. Weitere Ergebnisse: Deutsche Unternehmen nutzen fast ausschließlich die beitragsorientierte Leistungszusage (BOLZ) als Zusageform und versprechen sich von Kapitalkontenplänen gute Renditen. In Sachen bAV-Kommunikation setzen sie verstärkt auf digitale Mitarbeiterportale, um Effizienz und Transparenz zu steigern.

Die neueste Spezialstudie des HR- und Lösungsanbieters Lurse ist Ende Februar erschienen. Sie untersucht ausschließlich offene Versorgungspläne von insgesamt 61 großen und mittelständischen Unternehmen aus allen für Deutschland wichtigen Branchen. Bei den Gestaltungsmerkmalen der Pläne differenziert sie nach Finanzierungsquellen und Mitarbeitergruppen. Insgesamt berücksichtigt die Studie 113 verschiedene Pläne, in denen häufig mehrere Finanzierungsquellen verknüpft sind. Davon sind 57 arbeitgeber- und 70 arbeitnehmerfinanziert. In 33 Regelungen kommen Matching-Modelle zum Einsatz, zu denen beide Seiten Beiträge leisten.

BOLZ dominiert

Der Trend zur beitragsorientierten Leistungszusage setzt sich weiter fort: Nahezu alle Studienteilnehmenden (98 %) gestalten mindestens einen ihrer offenen Pläne als BOLZ aus. Bei den arbeitgeberfinanzierten sind es 93 %, bei den Matching-Plänen sogar 100 %. Die Verbreitung der Beitragszusage mit Mindestleistung (BZML) geht bei den Unternehmen dagegen rapide zurück - von 34 % im Jahr 2018 über 27 % im Jahr 2021 auf heute nur noch 10 %. Nur ein Unternehmen hat innerhalb der letzten 10 Jahren einen neuen Versorgungsplan als BZML gestaltet. Die wesentlichen Gründe dafür sind die größere Flexibilität in der Kapitalanlage und die damit verbundenen höheren Ertragschancen bei der BOLZ. "Aufgrund der hohen Flexibilität der BOLZ, insbesondere bei Garantien und Renditechancen, bleibt sie auch in Zukunft unverzichtbar", sagt Miroslaw Staniek, Managing Partner bei Lurse.

Kapitalkontenpläne bringen deutlich höhere Renditen

Die in der Studie betrachteten Zusagearten nutzen jeweils etwa zur Hälfte Baustein- und Kapitalkontenpläne. Bausteinpläne sehen überwiegend einen Garantiezins vor, und ihre Gesamtverzinsung liegt bei durchschnittlich 2,8 %. Kapitalkontenpläne sind dagegen renditestärker. Im Vergleich zur vorherigen bAV-Studie von Lurse aus dem Jahr 2021 ist die Renditeerwartung bei ihnen von 3,4 % auf 4,0 % deutlich gestiegen. "Der Renditesprung von 0,6 Prozentpunkten ist u. a. auf das wieder normalisierte Zinsniveau und damit auf die höheren Ertragschancen bei den festverzinslichen Wertpapieren zurückzuführen", sagt Miroslaw Staniek. Sieben von zehn Kapitalkontenplänen - das sind 13 Prozentpunkte mehr als noch 2021 - sehen inzwischen keine Mindestverzinsung mehr vor. "Bei einer Mindestverzinsung von 0 % orientiert sich die Entwicklung der eingebrachten Beiträge ausschließlich an den Wertpapierrenditen bzw. an einem Index", erklärt Staniek. "Das eröffnet Mitarbeitenden eine größere Chance, von den positiven Entwicklungen der Kapitalmärkte zu profitieren und damit auf höhere Leistungen."

Wahlrechte bieten Flexibilität und Individualität

Wahlrechte bzgl. der Leistungs- und Auszahlungsform erhöhen die Attraktivität der bAV für die Beschäftigten, da sie ihre Versorgung damit besser an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Grundsätzlich lässt sich feststellen: Bei Regelungen, die eine Eigenbeteiligung der Mitarbeitenden erfordern, also bei arbeitnehmerfinanzierten und bei Matching-Plänen, sind Wahlrechte besonders weit verbreitet. Von den bAV-Systemen der befragten Unternehmen, ob arbeitgeber- oder arbeitnehmerfinanziert, bieten 40 bis 60 % optional zusätzliche Leistungen wie Hinterbliebenen- und Invalidenrenten an. Auch bei der Leistungsauszahlung für die Alterssicherung besteht bei 46 bis 67 % der Pläne ein Wahlrecht zwischen lebenslanger Rente, einmaliger Kapitalzahlung oder Ratenzahlung.

Bei den Auszahlungsformen ist über alle Finanzierungsquellen hinweg im Vergleich zu 2021 eine leicht stärkere Verbreitung von Kapitalleistungen festzustellen. Die Hälfte dieser Regelungen sieht keine Raten-, sondern nur einmalige Kapitalauszahlungen vor. "Kapitalzahlungen bieten sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern deutliche Vorteile", erläutert Miroslaw Staniek. "Für Mitarbeitende sind sie attraktiv, da sie flexibel und sofort nutzbar sind, während die Unternehmen dank des schnelleren Abbaus von Rückstellungen langfristige Verpflichtungsrisiken verringern."

Anpassung der Altersbezüge

Unternehmen sind verpflichtet, Rentenleistungen alle drei Jahre zu prüfen und gegebenenfalls zu erhöhen, um den inflationsbedingten Kaufkraftverlust auszugleichen. Diese gesetzliche Regelung entfällt zum einen, wenn sich Arbeitgeber verpflichten, die Leistungen jährlich, um mindestens 1 % anzuheben. Zum anderen, wenn bei versicherungsförmigen Durchführungswegen die Überschussbeteiligung gutgeschrieben wird, was bei 33 % der Unternehmen Praxis ist. Die Lurse-Studie zeigt, dass mehr als 70 % der Versorgungssysteme die Leistungen um mindestens 1 % jährlich erhöhen, was auf den hohen Anteil der Direktzusagen zurückzuführen ist. Pläne mit Direktzusagen oder Unterstützungskasse nutzen zur Hälfte die sogenannte Fixanpassung von 1 % pro Jahr. Weitere 38 % der Pläne sehen eine Überschussbeteiligung vor, jedoch ein Plus von mindestens 1 % jährlich. "Nur noch 1 % der Studienteilnehmenden passt die Betriebsrenten bei für den Neuzugang offenen Plänen alle drei Jahre gemäß der Entwicklung der Verbraucherpreise bzw. der Nettolöhne an", erläutert Miroslaw Staniek. "Das liegt insbesondere an der schlechten Kalkulierbarkeit in Verbindung mit bilanziellen Schwankungen je nach Inflation und Inflationserwartung. Moderne Versorgungspläne sehen vorwiegend die pauschale Anpassung von 1 % pro Jahr vor."

Unternehmen überprüfen ihre Versorgungssysteme in regelmäßigen Intervallen

80 % der Studienteilnehmenden überprüfen ihre Versorgungssysteme in regelmäßigen Intervallen zwischen einem und fünf Jahren. Ziel solcher Audits ist es, die Risiken, Kosten und Attraktivität der Systeme im Blick zu behalten. In den vergangenen drei bis fünf Jahren haben 56 % der Unternehmen ihre Versorgungssysteme wesentlich modifiziert. Davon wiederum haben 63 % die Garantie- und Mindestverzinsung gesenkt, während 61 % ihre bAV stärker am Kapitalmarkt orientiert haben. Zudem wurden Administration und Kommunikation verbessert. Es kam aber auch zu Erhöhungen der Arbeitgeberbeiträge. "Diese Maßnahmen dienen eindeutig dazu, Risiken zu vermindern (De-Risking) und die Attraktivität der Betriebsrente zu steigern", sagt Miroslaw Staniek.

Auf dem Weg zu mehr Effizienz und Kostenreduktion

Knapp 30 % der befragten Unternehmen planen in den kommenden 12 Monaten Änderungen an ihren bestehenden bAV-Modellen. Dabei konzentrieren sie sich hauptsächlich auf zwei Maßnahmen: auf die Vereinfachung der Administration (56 %) und auf die Harmonisierung der Versorgungslandschaften (38 %). Von beidem erwarten sie mehr Effizienz in der Verwaltung und eine Kostenreduzierung. Zudem macht eine Harmonisierung die bAV-Leistungen sowohl für Beschäftigte als auch für die Arbeitgeber transparenter und besser vergleichbar. "An all dem lässt sich ablesen, dass Unternehmen ihre bAV-Modelle proaktiv optimieren, um den Bedürfnissen ihrer Belegschaften gerecht zu werden und zugleich ihre Kosten zu senken", sagt Miroslaw Staniek. "Die Phase des De-Riskings mit Absenkungen der Garantie- und Mindestverzinsung ist weitgehend abgeschlossen."

Mitarbeiterportale - die Zukunft der bAV-Kommunikation

Aus der Lurse-Studie geht deutlich hervor, dass die Zukunft der bAV-Kommunikation Online-Portalen gehört. Insgesamt 73 % der Befragten messen diesem Kommunikationskanal in Zukunft eine wichtige Rolle in ihren Unternehmen bei, während Intranet, E-Mails, Leistungsausweise u.a. erheblich an Bedeutung verlieren werden. Der wesentliche Grund dafür ist die Interaktivität der Online-Portale. Sie ermöglichen es ihren Nutzern nicht nur, sich einfach und umfassend über ihre bAV-Zusagen zu informieren, sondern eröffnen ihnen auch Wege, Leistungen selbst zu berechnen, Zuschüsse und Zusagen des Arbeitgebers abzufragen, Kontoinformationen einzusehen sowie bestehende Verträge zu ändern oder neue abzuschließen. Darüber hinaus können sie ihren gesamten Schriftverkehr über ein Online-Portal abwickeln und alle Dokumente dort hinterlegen. "Online-Portale bieten Transparenz, umfassende Informationen und Interaktionen an einem Ort", sagt Miroslaw Staniek. "Damit entlasten sie Arbeitgeber und Beschäftigte gleichermaßen."

In knapp zwei Drittel der Unternehmen wird die bAV-Administration mittlerweile durch eine digitale Plattform unterstützt. Bei einem Viertel (24 %) erfolgt die Administration bereits komplett digital über Arbeitgeber- und Mitarbeiterportale, während ein Siebtel (14 %) der Unternehmen die Einführung einer digitalen Plattform plant.

Externe Dienstleister entlasten Personalabteilung

Nahezu 80 % der Studienteilnehmenden setzen in der Administration ihrer bAV vollständig (24 %) oder zum Teil (55 %) auf externe Dienstleister. Von denen, die ihre bAV-Verwaltung vollständig oder teilweise ausgelagert haben, nutzen über zwei Drittel (69 %) nur einen einzigen Dienstleister. Als Gründe für das Outsourcing nennen die Studienteilnehmenden vor allem den Wunsch, ihren Personalbereich zu entlasten und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren sowie den in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Verwaltungsaufwand. Bei der Auswahl der Dienstleister spielen in erster Linie die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen und der verschlüsselte Datenaustausch eine Rolle. Auch dadurch werden digitale Verwaltungsplattformen und Portale immer wichtiger.

Betriebliche Altersversorgung: Für Mitarbeiterbindung und -gewinnung unverzichtbar

Die Bedeutung der bAV als Instrument der Mitarbeitergewinnung und -bindung nimmt aus Unternehmensperspektive stetig zu. 85 % der Befragten schätzen sie auch in Zukunft als hoch, zwei Drittel davon sogar als sehr hoch ein. Die Betriebsrente wird vorwiegend als Zusatzleistung im Rahmen eines Gesamtvergütungspakets gesehen. "Damit bleibt die bAV gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, die besten Köpfe anzuwerben und zu halten", ist Miroslaw Staniek überzeugt. "Unternehmen, die ihren Beschäftigten hier überzeugende Angebote machen, sichern sich einen klaren Vorsprung im Wettbewerb um Talente."

Die Studie richtet sich ausschließlich an bAV-Manager, Benefits-Manager und HR-Verantwortliche in großen und mittelständischen Unternehmen. Falls Sie Interesse an sämtlichen Ergebnissen der Lurse-Studie "Betriebliche Altersversorgung 2024" oder weitere Fragen dazu haben, wenden Sie sich gerne an:

Kontakt

Miroslaw Staniek: fon +49 89 1222341-11, email: miroslaw.staniek@lurse.de

Alexa Hüllmann: fon +49 5258 981847, email: alexa.huellmann@lurse.de

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Über Lurse

Lurse ist ein HR- und bAV-Lösungsanbieter mit den Schwerpunkten Compensation & Benefits, Pensions und Talent. Seit 1989 berät Lurse große und mittelständische Unternehmen aller Branchen national und international bei der Gestaltung, Weiterentwicklung und Harmonisierung von Vergütungs-, Benefits- und Performance Management-Systemen.

Neben der Beratung zur Einrichtung, Harmonisierung und Ablösung von betrieblichen Versorgungswerken und EbAVs bietet das Unternehmen eine breite Unterstützung in der Mitarbeiterbetreuung und Kommunikation an. Umfassendes Know-how sowie eine hochautomatisierte Infrastruktur in der digitalen bAV-Administration und versicherungsmathematischen Bewertung von bAV-Systemen vervollständigen das bAV-Portfolio. Zusammen mit MBWL International ermöglicht Lurse die internationale Renten- und Pensionsberatung aus einer Hand. 2023 hat sich Lurse mit dem Industrieversicherungsmakler MRH Trowe zusammengeschlossen, um die Aktivtäten im bAV-Geschäft zu bündeln.

Mehr über Lurse und MRH Trowe finden Sie unter www.lurse.de, www.p-live.de, www.amakura.de, www.mrh-trowe.de, www.mbwl-int.com sowie auf LinkedIn und XING.

Pressekontakt:

Lurse
Utta Kuckertz-Wockel
Friedberger Landstraße 8
60316 Frankfurt am Main
fon +49 511 545566-21
email: utta.kuckertz-wockel@lurse.de

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