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Offener Brief von Meta, Ericsson & Co.: Durch fragmentierte Regulierung läuft die EU Gefahr, den Anschluss an das KI-Zeitalter zu verpassen

Offener Brief von Meta, Ericsson & Co.: Durch fragmentierte Regulierung läuft die EU Gefahr, den Anschluss an das KI-Zeitalter zu verpassen
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Düsseldorf (ots)

  • Börje Ekholm, Präsident und CEO des führenden 5G- und Mobilfunkausrüsters Ericsson, unterzeichnete heute zusammen mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Technologie einen offenen Brief, in dem er die politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden zum Handeln und zur Förderung der KI-Entwicklung in Europa auffordert.
  • Die Unterzeichner des von Meta initiierten Briefes weisen darauf hin, dass die uneinheitliche Regulierung in Europa die Möglichkeiten der KI einschränkt, während andere Regionen der Welt bei der Einführung der Technologie mit hohem Tempo vorankommen.

Börje Ekholm, Präsident und CEO des führenden 5G- und Mobilfunkausrüsters Ericsson, unterzeichnete heute zusammen mit Vertretern aus Wirtschaft, Forschung und Technologie einen offenen Brief, in dem er die politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden zum Handeln und zur Förderung der KI-Entwicklung in Europa auffordert.

Offener Brief an die Europäische Union

Wir sind eine Gruppe von Unternehmen, Forschern und Institutionen, die in Europa fest verankert sind und für Hunderte von Millionen Europäern arbeiten. Wir möchten den Erfolg und das Wachstum Europas, auch auf dem Gebiet der KI-Spitzenforschung und -Technologie fördern. Doch die Realität ist eine andere: Europa ist im Vergleich zu anderen Regionen weniger wettbewerbsfähig und weniger innovativ geworden. Europa läuft nun Gefahr, im Zeitalter der KI aufgrund uneinheitlicher regulatorischer Entscheidungen weiter zurückzufallen.

Ohne eine einheitliche Regelung wird die EU zwei Eckpfeiler der KI-Innovation vernachlässigen. Der erste ist die Entwicklung offener Modelle, die jedem kostenlos zur Verfügung gestellt werden, um sie zu nutzen, zu verändern und weiterzuentwickeln und so den Nutzen zu vervielfachen und soziale und wirtschaftliche Chancen zu verbreiten. Offene Modelle stärken die Souveränität und die Kontrolle, indem sie es Organisationen ermöglichen, die Modelle herunterzuladen und zu verfeinern, wo immer sie wollen, so dass sie ihre Daten nicht mehr an externe Stellen übermitteln müssen. Das zweite sind die neuesten multimodalen Modelle, die mit Text, Bildern und Sprache arbeiten und den nächsten Entwicklungssprung in der KI ermöglichen werden. Der Unterschied zwischen textbasierten und multimodalen Modellen ist vergleichbar mit dem Unterschied, zwischen nur einem und allen fünf Sinnen zu haben.

Offene Modelle aus der EU - textbasiert oder multimodal - können die Produktivität steigern, die wissenschaftliche Forschung vorantreiben und die europäische Wirtschaft um Hunderte von Milliarden Euro bereichern. Öffentliche Einrichtungen und Forschung nutzen diese Modelle bereits, um die medizinische Forschung zu beschleunigen und Sprachen zu bewahren, während etablierte Unternehmen und Start-ups Zugang zu Tools erhalten, die sie selbst niemals entwickeln oder sich leisten könnten. Ohne diese Modelle wird die Entwicklung der KI anderswo stattfinden - und den Europäern die technologischen Fortschritte vorenthalten, die in den USA, China und Indien erzielt werden. Forschungen gehen davon aus, dass generative KI das weltweite BIP in den kommenden zehn Jahren um 10 Prozent steigern könnte und dieses Wachstum sollte den EU-Bürgern nicht vorenthalten werden.

Die Fähigkeit der EU, im Bereich von KI mit anderen Regionen zu konkurrieren und die Vorteile von Open-Source-Modellen zu nutzen, beruht auf ihrem Binnenmarkt und einem gemeinsamen Regulierungsrahmen. Wenn Unternehmen und Institutionen zweistellige Milliardenbeträge in den Aufbau generativer KI für die europäischen Bürgerinnen und Bürger investieren wollen, benötigen sie klare und konsequent angewandte Richtlinien, die die Nutzung europäischer Daten ermöglichen. Doch in letzter Zeit ist die regulatorische Entscheidungsfindung uneinheitlich und unvorhersehbar geworden, während die Eingriffe der europäischen Datenschutzbehörden zu großer Unsicherheit darüber geführt haben, welche Arten von Daten zum Trainieren von KI-Modellen verwendet werden können. Das bedeutet, dass die nächste Generation von Open-Source-KI-Modellen und von Produkten und Dienstleistungen, die wir darauf aufbauen, europäisches Wissen, Kultur oder Sprachen nicht verstehen oder widerspiegeln wird.

Europa steht vor einer Entscheidung, die die Region für Jahrzehnte beeinflussen wird. Die EU kann sich dafür entscheiden, den Grundsatz der Harmonisierung zu bekräftigen, der in Rechtsrahmen wie der Datenschutzgrundverordnung verankert ist und eine moderne Auslegung der Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung anbieten, die die ihr zugrunde liegenden Werte respektiert, damit KI-Innovationen hier in gleichem Umfang und Tempo wie anderswo stattfinden. Oder sie kann sich weiterhin dem Fortschritt verweigern, den Ambitionen des Binnenmarktes widersprechen und dabei zusehen, wie der Rest der Welt Technologien entwickelt, zu denen die Europäer keinen Zugang mehr haben werden.

Wir hoffen, dass die europäischen politischen Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden erkennen, was auf dem Spiel steht, wenn es keinen Kurswechsel gäbe. Europa kann es sich nicht leisten, sich die weitreichenden Vorteile verantwortungsvoll entwickelter offener KI-Technologien entgehen zu lassen, die das Wirtschaftswachstum beschleunigen und Fortschritte in der wissenschaftlichen Forschung freisetzen werden. Dafür brauchen wir harmonisierte, kohärente, schnelle und klare Entscheidungen im Rahmen der EU-Datenschutzvorschriften, die es ermöglichen, dass europäische Daten für KI-Trainings zum Nutzen der Europäer verwendet werden können. Entschlossenes Handeln ist erforderlich, um die Kreativität, den Erfindergeist und den Unternehmergeist zu fördern, die den Wohlstand, das Wachstum und die technische Führungsrolle Europas gewährleisten werden.

Die Originalmeldung in englischer Sprache finden Sie hier: https://ots.de/jHRFkL

Über Ericsson

Die leistungsstarken, programmierbaren Mobilfunknetze von Ericsson bieten täglich Konnektivität für Milliarden von Menschen. Seit fast 150 Jahren sind wir Pioniere bei der Entwicklung von Kommunikationstechnologien. Wir bieten Mobilfunk- und Konnektivitätslösungen für Netzbetreiber und Unternehmen an. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern lassen wir die digitale Welt von morgen Wirklichkeit werden.

Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit zirka 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in rund 180 Ländern zusammen. 2023 erwirtschaftete Ericsson einen Umsatz von 263,4 Milliarden SEK. Ericsson ist an der NASDAQ in Stockholm und New York gelistet.

Ericsson hat über mehrere Jahrzehnte einen führenden Beitrag zum 3rd Generation Partnership Project (3GPP) und zur Entwicklung globaler Mobilfunkstandards geleistet, von denen sowohl die Verbraucher:innen als auch die Unternehmen weltweit profitieren. Ericssons Patentportfolio umfasst mehr als 60.000 erteilte Patente und wird durch unsere führende Position als 5G-Ausrüster sowie jährliche Investitionen von mehr als 4 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung gestärkt.

Ericsson ist an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetze beteiligt. Zu den 162 durch Ericsson unterstützten 5G-Livenetzen weltweit zählen unter anderem auch Netze in Deutschland und der Schweiz. www.ericsson.com/5g

In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2.400 Mitarbeitende an 12 Standorten - darunter rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist Düsseldorf.

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Pressekontakt Ericsson GmbH
Martin Ostermeier /// Leiter Unternehmenskommunikation Westeuropa ///
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1624385676 /// eMail: ericsson.presse@ericsson.com

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