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Dauerthema Rente - und wie man privat vorsorgen kann
Dresden (ots)
Das unlängst veröffentlichte Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem Titel "Vorschläge für eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung", hat eine neue Rentendiskussion ausgelöst. Auch wegen der bevorstehenden Bundestagswahl befindet sich das Thema Rente wieder auf der politischen Agenda. Die Debatte wird kontrovers geführt und die Parteien haben ihre unterschiedlichen Vorstellungen für eine notwendige Reform präsentiert. Das Thema ist heikel, da es mehr als 21 Millionen Rentner in Deutschland gibt und ein Drittel der Wahlberechtigten mindestens 60 Jahre alt ist - eine relevante Wählergruppe.
Wegen der niedrigen Geburtenrate und steigender Lebenserwartung verschiebt sich in Deutschland seit Längerem das zahlenmäßige Verhältnis zwischen den Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber im Vergleich zu denjenigen im arbeitsfähigen Alter. Dieser sogenannte Altersquotient lag 2018 noch bei gut 35 Prozent. Er soll bis 2036 auf gut 53 Prozent und im Jahre 2060 bis auf 58 Prozent steigen. Das heißt, dass 2018 noch beinahe drei Menschen im arbeitsfähigen Alter für einen Rentner aufkommen konnten, und in 15 Jahren werden das voraussichtlich nur noch weniger als zwei Menschen sein.
Der demografische Wandel und die finanzielle Schieflage der Rentenkasse sind vorhersehbar, aber wie man damit umgehen soll, ist umstritten. Die gängigen Vorschläge von renommierten Rentenexperten sind Rentenkürzungen, Beitragserhöhungen und ein späteres Renteneintrittsalter. Politische Parteien bringen in ihren aktuellen Wahlprogrammen auch neue Konzepte ins Spiel. So sollen bspw. alle Erwerbstätigen in die Rentenversicherung einbezogen werden, auch Beamte und Freiberufler. Alle Parteien planen außerdem eine verpflichtende private Altersvorsorge: Einige möchten Pensionsfonds auflegen, andere eine Rentenreform nach skandinavischem Modell, mit einer Pflicht zu einem gesetzlich festgelegten Aktienanteil.
Eins ist sicher: Nämlich, dass die gesetzliche Rente nicht sicher ist, oder sicher in den meisten Fällen als alleinige finanzielle Absicherung fürs Alter nicht ausreichen wird. Die Angst vor der Altersarmut ist deshalb weit verbreitet. Eine repräsentative GfK-Studie im Auftrag der Generali Versicherung unter 18- bis 32-Jährigen ergab, dass sich 65 Prozent von ihnen vor Altersarmut fürchten. Vor allem junge Frauen seien besorgt, die Coronakrise verstärke die Unsicherheit noch, und viele fühlten sich nicht gut informiert. Wie sorgt man am besten für den Ruhestand vor? Das Thema ist komplex und das Wissen darüber meist nur oberflächlich.
Ein Großteil der Bundesbürger freut sich oft schon Jahre vorher auf den Ruhestand: Endlich Zeit haben, aufgeschobene Träume verwirklichen, einen entspannten Lebensabend genießen. Doch wie und ob man das Rentnerdasein tatsächlich genießen kann, hängt auch von den finanziellen Möglichkeiten ab. Renten- und Finanzexperten wie Sven Thieme von der Competent Investment empfehlen, sich frühzeitig um eine Ruhestandsplanung zu kümmern, am besten gleich beim Berufseinstieg. Sven Thieme ist Geschäftsführer der Competent Investment aus Dresden und empfiehlt jedem sich individuell beraten zu lassen. "Bei der Vermögensbildung, Geldanlagen und Altersvorsorge ist es sinnvoll, sich kompetente Unterstützung zu suchen." Dabei sollte zunächst ein Finanzcheck durchgeführt werden: Wo stehe ich finanziell, was sind meine Fixkosten, habe ich alle notwendigen Versicherungen, um existenzielle Risiken abzudecken? Wie groß ist meine persönliche Rentenlücke? Wenn die Finanzen geordnet sind und man sich einen Überblick verschafft hat, kann mit der Ruhestandsplanung begonnen werden. Sven Thieme und sein Expertenteam empfehlen, mindestens zehn, besser 20 Prozent des Einkommens in den langfristigen Vermögensaufbau fließen zu lassen. "Klassische Anlagen wie Bausparverträge oder Sparbücher kommen heute aufgrund der Null- oder Minuszinsphase dafür allerdings nicht mehr in Frage. Um für später vorzusorgen sind Sachwerte wie Immobilien, Edelmetalle und Unternehmensanteile, also Aktien, geeignet." Im Rahmen eines individuellen Vorsorgekonzepts können auch staatliche Zuschüsse und Fördermöglichkeiten einbezogen werden.
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