Neue Wege in der Klinikversorgung: Wohnortnahe Rund-um-Behandlung verringert Notfallaufnahmen insbesondere bei älteren Menschen
Neue Wege in der Klinikversorgung: Wohnortnahe Rund-um-Behandlung verringert Notfallaufnahmen insbesondere bei älteren Menschen.
Das Modell-Projekt Stationäre Allgemeinmedizin (StatAMed) der AOK schlägt eine Brücke zwischen ambulanten Praxen und spezialisierten Kliniken. Insgesamt sechs Standorte sind in NRW, Hamburg und Niedersachsen geplant.
Hoffnung auf eine neue, regionale Versorgungsform insbesondere für ältere Menschen: Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) fördert das Projekt StatAMed. Es verbindet die ambulante und die stationäre Versorgung vor Ort. Gemeinsam mit sechs Klinikstandorten wollen die AOK Rheinland/Hamburg und die AOK Niedersachsen das Projekt umsetzen.
„Wir möchten die Versorgung in ländlichen und strukturschwachen Regionen neu aufstellen, um insbesondere älteren und multimorbiden Patientinnen und Patienten auch zukünftig eine wohnortnahe Behandlung zu ermöglichen, die ihren Bedürfnissen gerecht wird“, sagt Matthias Mohrmann, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. „Wir haben mit dem Förderbescheid des Innovationsausschusses nun die Möglichkeit, mit einem starken Netzwerk neue Strukturen zu entwickeln, die neben der medizinischen Behandlung auch einen Fokus auf die Lebensumstände legen.“
Außerhalb der klassischen Krankenhausbehandlung gibt es in Deutschland keine ärztliche und pflegerische „Rund-um-die-Uhr-Versorgung“ für wenige Tage. Aber gerade bei älteren Patientinnen und Patienten, die beispielsweise an akuten Infekten oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herzschwäche leiden, besteht zunehmend Bedarf, für kurze Zeit wohnortnah und mit enger Anbindung an ihr häusliches Umfeld und die Hausärztin oder den Hausarzt stationär behandelt zu werden. Eine vorschnelle Einweisung in die Notaufnahme kann so vermieden werden.
Mit dem Projekt „StatAMed: kurzstationäre, allgemeinmedizinische Versorgung“ entsteht ein Versorgungsnetz aus Arztpraxen, Rettungsdienst, Pflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten, Klinikärztinnen und Klinikärzten sowie Pflegefachkräften. Die Patientinnen und Patienten werden in den StatAMed-Einrichtungen durch interdisziplinäre Versorgungsteams behandelt und durchgängig durch Gesundheitslotsen unterstützt. Nach der Entlassung versorgt eine Pflegefachkraft („Flying Nurse“) die Patientinnen und Patienten in der Häuslichkeit weiter.
StatAMed: kurzstationäre, allgemeinmedizinische Versorgung
Zum Projektkonsortium gehören neben der AOK Rheinland/Hamburg und der AOK Niedersachsen sechs Krankenhaus-Standorte, davon drei in Nordrhein-Westfalen und Hamburg sowie drei in Niedersachsen. Für die allgemeinmedizinische Schwerpunktsetzung und wissenschaftliche Prozessbegleitung konnte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE – Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin) gewonnen werden. Die externe Evaluation erfolgt durch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH – Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin) und das Hamburg Center für Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg. Im Rahmen der Evaluation wird auch die Akzeptanz bei Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Bevölkerung erhoben. Wirtschaftliche und regulatorische Fragestellungen rund um die Finanzierung und Vergütung von StatAMed im Betrieb begleitet das Institute for Health Care Business (hcb GmbH). Die Kassenärztlichen Vereinigungen in Nordrhein, Niedersachsen und Hamburg sind ebenfalls Teil des Projekts.
Der Innovationsfonds dient als zentrales gesundheitspolitisches Instrument zur Förderung neuer Versorgungsformen und Versorgungsforschung in Deutschland. Pro Jahr stehen dafür 200 Millionen Euro zur Verfügung.
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