Umfrage zur Krankenhausversorgung in NRW: Menschen akzeptieren längere Wege für hohe Behandlungsqualität
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Umfrage zur Krankenhausversorgung in NRW: Menschen akzeptieren längere Wege für hohe Behandlungsqualität
AOK fordert: Klinikreform konsequent fortsetzen
Für die meisten Menschen in Nordrhein-Westfalen ist im Falle einer Operation die Spezialisierung eines Krankenhauses mit einer hohen Behandlungsqualität wichtiger als eine kurze Entfernung zur nächsten Klinik. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Online-Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Civey, die die AOK NordWest und die AOK Rheinland/Hamburg zusammen mit dem AOK-Bundesverband in Auftrag gegeben haben. „Das zeigt eindrucksvoll, dass der in NRW eingeschlagene Weg für einen qualitätsorientierten Umbau der Krankenhausstrukturen für eine bessere Patientenversorgung in einem der wesentlichen Punkte die Zustimmung der Bevölkerung findet. Die vom Land eingeleitete Klinikreform muss jetzt konsequent fortgesetzt werden“, fordert Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, Matthias Mohrmann, erklärt: „Durch Spezialisierung und Leistungskonzentration wird die Behandlungsqualität gestärkt. Angesichts des perspektivisch weiter steigenden Fachkräftemangels ist es weitsichtig, Kompetenzen zu bündeln und Fachkräfte gezielt einzusetzen, um die qualitativ gute Versorgungssituation für Patientinnen und Patienten im ganzen Land zu sichern.“
Auf die Frage, ob für die Menschen in NRW bei der Krankenhauswahl die Spezialisierung oder die Nähe eines Krankenhauses wichtiger sei, votierten 78 Prozent für die Spezialisierung. Nur 9,3 Prozent der Befragten fanden die Nähe wichtiger. Eine hohe Qualität der medizinischen Versorgung rangiert auch ganz vorn unter den Aspekten, die für die persönliche Gesundheitsversorgung als besonders wichtig eingeschätzt werden: Mit 40,1 Prozent Zustimmung liegt sie noch deutlich vor einem schnellen Zugang zur Versorgung (22,0 Prozent) und stabilen Beiträgen (16,0 Prozent).
Patientinnen und Patienten akzeptieren längere Anfahrtswege
Dass Patientinnen und Patienten in NRW durchaus bereit sind, bei einer anstehenden planbaren Operation längere Anfahrtswege zu einem geeigneten Krankenhaus in Kauf zu nehmen, wird an folgendem Umfrageergebnis deutlich: Nur 16,7 Prozent der Befragten würde bei planbaren Operationen maximal zehn Kilometer Distanz zum Klinikstandort in Kauf nehmen. Der Rest der Befragten würde auch größere Distanzen akzeptieren: 20,4 Prozent der Befragten bis zu 30 Kilometer, 20,2 Prozent bis zu 50 Kilometer, 15,3 Prozent bis zu 100 Kilometer und 18,5 Prozent sogar noch längere Strecken.
Mehr Transparenz erforderlich
Mit Blick auf das geplante Krankenhaustransparenzgesetz stechen zwei weitere Befragungsergebnisse hervor: 57,7 Prozent der Befragten in NRW wissen demnach aktuell nicht, wo sie sich gezielt über die Behandlungsqualität einzelner Krankenhäuser informieren können, 12,8 Prozent sind sich zumindest unsicher. Gleichzeitig sind 88,5 Prozent der Befragten der Meinung, dass es mehr und leichter verfügbare Informationen über die Behandlungsqualität in Krankenhäusern geben sollte.
Bund und Länder müssen jetzt handeln
Ackermann und Mohrmann weisen darauf hin, dass die bundesweite Vergütungsreform und die Krankenhausplanung der Länder jetzt Hand in Hand gehen müssen. Die Ausrichtung an Leistungsgruppen und die daran geknüpften Qualitätskriterien dürfen dabei nicht verwässert werden. Bund und Länder müssten jetzt Farbe bekennen, wie viel ihnen die Reform wert ist und wie sie die notwendigen Mittel für diese Zukunftsinvestition bereitstellen wollen. Die Kliniken bräuchten jetzt eine verlässliche finanzielle Perspektive.
Hinweise für die Redaktionen:
Für die repräsentative Civey-Befragung sind vom 6 bis zum 8. Oktober 2023 bundesweit 5.000 Menschen ab 18 Jahren online befragt worden, davon 795 in NRW.
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