In Hamburg sind Berufstätige 2023 durchschnittlich mehr als 23 Tage ausgefallen
In Hamburg fielen Berufstätige 2023 durchschnittlich mehr als 23 Tage aus
AOK Rheinland/Hamburg verzeichnet einen Rekord-Krankenstand von 6,44 Prozent in Hamburg. Besonders belastet: die Pflegebranche
Hamburg, 21.02.2024
Im Jahr 2023 sind die Menschen in Hamburg krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz so häufig ausgefallen wie nie zuvor. Die AOK Rheinland/Hamburg hat einen Rekord-Krankenstand von 6,44 Prozent für diese Region ermittelt. Berufstätige Versicherte waren im Durchschnitt 23,5 Tage krankgeschrieben. Im Jahr 2022 waren es noch 21,63 Tage. Der Anstieg hat vor allem mit einer Zunahme von Infektionen, Atemwegserkrankungen und psychischen Problemen zu tun.
Der Rekord-Krankenstand von 6,44 Prozent im Jahr 2023 bedeutet, dass im Schnitt täglich mehr als 6 von 100 Beschäftigten in Hamburg ausgefallen sind. Im Jahr zuvor hatte der Krankenstand noch bei 5,93 Prozent gelegen und vor fünf Jahren, also 2019, bei 5,04 Prozent. Mit dem Krankenstand ist erneut auch die Zahl der Krankenscheine (AU-Fälle) gestiegen. Nämlich von 1,91 je beschäftigter Person im Jahr 2022 auf 2,43 im Jahr 2023 – ein Anstieg um 27 Prozent.
Die Arbeitsunfähigkeitsdauer hat sich dagegen um 14,5 Prozent reduziert, von 11,3 auf 9,7 Kalendertage je Krankenschein. Das heißt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren häufiger, aber kürzer krankgeschrieben. Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der AOK Rheinland/Hamburg hat für diese Zahlen die Arbeitsunfähigkeitsdaten von tausenden Versicherten in Hamburg analysiert.
„Egal ob Atemwegserkrankungen, Muskel-Skelett-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme oder psychische Belastungen: Unsere Auswertungen zeigen, dass die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle im vergangenen Jahr in allen Diagnosehauptgruppen gestiegen ist. Bei vielen Krankheitsbildern verzeichnen wir in Hamburg eine Zunahme von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022“, sagt Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGF-Instituts. Er hält es für möglich, dass dabei auch die Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) eine Rolle gespielt hat und mehr Kurzzeiterkrankungen erfasst wurden, die vorher häufig gar nicht an die Krankenkasse gemeldet worden sind.
Besonders hoher Krankenstand auch in der Pflegebranche
Ein hoher Krankenstand wurde im Jahr 2023 in Hamburg mit 8,64 Prozent erneut in der Pflegebranche gemessen. Er ist im Vergleich zu 2022 (7,97 Prozent) noch einmal um 0,67 Prozentpunkte gestiegen. „Die Beschäftigten in der Pflege sind in ihrem Arbeitsalltag immer stärkeren psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Das muss berücksichtigt werden, wenn es darum geht, Pflegeberufe attraktiver zu machen. Neben guten Arbeitsbedingungen, einer angemessenen Entlohnung, fairen Dienstplänen und einem positiven Betriebsklima sollte deshalb auch an professionelle Unterstützung für den Umgang mit belastenden Situationen und traumatischen Erlebnissen gedacht werden“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.
Auch die Branchen Ver- und Entsorgung, öffentliche Verwaltung sowie Erziehung und Unterricht liegen im Branchenvergleich weit vorne.
Angebote für Unternehmen, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken
Die AOK Rheinland/Hamburg und das BGF-Institut unterstützen Betriebe dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und die Resilienz zu stärken. Nähere Infos gibt es dazu im Internet: www.bgf-institut.de
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