Magen-Darm-Infekte Rekordwerte in Hamburg
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Magen-Darm-Infekte:
Rekordwerte führen zu zahlreichen Ausfällen am Arbeitsplatz. In Hamburg war 2023 jeder Siebte wegen dieser Diagnose krankgeschrieben. Jüngere Berufstätige sind besonders häufig betroffen.
Magen-Darm-Infekte haben im Jahr 2023 so viele Krankschreibungen wie nie zuvor verursacht. Nach Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg entfielen auf 100 berufstätige Versicherte rund 15 Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) wegen dieser Diagnose. Das heißt: Ungefähr jeder und jede Siebte war im vergangenen Jahr in der Hansestadt wegen Durchfalls oder Magen-Darm-Entzündungen krankgeschrieben. Männer und Frauen waren gleichermaßen betroffen.
Grundsätzlich sind Infektionskrankheiten wie etwa virenbedingte Darmerkrankungen oder Magen-Darm-Infekte bereits seit 20 Jahren immer häufiger der Grund für Ausfälle am Arbeitsplatz. Auch das belegen die Auswertungen des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGFI) der AOK Rheinland/Hamburg. Den mit Abstand höchsten Anteil unter den Infektionserkrankungen nehmen dabei Magen-Darm-Infekte ein, also Diarrhoe und Gastroenteritis.
Seit dem Jahr 2004 sind die Fehlzeiten aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden fast jedes Jahr gestiegen. Das zeigen die Daten von hunderttausenden AOK-Versicherten. Ausnahmen bilden lediglich das Jahr 2017 mit einem leichten Rückgang sowie die Corona-Jahre 2020 und 2021 mit ihren pandemiebedingten Hygiene-Schutzmaßnahmen. Von 2022 zu 2023 war der Sprung bei den Erkrankungszahlen dagegen besonders groß. Hier stieg die Zahl der Fälle in der Diagnosegruppe Diarrhoe und Gastroenteritis von 9,72 Fällen je 100 berufstätige Versicherte im Jahr 2022 auf 14,56 im Jahr 2023.
Zusammenhang zwischen Infektionen und Stress
„Die Ursachen für die nahezu kontinuierliche Zunahme in den vergangenen 20 Jahren sind nicht klar auszumachen. Es ist aber davon auszugehen, dass Faktoren wie Ernährung, Stress, Bewegungsmangel, Rauchen oder auch Allergien eine Rolle spielen und das Risiko für Infektionskrankheiten wie virenbedingte Darmerkrankungen oder Magen-Darm-Infekte erhöhen“, sagt Thomas Bott, Regionaldirektor der AOK in Hamburg. „Außerdem wird vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen Infektionskrankheiten und psychischen Störungen geben könnte. Auch hier sind die Zahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.“
Vor allem jüngere Menschen von Magen-Darm-Problemen betroffen
Die Auswertungen des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg für das Jahr 2023 zeigen auch, dass vor allem jüngere Beschäftigte so stark durch Magen-Darm-Infekte beeinträchtigt werden, dass sie nicht arbeiten können: In der Altersgruppe bis 19 Jahre gab es im vergangenen Jahr 42 AU-Fälle je 100 Versicherte, in der Gruppe der 20–29-Jährigen 26 AU-Fälle. Bei den über 60-Jährigen waren dagegen nur rund 7 AU-Fälle je 100 Versicherte zu verzeichnen.
Dazu sagt Thomas Bott: „Jüngere Menschen haben häufig ein weniger ausgereiftes Immunsystem. Das macht sie anfälliger für Infektionen. Mit zunehmendem Alter hatten Menschen bereits mit einer höheren Anzahl verschiedener Krankheitserreger Kontakt. Ihr Immunsystem hat dadurch gelernt, sich mit unterschiedlichen Erregern auseinanderzusetzen, so dass ein erneuter Kontakt seltener zu einer Erkrankung führt.“
Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg unterstützt Betriebe und ihre Belegschaften mit verschiedenen Angeboten auch zu den Themen Darmgesundheit, Achtsamkeit, Stressmanagement und allgemeines Wohlbefinden. Nähere Infos unter www.bgf-institut.de
Antje Kusalik Pressesprecherin AOK Rheinland/Hamburg - Die Gesundheitskasse Pressestelle/Stabsbereich Kommunikation Pappelallee 22-26 22089 Hamburg Telefon: 040 2023 28218 antje.kusalik@rh.aok.de www.aok.de/pp/rh www.aok.de/rh www.facebook.com/AOKRH