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AOK Rheinland/Hamburg

In Hamburg fallen ambulante Pflegekräfte fast 29 Tage im Jahr in ihrem Job aus

Negativ-Rekord: Ambulante

Pflegekräfte fallen in Hamburg fast 29 Tage im Jahr in ihrem Job aus

Die AOK Rheinland/Hamburg hat die körperliche und psychische Gesundheit von mehr als 3.500 Mitarbeitenden in der Pflege in Hamburg analysiert. Ein Fazit: Psychische Probleme nehmen zu.

Hamburg, 14.11.2024

Nie zuvor waren in Hamburg die Beschäftigten in der ambulanten Pflege so oft krankgeschrieben wie im vergangenen Jahr. Die AOK Rheinland/Hamburg hat die körperliche und psychische Gesundheit von Pflegekräften analysiert und alarmierende Trends ausgemacht. Bei einem Rekord-Krankenstand von 7,9 Prozent im Jahr 2023 (2022: 7,0 Prozent) fällt insbesondere die hohe Zahl der Fehltage aufgrund von psychischen Belastungen auf: Sie machten mit 20,8 Prozent den größten Anteil unter den Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) aus.

„Unsere Analysen rücken die Herausforderungen in den Fokus, denen viele Pflegekräfte täglich ausgesetzt sind. Neben einer starken körperlichen Beanspruchung werden Pflegerinnen und Pfleger in ihrem Arbeitsalltag vor allem mit einem hohen emotionalen Druck und psychisch belastenden Situationen konfrontiert“, sagt Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg. Nach den AOK-Auswertungen gehen in Hamburg 20,8 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) auf psychische Erkrankungen zurück, 15,6 Prozent auf Muskel-Skelett-Erkrankungen, 13,3 Prozent auf Atemwegserkrankungen. Zu den psychischen Erkrankungen zählen Depressionen, Angst- und Belastungsstörungen.

Jede Pflegekraft im Durchschnitt vier Tage länger krank als im Vorjahr

Insgesamt hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGFI) der AOK Rheinland/Hamburg für seinen „Branchenbericht Ambulante Pflege“ die Situation von mehr als 3.500 AOK-versicherten Pflegekräften aus Hamburg analysiert. Neben einem Krankenstand* in Höhe von 7,9 Prozent und einem Plus von 0,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2022 (7,0 Prozent) gab es weitere Negativ-Rekorde. So hat sich auch die Zahl der AU-Tage erhöht. Im Jahr 2023 sind Beschäftigte in der ambulanten Pflege im Durchschnitt an 29 Kalendertagen in ihrem Job ausgefallen. Das sind vier Tage mehr als im Vorjahr, wo jede und jeder Beschäftigte auf durchschnittlich 25 AU-Tage gekommen ist.

Zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr ist dagegen die AU-Dauer. Im Jahr 2022 hatte sie noch bei 13,5 Tagen je Krankschreibung gelegen, im Jahr 2023 nur noch bei 12,0 Tagen. Das bedeutet, dass beim Hamburger Pflegepersonal deutlich mehr Kurzzeiterkrankungen erfasst worden sind.

Fünf von sechs Menschen werden zu Hause gepflegt

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben in Deutschland über fünf Millionen Menschen, die Pflege benötigen - Tendenz steigend. Etwa fünf von sechs Menschen mit einem Pflegebedarf (84 Prozent) wurden Ende 2021 zu Hause versorgt. „Der Bedarf an professioneller Pflege und Hilfe im häuslichen Umfeld nimmt zu. Genauso wie die Arbeitsbelastung von Pflegekräften. Es fehlt an Personal und Zeit. Die Politik muss die Rahmenbedingungen für eine gute Pflege schaffen. Nur wenn es gelingt, Pflegeberufe attraktiver zu machen und ganzheitlicher zu gestalten, können die Mitarbeitenden dauerhaft entlastet werden“, sagt Sabine Deutscher.

Das BGF-Institut und die AOK Rheinland/Hamburg unterstützen Pflegedienste, aber ebenso andere Branchen dabei, die Gesundheit ihrer Beschäftigten auch in besonderen Belastungssituationen zu erhalten und die Resilienz zu stärken.

Nähere Infos gibt es dazu im Internet: www.bgf-institut.de

* Ein Krankenstand von 7,9 Prozent heißt: Im Jahr 2023 sind im Schnitt täglich 7,9 von 100 Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen.

Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
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