Alle Storys
Folgen
Keine Story von Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung mehr verpassen.

Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung

Weltgesundheitstag 2022 - Suchtforscher appelliert an Politik: "Die Raucherquote in Deutschland muss endlich gesenkt werden"

Frankfurt a.M. (ots)

Im Zuge des diesjährigen Weltgesundheitstages wendet sich der Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver mit einem dringenden Appell zur Reduzierung der Raucher:innenquote in Deutschland an die Gesundheitspolitiker:innen des Landes.

"Es fällt mir schwer, am heutigen Tag optimistisch zu sein. Trotz aller Bemühungen in Form von schärferen Gesetzen und Rauchentwöhnungskampagnen liegt die Raucher:innenquote in Deutschland laut der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten DEBRA-Studie immer noch bei knapp 31 Prozent. Die Rauchentwöhnungskampagnen der letzten Jahre sind damit gescheitert und erreichen die verbleibenden Raucher:innen offensichtlich nicht mehr."

Stöver plädiert angesichts dieser Tatsache für ein Umdenken bei Politik und Suchttherapeut:innen. Gegenwärtig würden Raucher:innen durch Rauchverbote und Rauchstoppkampagnen zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Es finde eine Ächtung statt. "Hör halt einfach auf zu rauchen", sei das Mantra, mit dem sich Raucher:innen in Deutschland immer wieder konfrontiert sähen. Den Wenigsten gelinge es aber, vom einen auf den anderen Tag mit dem Rauchen aufzuhören.

Stöver ergänzt: "Einfach aufzuhören, ist leichter gesagt als getan. Aus der Suchtforschung wissen wir, dass wir Raucher:innen und ihre Sucht zunächst einmal ernst nehmen müssen, um wirklich helfen zu können. Dazu gehört vor allem, nicht dogmatisch den sofortigen Nikotinverzicht zu predigen. Das Schädlichste am Rauchen sind die Schadstoffe, die beim Verbrennungsprozess entstehen. Es gibt aber mittlerweile neue Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotinpouches, die einen stark risikoreduzierten Nikotingenuss ermöglichen. Der Umstieg auf diese Produkte hilft Raucher:innen nicht nur sofort die Menge an aufgenommenen Schadstoffen zu reduzieren, sondern ermöglicht auch einen schrittweisen Ausstieg aus dem Tabakkonsum."

"England und Schweden haben diese Alternativen bereits zum Teil ihrer Strategien für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit gemacht und sind damit sehr erfolgreich. Auch uns sollte jedes Mittel recht sein, um die Zahl von jährlich 127.000 Tabaktoten endlich zu senken.", so der Suchtforscher.

Zum ISFF

Das Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences wurde 1997 ins Leben gerufen von Prof. Dr. Volker Happel, Prof. Dr. Dieter Henkel und Prof. Dr. Irmgard Vogt. Es sieht seine Aufgabe darin, Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte zu erforschen. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate sollen in Lehre und Studium Berücksichtigung finden und nutzbar gemacht werden.

Seit dem Sommersemester 2009 ist Prof. Dr. Heino Stöver Professor an der Frankfurt UAS (ehemals FH FFM), Fachbereich 4 - Soziale Arbeit und Gesundheit (Schwerpunkt Sozialwissenschaftliche Suchtforschung) und seit 1. September 2009 geschäftsführender Direktor des ISFF.

Pressekontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Prof. Dr. Heino Stöver
Telefon: +49 69 1533-2823 und mobil: +49 162 133 45 33
E-Mail: heino.stoever@fb4.fra-uas.de
Twitter: @HeinoStoever

Original-Content von: Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung
Weitere Storys: Prof. Dr. Heino Stöver - Sozialwissenschaftliche Suchtforschung