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Trend-Umfrage: Eine glatte Vier für Lauterbach

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Pressemitteilung

Trend-Umfrage unter E-Health-Entscheider:innen

Eine glatte Vier für Lauterbach

Hamburg, 20. Dezember 2022 – Die E-Health-Branche ist von der Politik des Gesundheitsministers enttäuscht. Das hat eine Umfrage der Kommunikationsberatung The Medical Network unter Entscheider:innen aus der digitalen Gesundheitsbranche ergeben. Etwa ein Jahr nach Karl Lauterbachs Amtsantritt am 8. Dezember 2021 gibt ihm die E-Health-Branche die Note 4. Zum Vergleich: Vorgänger Jens Spahn erhielt im vergangenen Jahr mit der Note 2 ein deutlich besseres Zeugnis im gleichen Panel.

Mehr als 40 Prozent der Befragten gaben an, die Digitalisierung des Gesundheitswesens habe im bald endenden Jahr nur kleine Fortschritte gemacht. Für mehr als ein Viertel war es gar „ein Jahr des Stillstands”. Noch pessimistischer blicken 21 Prozent der Befragten auf 2022 zurück: Für sie hat der Bereich Digital Health sogar kleine oder große Rückschritte gemacht.

Andrea Buzzi, CEO und Gründerin von The Medical Network, sagt: „Die E-Health-Branche ist von der wirtschaftlichen Krisenstimmung in diesem Jahr nicht verschont geblieben. Trotzdem gibt es berechtigten Grund zum Optimismus: Die Zahl der DiGA-Verschreibungen steigt stetig, der Weg für die Digitalen Pflegeanwendungen, die DiPA, ist geebnet und der Europäische Gesundheitsdatenraum geht in die Testphase. 2023 hat das Potenzial, die Digitalisierung des Gesundheitswesens in großen Schritten voranzubringen.”

Wunschliste für 2023: Ganz oben steht die elektronische Patientenakte

Bei der Frage nach den wichtigsten Themen für die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) angekündigte Digitalstrategie ist sich die Branche einig: Der Großteil der Teilnehmer:innen (65 Prozent) sieht in der Einführung der ePA deren wichtigste Aufgabe. Mit viel Abstand folgt auf Platz zwei der E-Health-Wunschliste die Weiterentwicklung des DiGA- und DiPA-Systems. 17 Prozent bezeichneten diese als wichtig. Nur wenige erwarten von der Digitalstrategie, dass sie die Rolle der Interoperabilität stärkt (zehn Prozent) oder dass sie Jens Spahns Politik der Innovation weiterführt (sieben Prozent).

Trends 2023: Stimmen aus der E-Health-Branche

In der Umfrage hat TMN den Entscheider:innen auch die Frage „Welche digitalen Themen werden die E-Health-Branche 2023 am meisten beschäftigen?” gestellt. Hier einige Antworten:

Blaž Triglav, CEO und Co-Founder von Mediately: „Die negative Seite: Die Frustration der Ärzt:innen und des medizinischen Fachpersonals wird zunehmen, weil all die ambitionierten Pläne für die digitale Transformation die grundlegenden Probleme der Arbeitsüberlastung nicht lösen werden. Die positive Seite: Wir werden eine neue Welle KI-gestützter medizinischer Anwendungen sehen, die mehr bieten als lange Entscheidungsbäume.“

Dennis Hermann, Head of Europe bei KAIA Health: „2023 wird sich die E-Health-Landschaft politisch und in der Umsetzung noch ein Stück weiterentwickeln. In Bezug auf digitale Gesundheitsanwendungen sehe ich eine steigende Akzeptanz und die Offenheit, den Zugang zu erleichtern. Die Erkenntnis, dass Ressourcen nicht ausreichen, um der Bevölkerung eine holistische gesundheitliche Betreuung anzubieten, wird zunehmend stärker. Entsprechend sehen wir bereits jetzt, dass der Mehrwert und das Potenzial der Skalierbarkeit von digitalen Gesundheitsangeboten, insbesondere digitalen Therapien, erkannt wird. Wir erwarten daher, dass in 2023 der Einsatz digitaler Gesundheitsangebote weiter steigen wird."

Gregor Jelen, Managing Partner der HEPICC: „Die reibungslose Einführung einer funktionierenden ePA und eines funktionierenden e-Rezepts wird uns 2023 am meisten beschäftigen. Darüber hinaus wird eine vernünftige Regelung zum Umgang mit gesundheitsbezogenen Patientendaten ein großes Thema.“

Hannes Klöpper, Co-Gründer und CEO bei HelloBetter: „2023 werden DiGA so richtig in der Regelversorgung ankommen. Die Hersteller sind zunehmend professioneller aufgestellt, ihre Produkte sind mittlerweile vielfach permanent zugelassen und sie verfügen über größere Vertriebsmannschaften und Marketingbudgets. Digitale Gesundheitsanwendungen helfen bereits heute vielen Menschen, besser zu leben. Bald schon werden sie aus der Versorgungslandschaft nicht mehr wegzudenken sein."

Joost Bruggeman, CEO und Co-Founder von Siilo: „Netzwerkmedizin: Die Kollaboration zwischen medizinischen Fachkräften über digitale Tools wird im Jahr 2023 weiter an Bedeutung gewinnen. So kann die Versorgung von Patient:innen über die Grenzen des eigenen Teams und der eigenen Einrichtung hinweg koordiniert werden. Ganz nach dem Motto: Wissen weitergeben, statt Patient:innen zu verlegen.“

Lucas Linhoff, Arzt in der Medizinischen Entwicklung, Tiplu: „Die Reform des DRG-Systems, also des Fallpauschalensystems für Krankenhäuser, wird ein wichtiges Thema 2023. Auch die Stärkung von Datennutzung und Interoperabilität mit Innovationen im Bereich ePA sollte auf der Agenda stehen. Aus meiner Sicht sollte die Digitalstrategie wegweisend im Bereich Datenschutz sein und die längst fällige Klärung von Datenschutzfragen leisten, inklusive einer wegweisenden Strategie.“

Marcus Bergler, Global VP Sales and Strategy, D2L Pharma Research Solutions: „Mit zunehmender kommerzieller und regulatorischer Reife wird sich im DiGA-Markt die Spreu vom Weizen trennen und bei den Themen ePA und eRezept wird im Jahr 2023 wohl leider (noch) kein großer Durchbruch erreicht werden.“

Pressekontakt:
The Medical Network GmbH
Tel.: +49 40 32 90 47 38 99
E-Mail:  anfrage@themedicalnetwork.de
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