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Sind Restaurantkritiker bestechlich?

Neustadt an der Weinstraße (ots)

Sie tragen große Namen, die
aktuellen Neuauflagen deutscher Restaurantführer. Doch es gibt
Zweifel an ihrer Seriosität. Dies ist nur ein Ergebnis einer
Untersuchung der Zeitschrift weinwelt, die in ihrer aktuellen Ausgabe
über Machenschaften und Amigos rund um Sterne, Mützen, Punkte,
Bestecke oder sonstige Gütezeichen berichtet.
Immerhin gaben 48 Prozent der befragten Gastronomen an, dass sie
einen Restaurantführer für notwendig erachten. Restaurantkritiken
haben einen Einfluss auf ihren Umsatz, meinen 92 Prozent. Bei der
Frage, wie seriös sie das Vorgehen der Kritiker erachten, erhielt der
Gault Millau mit 9 Prozent die schlechteste und der Michelin mit 42 d
Prozent die beste Bewertung.
Geht es bei der Vergabe der begehrten Auszeichnungen immer mit
rechten Dingen zu? Offensichtlich nicht. Denn die Kompetenz vieler
Restaurantkritiker, so die Recherche, ist strittig und grenzt an
Bestechlichkeit.
Da bleibt es nicht aus, dass - wenn sie sich aus ihrer angeblich
strikt zu bewahrenden Anonymität erheben - aus Testern und Getesteten
schon mal Freunde werden und Geschäfte und Geschäftchen florieren.
Menüs werden zum Selbstkostenpreis geordert, Quittungen werden
verlangt, die um ein Vielfaches höher liegen als der Rechnungsbetrag.
Oder es entstehen Kritiken nur anhand von Speisenkarten, ohne dass
der Tester jemals vor Ort war. Auch Forderungen nach Gutscheinen für
Speisen oder Übernachtungen liegen an der Tagesordnung.
Der Krieg der Sterne 2000 hat begonnen: Gastronome und Köche
müssen auf ein Neues um ihren Ruf und ihre Existenz bangen. So
mancher Spitzenkoch mußte sein Besteck in der Vergangenheit schon
einpacken, weil er nicht so funktionierte, wie es der Tester gerne
gesehen hätte.

Rückfragen bitte an:

Klas Petersen Tel.: 06321/8908-56

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