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Systemfehler Plastikverpackung: ein veganer Schokoriegel macht Ärger

Systemfehler Plastikverpackung: ein veganer Schokoriegel macht Ärger
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Ludwigsfelde (ots)

Zur kleinen Pause mal eben in die Südsee? Kein Problem. Dieser vegane Schokoriegel schmeckt nach so vielen saftigen Kokosnüssen - während er auf deiner Zunge zergeht, spürst du schon die Sonne auf der Haut.

Doch wenn die Pause zu Ende ist, dann beginnt ehrlicherweise das Problem. Ja, er ist lecker und verbraucht nur 93g CO2e in seinem Produktlebenszyklus. Die Tiere schützt er auch und hat 25% weniger Zucker als konventionelle Varianten, dennoch: jedes Mal fallen 0,7g Polypropylen Plastikverpackung an. Diese ist Teil eines großen unsichtbaren Problems, das wir alle ändern wollen: Der globalen Müll- und Industrielandschaft. Aber fangen wir zu Hause an.

Post-Consumer-Abfälle

Was passiert, sobald du die Verpackung wegwirfst? Alles, was in der gelben Tonne landet, wird nach Kunststofftyp getrennt und anschließend gewaschen. Schließlich entsteht ein Rezyklat, gemahlen oder als Granulat, das zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte genutzt werden kann. Dafür zahlen Unternehmen einen Beitrag an den grünen Punkt, damit die Recyclingwirtschaft in Deutschland finanziert wird. Klingt vernünftig.

Landet die Verpackung in der schwarzen Tonne, wird sie verbrannt. Und das ist leider der häufigere Fall.

Alle 2 Jahre führt die Industrie eine Studie zu Kunststoffproduktion und -abfall durch, auf die auch das Umweltbundesamt verweist. Von 5,4 Millionen Tonnen sogenannter "Post-Consumer-Abfälle", also dem Müll, der nach dem Hausgebrauch anfällt, fallen 58% durch Verpackungen an. Ganz vorne mit dabei sind Lebensmittel.

Laut der Studie wird die Mehrheit, 2,94 Millionen Tonnen, der Abfälle verbrannt.

Da in Deutschland Müll- und Kunststoffe nahezu ausschließlich entweder verbrannt oder recycelt werden, gelten wir als ein Land mit einer extrem hohen stofflichen Verwertungsquote. Es landen quasi "nur" 30.000 Tonnen der "Post-Consumer-Abfälle" jährlich auf der Deponie. Spitze!

Exportschlager Kunststoffabfälle

Spitzenreiter im EU-Vergleich ist Deutschland aber auch im Export: 745 100 Tonnen wurden 2022 laut statistischem Bundesland ins Ausland exportiert. Das entspricht ca. 37.250 Containern und damit der Pole Position unter den EU-Ländern. Diese dürfen ihren Plastikmüll seit November 2023, nur in OECD-Mitgliedsstaaten exportieren. Also darf der europäische Müll nicht mehr nach Südostasien verschifft werden.

Great Pacific Garbage Patch und Leben im Müll

Während das Recycling in Deutschland noch weitestgehend bezahlt wird, sieht es global ganz anders aus. Komplett fehlende Müllinfrastruktur und der Import von Müll aus westlichen Ländern der vergangenen Jahre hat zu einer massiven Verschmutzung der Landflächen, Flüsse und damit auch der Meere geführt. Auf Freiflächen verbrannter Müll trägt bis zu 10% der globalen CO2 Emissionen bei und emittiert Methangas. Kleine Plastikpartikel gelangen als Mikroplastik ins Meer und über die Nahrungskette bis zu uns Menschen. Im Meer wird Müll von Tieren zum Teil mit Nahrung verwechselt und in der Folge sterben die Tiere. Es gibt bereits mehrere Müllflecken in den Weltmeeren mit katastrophalen Folgen für die Umwelt.

Müll verhindern

Wie gehen nun wir damit um, wenn wir unsere kleine Südseepause genießen wollen?

Die erste Frage für uns bei Veganz ist immer, lässt sich der Plastikmüll vermeiden? Für unseren kleinen Choc Bar geht das aktuell nicht. Inzwischen gibt es Lebensmittelverpackungen auf Zellulosebasis, doch diese testen unsere Hersteller noch auf ihren Verpackungsanlagen. Bis dahin geht aber noch einige Zeit ins Land und leider auch über im ungünstigsten Fall 9,5 Tonnen Plastik in die Weltmeere. Das wäre großer Mist!

Deswegen unterstützen wir gemeinsam mit Clean-Hub den Aufbau einer Abfallwirtschaft in Kerala, Indien und verhindern, dass der Müll überhaupt erst der Natur bleibt und unsere Umwelt negativ beeinflusst. Damit schaffen wir gleichzeitig nachhaltige Arbeitsplätze im globalen Süden. Wir sind als Unternehmen B Corp zertifiziert, unsere sozialen und ökologischen Auswirkungen also unabhängig ausgezeichnet.

Nein, damit lösen wir das Problem bei dem Riegel nicht. Auch nicht, wenn bereits 31% unserer Produktverpackungen aus recyceltem oder nachhaltigem Material sind. Die Plastikverpackung ist ja trotzdem da. Aber wir wehren uns gegen den Systemfehler, dass Plastikmüll einfach gedankenlos in einen Kreislauf kommt, an dem er ins Meer gelangen kann. Das hilft schon heute vielen Menschen. Vor allem euch, damit ihr zur kleinen Pause weiter in die Südsee könnt.

Pressekontakt:

Moritz Möller | presse@veganz.de | +49 151 65759621

Original-Content von: Veganz Group AG, übermittelt durch news aktuell

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