Internationaler Frauenkampftag 2023: Wir lassen uns nicht vom Kurs abbringen - Maria Noichl, MdEP
Die Krisen der letzten Jahre haben auch im Bereich Frauenrechte und Gleichstellung ihre Spuren hinterlassen: Die Corona-Pandemie hat zu einer Retraditionalisierung geführt und wurde gleichzeitig von manch einer Regierung als Deckmantel für Rückschritte genutzt. Und auch der Krieg in der Ukraine hat zwar auf der einen Seite das Bewusstsein für Ungleichheiten und Diskriminierung gesteigert, aber auch dafür gesorgt, dass mehr Frauen ärmer oder von Gewalt bedrohter dastehen als zuvor.
In der EU können wir insgesamt sagen, dass wir trotz allem - und vor allem dank progressiver Kräfte - in den letzten Jahren viel erreicht haben: Eine Richtlinie zur verbesserten und paritätischeren Elternzeit, eine Frauenquote in Aufsichtsräten und endlich ein europaweites Instrument, das Löhne transparenter und so gerechter machen wird. Zudem können wir uns freuen, dass bald die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt verbessert wird. Die europaweite Ratifizierung der Istanbul Konvention steht kurz bevor und auch die Arbeit an einer eigenen Richtlinie zum Thema ist im vollen Gange.
Aber wir wissen: Krisen, ihre Auswirkungen und die noch immer nicht systematisch geschlechtssensiblen Maßnahmen werden dafür sorgen, dass Ungleichheit weiter regiert. Und nationalkonservative Regierungen werden ihr übriges tun, um Frauenrechte und Gleichstellung in der EU und einigen Mitgliedstaaten zu sabotieren. Deshalb hat Europa noch einen langen Weg vor sich – einen von den wir uns nicht abhalten lassen werden.
Dabei stehen wir auch an der Seite der Frauen in der Welt, wie derzeit im Iran, in Afghanistan oder in der Ukraine. Euer Kampf ist unser Kampf.
Mit freundlichen Grüßen
Gina Horst
Parlamentarische Referentin
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Maria Noichl
Mitglied des Europäischen Parlaments
Rue Wiertz 60, ASP 12G102 B-1047 Brüssel Tel. +32-2-28-47157 Fax +32-2-28-49157