Per Auto, Fahrrad und zu Fuß: So bewegt sich Europa aktuell durch die Corona-Krise
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Per Auto, Fahrrad und zu Fuß: So bewegt sich Europa aktuell durch die Corona-Krise
Internationale Befragung von AutoScout24 unterstreicht Bedeutungszunahme individueller Mobilität / Während EuropäerInnen häufiger Auto fahren, Fahrrad fahren und zu Fuß gehen, werden Bus, Bahn und Flugzeug noch immer gemieden
München, 19. November 2020. Das Auto gehört in Deutschland aber auch europaweit zu den Gewinnern der Corona-Krise. Das geht aus dem ersten Teil einer großangelegten Umfrage unter knapp 6.000 NutzerInnen von AutoScout24 in Deutschland, Österreich, Italien, Belgien und den Niederlanden hervor*. Demnach zählt neben dem Auto auch noch das Fahrrad zu den eindeutigen Krisengewinnern. Auf der Verliererseite stehen: Flugzeuge, der öffentliche Nahverkehr und Züge. Noch mehr als das Auto oder Rad nutzen die Befragten allerdings die eigene Muskelkraft: Europaweit wird gerade deutlich mehr zu Fuß gegangen als vor der Krise.
Wie hat sich das Mobilitätsverhalten in Zeiten von Corona langfristig verändert? Das wollte der europaweit größte Online-Automarkt von seinen europaweiten NutzerInnen wissen. Das Ergebnis zeigt, dass Fahrten mit dem eigenen Auto deutlich zugenommen haben: In Deutschland sagen ganze 32 Prozent der Befragten, dass sie jetzt häufiger das Auto nutzen als zuvor; 22 Prozent davon fahren jetzt sogar sehr viel häufiger im Gegensatz zu den Vor-Corona-Zeiten. Noch mehr gehen allerdings zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad: 39 Prozent sind jetzt viel häufiger auf den eigenen Beinen unterwegs und 33 Prozent treten stärker in die Pedale als zuvor. Gemieden werden hingegen Flugzeuge, der öffentliche Nahverkehr und Züge: Fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) fliegt derzeit weniger und ein Viertel der Deutschen verzichtet komplett auf das Fliegen aufgrund von Covid-19. Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr haben 32 Prozent eingeschränkt; 14 Prozent lehnen Fahrten mit Bus, U-Bahn und Co. sogar komplett ab. Zugreisen nutzt ein Viertel seltener als zuvor. Aber auch hier sagt mit 13 Prozent ein nicht unerheblicher Anteil komplett Nein zu einer Fahrt mit dem Zug.
Kein Fernbus, keine Mitfahrgelegenheit mehr für die Deutschen
In Deutschland nutzen 15 Prozent der Befragten seltener die Dienste eines Fernbusses. Ein erheblicher Anteil von 9 Prozent gibt aus gegebenem Anlass Fernbussfahrten sogar komplett auf und möchte momentan keinen Fuß in einen Fernbus setzen. Ähnlich sieht es da bei unseren österreichischen Nachbarn aus: hier schwören sogar 11 Prozent den Fernbusfahrten aktuell vollständig ab. Auch bei einer Mitfahrgelegenheit haben 11 Prozent der Deutschen ihre Bedenken, 7 Prozent verzichten aufgrund der aktuellen Situation sogar ganz auf dieses Verkehrsmittel.
In Österreich wird am meisten Auto gefahren
Die ÖsterreicherInnen setzen im Ländervergleich am stärksten auf das Auto: 34 Prozent nutzen es häufiger, knapp ein Viertel sogar sehr viel häufiger seit sich das Virus verbreitet. Am wenigsten Aufwind erlebt das Autofahren in Belgien, wo nur 24 Prozent angeben häufiger auf das Auto zurückzugreifen als vor der Krise.
E-Roller gewinnen italienische Herzen
Einen interessanten Ausreißer bei den Verkehrsmitteln verzeichnet Italien: Hier nutzen ganze 11 Prozent der Befragten häufiger einen E-Roller als vor Corona. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur 4 Prozent, die die neuen Elektrotretroller verstärkt nutzen.
Niederlande setzt auf Rad und Fuß
Zwar wird das Auto von vielen Befragten häufiger genutzt, das machen die Zahlen deutlich. Doch es gibt auch Gruppen, die es gerade in der Corona-Krise verstärkt in der Garage stehen lassen. So geben 18 Prozent der deutschen UmfrageteilnehmerInnen an, im Rahmen der Pandemie weniger Auto zu fahren. Da es von 32 Prozent aber häufiger genutzt wird, ist die Bilanz des Autos hierzulande immer noch klar positiv. Das gleiche gilt für Österreich, wo nur 17 Prozent das Auto weniger häufig nutzen und Italien, wo sogar nur jeder Zehnte (10 Prozent) das eigene Fahrzeug häufiger stehen lässt als vor der Pandemie. Anders sieht es in den Niederlanden aus: Hier verzichtet jede/r Dritte (33 Prozent) verstärkt auf Autofahrten - damit ist die Gruppe derjenigen größer, die seltener fahren als diejenige, die es häufiger tun (27 Prozent). Ein ähnliches Bild ergibt sich in Belgien. Fußgänger erleben in den kleinen Flächenstaaten ebenfalls ein Revival: 42 Prozent der BelgierInnen und sogar 45 Prozent der NiederländerInnen sind aufgrund der Pandemie häufiger als früher zu Fuß anzutreffen. Auch beim Fahrradfahren liegen die NiederländerInnen sportlich vorn, denn satte 35 Prozent radeln zurzeit mehr als in der jüngeren Vergangenheit.
Flugzeug und öffentlicher Nahverkehr europaweit seltener genutzt
Wo es Krisengewinner gibt, muss es allerdings auch Krisenverlierer geben. Welche Verkehrs- bzw. Fortbewegungsmittel werden in Europa also aufgrund der Pandemie eher gemieden? Auch hier ist das Bild klar: Die EuropäerInnen reduzieren das Fliegen und die Nutzung öffentlicher Transportmittel deutlich. So sind 53 Prozent der NiederländerInnen und jeweils 49 Prozent der BelgierInnen und ÖsterreicherInnen derzeit seltener an den Check-in-Terminals der Airports anzutreffen. In Italien schränken ebenfalls 37 Prozent ihre Flugreisen ein. Beim öffentlichen Nahverkehr haben Deutsche und ÖsterreicherInnen die größten Bedenken (jeweils 32 Prozent), doch auch in den Niederlanden wird mit 29 Prozent deutlich seltener Bus und U-Bahn genutzt.
Top 3 Krisengewinner
Welche Transportmittel in Deutschland jetzt sehr viel häufiger oder häufiger genutzt werden.
1. Fußgänger: + 39 %
2. Fahrrad: + 33 %
3. Auto: + 32 %
Top 3 Krisenverlierer
Welche Transportmittel in Deutschland jetzt sehr viel seltener oder seltener genutzt werden.
1. Flugzeug: - 48 %
2. Öffentlicher Nahverkehr: - 32 %
3. Zug (Lang- und Kurzstrecke): - 27 %
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