Alle Storys
Folgen
Keine Story von AutoScout24 mehr verpassen.

AutoScout24

Europa-Umfrage: Deutliche Mehrheit gegen Verbrennerverbot

Ein Dokument

Europa-Umfrage: Deutliche Mehrheit gegen Verbrennerverbot

Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich: Jeder Zweite für Aus oder Verschiebung / Vor allem Ältere gegen Zulassungsverbot von Benzinern und Dieseln / Trendforschung: Kaufbereitschaft für Elektrische sinkt, Zweifel an besserer Klimabilanz der Stromer steigen

Grünwald, 18. Februar 2025. Das „Verbrennerverbot“ verliert europaweit an Rückhalt. So spricht sich in einer repräsentativen, europaweiten Umfrage von AutoScout24 eine klare Mehrheit für die Abschaffung oder Verschiebung des für 2035 geplanten Zulassungsverbot neuer CO2-emittierender Diesel und Benziner aus. In Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich stimmen sogar jeweils mehr als 50 Prozent der Befragten für eine Abschaffung/Verschiebung. Das Beispiel Deutschland zeigt: Vor allem Ältere halten nichts vom Verbrennerverbot. Während zudem immer mehr Bürger an der besseren Klimabilanz der Elektrischen zweifeln, sinkt die Kaufbereitschaft für die Stromer. Für die Umfrage hat AutoScout24 insgesamt über 6.000 Teilnehmer in sechs Ländern der EU befragt.*

Die Ergebnisstabelle zum Verbrennerverbot finden Sie unten zum Download. Weitere Rohdaten der einzelnen Länder stellen wir auf Anfrage gerne zur Verfügung.

Am unpopulärsten ist das Verbrennerverbot in Österreich: 37 Prozent wollen hier die Abschaffung des Gesetzes. 5 Prozent fordern darüber hinaus, dass das Verbrennerverbot durch ein Elektroautoverbot ersetzt werden solle. Für eine Verschiebung des Verbrennerverbots sprechen sich in der Alpenrepublik 19 Prozent der Befragten aus. Insgesamt stehen damit 61 Prozent der Österreicher dem Verbot kritisch gegenüber. Die Seite der Befürworter kann 31 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Davon optieren 22 Prozent für eine Umsetzung nach EU-Plan, 9 Prozent wollen, dass das Verbrennerverbot wenn möglich bereits früher in Kraft tritt.

In Deutschland hat das Verbrennerverbot kaum mehr Befürworter. So sind hierzulande 34 Prozent für die komplette Stornierung des EU-Vorhabens, 4 Prozent in dieser Gruppe fordern stattdessen ein E-Auto-Verbot. Weitere 20 Prozent der Deutschen plädieren für eine Verschiebung des Gesetzes. Unter dem Strich spricht sich damit eine Mehrheit von 58 Prozent der Deutschen gegen das Verbrennerverbot in seiner aktuellen Form aus. Auf der anderen Seite wünschen sich 24 Prozent der Deutschen, dass es wie vorgesehen bei der Umsetzung des Verbots bis 2035 bleibt. Jeder Zehnte (10 Prozent) plädiert zudem dafür, das Gesetz möglichst schon früher umzusetzen. Damit befürwortet nur jeder Dritte (34 Prozent) den Beschluss der EU-Staaten zum Verbrenner-Aus.

Auch in Frankreich hat die Absage an Benziner und Diesel nur wenig Fans: 55 Prozent halten daher eine Aufhebung oder Verschiebung für den richtigen Weg. Ähnlich sind die Mehrheitsverhältnisse in Italien, wo 52 Prozent für eine Aufhebung/Verschiebung votieren. In Belgien optieren 48 Prozent für eine Aufhebung/Verschiebung, während sich 43 Prozent für das Verbot aussprechen. In den Niederlanden kommt es zum Patt: 45 Prozent, die sich für eine Aufhebung/Verschiebung aussprechen, stehen 45 Prozent gegenüber, die das Verbrennerverbot beibehalten oder es sogar schon vor 2035 umsetzen wollen.

Fokus Deutschland: Ältere fordern Aus des Verbrenner-Aus

In den meisten europäischen Ländern korreliert die Anti-Haltung zum Verbrennerverbot mit dem Alter. Sprich: Je älter die Befragten sind, desto eher sprechen sie sich gegen das Verbot aus. Der Zusammenhang wird auch in Deutschland sichtbar. So sind hierzulande die Befürworter des EU-Vorhabens in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen noch in der Mehrheit: 44 Prozent wünschen sich, dass bis spätestens 2035 keine neuen Benziner oder Diesel mehr zugelassen werden, nur 41 Prozent sind dagegen. Doch schon in der Gruppe der 25 bis 34 Jahre alten kippen die Mehrheitsverhältnisse. So sprechen sich zwar auch in dieser Kohorte 44 Prozent für ein Verbot aus, doch ist die Gruppe der Gesetzeskritiker deutlich angewachsen: 48 Prozent der 25- bis 35-Jährigen wollen die Aufhebung oder Verschiebung – und stellen damit die Mehrheit.

In der folgenden Alterskohorte (35 bis 44 Jahre) sind es dann schon 57 Prozent, die für eine Verschiebung/Aufhebung votieren. Der Anteil der Gesetzesgegner steigt bei den 45- bis 54-Jährigen auf 64 Prozent und bei den 55 bis 64 Jahre alten Befragten sogar auf 69 Prozent. In der Generation 55-Plus sprechen sich insgesamt 51 Prozent für die komplette Abschaffung des EU-Plans aus, in einer Verschiebung sehen lediglich 18 Prozent den richtigen Weg. Nur jeder Vierte (26 Prozent) in dieser Altersgruppe hebt seine Hand für die Umsetzung des Verbrennerverbots.

Bereitschaft zum Kauf von Elektroautos sinkt

AutoScout24 wollte in seiner Studie auch wissen, wie sich die Verbraucherstimmung allgemein zum Thema E-Autos entwickelt hat. Um das herauszufinden, sollten die Umfrageteilnehmer selbst einschätzen, wie sich ihre Präferenzen zum Thema E-Autos in den vergangenen zwölf Monaten verändert haben. Die Ergebnisse zeigen: Die Bereitschaft der Befragten zum Kauf eines neuen oder gebrauchten Elektroautos ist innerhalb eines Jahres unter dem Strich gesunken. So sagen 28 Prozent der Deutschen**, dass sie sich den Kauf eines neuen Stromers heute weniger gut vorstellen können als noch vor einem Jahr. Nur 16 Prozent geben an, dass ihre Kaufbereitschaft in diesem Zeitraum gestiegen sei. Auch die Bilanz bei gebrauchten Stromern ist negativ: Auf 13 Prozent, die sich einen solchen Kauf heute besser vorstellen können, kommen 35 Prozent, denen es gegenteilig geht.

Meine Bereitschaft, ein neues Elektroauto zu kaufen, ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 16%

schwächer geworden: 28%

unverändert geblieben: 56%

Meine Bereitschaft, ein gebrauchtes Elektroauto zu kaufen, ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 13%

schwächer geworden: 35%

unverändert geblieben: 52%

Gebrauchte Verbrenner stärker im Trend

Von der nachlassenden Kaufbereitschaft für E-Autos können vor allem gebrauchte Verbrenner profitieren – sicherlich auch beeinflusst durch die hohen Neuwagenpreise allgemein. So sagen 22 Prozent der Deutschen, dass ihre Bereitschaft zum Erwerb eines gebrauchten Benziners oder Diesels in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen sei. Im gleichen Zeitraum ist die Kaufbereitschaft für diese Fahrzeuge bei 19 Prozent der Befragten gesunken. Den Kauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor sehen die Verbraucher heute mehrheitlich kritischer: 18 Prozent können sich eine solche Anschaffung aktuell zwar besser vorstellen, 23 Prozent sehen einem solchen Investment aber verhaltener entgegen.

Meine Bereitschaft, einen gebrauchten Verbrenner zu kaufen, ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 22%

schwächer geworden: 19%

unverändert geblieben: 60%

Meine Bereitschaft, einen neuen Verbrenner zu kaufen, ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 18%

schwächer geworden: 23%

unverändert geblieben: 59%

Schwindender Glaube an technische Überlegenheit

Welche Gründe liegen der nachlassenden Kaufbereitschaft für E-Autos in Deutschland zugrunde? Um das herauszufinden, wollte AutoScout24 von den Studienteilnehmern wissen, ob sie heute anders auf die Antriebstechnologien blicken als noch vor zwölf Monaten. Die konkrete Frage: „Wie hat sich Ihr Glaube an die technische Überlegenheit von E-Autos in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt?“ Ergebnis: Bei 21 Prozent hat sich der Eindruck verstärkt, E-Autos seien technisch überlegen, bei 26 Prozent hat sich diese Überzeugung abgeschwächt.

Meine Einstellung, dass E-Autos Verbrennern technisch überlegen sind, ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 21%

schwächer geworden: 26%

unverändert geblieben: 53%

Zweifel an der besseren Klimabilanz

Noch fataler für die Marktchancen der E-Autos ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen an ihrem zentralen Versprechen zweifeln: Dass der CO2-Fußabdruck der Elektrischen über ihren kompletten Lebenszyklus hinweg – also von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Entsorgung der Fahrzeuge – kleiner ist als der von Verbrennern. Bei jedem vierten Deutschen (25 Prozent) hat die Vorstellung an Plausibilität gewonnen, der CO2-Fußabdruck von Elektroautos sei in Wirklichkeit höher als der von Verbrennern.

Meine Einstellung, dass E-Autos in der Gesamtbetrachtung (inklusive Produktion, Verbrauch von Kohlestrom, Nutzungszeitraum etc.) einen höheren CO2-Fußabdruck haben als Verbrenner ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 25%

schwächer geworden: 54%

unverändert geblieben: 22%

Weniger Akzeptanz für höhere Kaufpreise

Elektroautos sind in der Regel nach wie vor teurer als vergleichbare Modelle mit Benzin- oder Dieselmotor. Die AutoScout24-Umfrage zeigt, dass immer weniger Deutsche gewillt sind, mehr Geld für einen Stromer auszugeben als für einen Verbrenner. So sagen 39 Prozent der Befragten, dass sie heute noch weniger bereit sind, diese Mehrkosten für die Elektrischen zu zahlen als noch vor einem Jahr. Nur jeder Zehnte (10 Prozent) würde heute tendenziell tiefer für einen Stromer in die Tasche greifen.

Meine Bereitschaft, mehr Geld für ein E-Auto als für einen Verbrenner auszugeben, ist in den letzten 12 Monaten …

stärker geworden: 10%

schwächer geworden: 39%

unverändert geblieben: 51%

*Studiendesign: Die Umfrage wurde im Auftrag von AutoScout24 im Befragungszeitraum vom 19.12.2024 bis 13.01.2025 von norstat in den Kernmärkten von AutoScout24 durchgeführt. Insgesamt wurden 6.133 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt, davon 1.024 in Deutschland, 1.030 in Österreich, 1.010 in Belgien, 1.030 in den Niederlanden, 1.023 in Italien und 1.016 in Frankreich. Die Studie ist repräsentativ in Hinblick auf Alter, Geschlecht und Region. Prozentwerte gerundet.

**Im Folgenden wurden nur Antworten von deutschen Umfrageteilnehmern aufgeführt, auf Anfrage stellen wir auch gerne Daten aus den anderen EU-Ländern zur Verfügung.

Die Ergebnisstabelle finden Sie unten zum Download.

Über AutoScout24
AutoScout24 ist mit über 2 Mio. Fahrzeug-Inseraten, rund 30 Mio. Usern pro Monat und mehr als 43.000 Händlerpartnern europaweit der größte Online-Automarkt. Neben Deutschland ist die AutoScout24 Group auch in den europäischen Kernmärkten Belgien, Luxemburg, Niederlande, Italien, Frankreich, Österreich, Norwegen, Dänemark, Polen und Schweden vertreten. Mit AutoScout24 smyle ermöglicht der Marktplatz seinen Nutzerinnen und Nutzern den vollständigen Online-Kauf von Fahrzeugen – kostenlos und ready-to-drive direkt vor die Haustür geliefert. Seit 2020 ist auch der Leasing-Spezialist  LeasingMarkt.de und seit 2022 die B2B-Auktionsplattform  AutoProff Teil der AutoScout24 Gruppe. Zusammen treiben die Marktplätze die Digitalisierung des europäischen Autohandels maßgeblich voran. 

Weitere Informationen finden Sie unter www.autoscout24.de

Pressekontakt:
Julia Dreßen I Public Relations I Fon +49 89 444 56-1185I  presse@autoscout24.de
------------------------------------------------------------------------
AutoScout24 GmbH
Tölzerstr. 16, 82031 Grünwald
Geschäftsführer: Peter Brooks-Johnson, Biliana Alabatchka, Michael Luhnen
Handelsregister: Amtsgericht München, HRB 128701
Sitz der Gesellschaft: Grünwald | USt-IdNr. DE 207254100
------------------------------------------------------------------------
 http://www.autoscout24.de
Weitere Storys: AutoScout24
Weitere Storys: AutoScout24
  • 10.02.2025 – 10:30

    Valentinstag-Umfrage: Alkohol am Steuer ist No-Go in der Liebe

    Valentinstag-Umfrage: Alkohol am Steuer ist No-Go in der Liebe 70 Prozent sehen keine Chance für die Liebe bei Alkohol am Steuer / Mehrheit lehnt Rauchen und aggressives Fahren ab / Er verwechselt den Schaltknüppel mit ihrem Knie? Liebesaus für jede vierte Frau! / Schlechtere Liebeschancen für E-Auto-Fahrer Die Ergebnisstabelle finden Sie unten zum ...

    Ein Dokument
  • 06.02.2025 – 10:30

    MarktReport Q4: Gebrauchtwagenpreise auf Stabilisierungskurs

    AutoScout24 MarktReport: Gebrauchtwagenpreise im vierten Quartal 2024 auf Stabilisierungskurs Gebrauchtwagenmarkt mit mehr Dynamik als im Neuwagengeschäft / Starke Nachfrage sorgt für höhere Umsätze / Preise stabilisieren sich zum Jahresende / Ist der Wertverfall bei gebrauchten Stromern beendet? ...

    Ein Dokument
  • 30.01.2025 – 13:00

    AGPI Januar: Gebrauchtwagenpreise starten stabil ins neue Jahr

    AGPI Januar: Gebrauchtwagenpreise starten stabil ins neue Jahr Durchschnittspreise im Januar bei 27.059 Euro / Hohe Nachfrage sorgt für Belebung auf Gebrauchtwagenmarkt / Vor allem Hybridfahrzeuge werden gesucht Grünwald, 30. Januar 2025. Gebrauchtwagen verteuern sich im Januar leicht um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und kosten damit ...

    Ein Dokument