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Bremerhavener Studierende schicken Prüferinnen auf Weltreise

Bremerhavener Studierende schicken Prüferinnen auf Weltreise
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Wer beim Gedanken an Mexiko den Duft von Koriander und Limette in der Nase hat und im Geist ein Gemisch aus Autohupen und Mariachi-Musik hört, der ist richtig bei sechs Studierenden des Bachelorstudiengangs Cruise Tourism Management: Sie haben im Fach „Sensorisches Marketing“ die Kreuzfahrt „World Cruise 2025 – eine Weltreise mit allen Sinnen“ kreiert – also eine Reise, die Augen, Ohren, Nase, den Tastsinn und den Gaumen anspricht.

Wer beim Gedanken an Mexiko den Duft von Koriander und Limette in der Nase hat und im Geist ein Gemisch aus Autohupen und Mariachi-Musik hört, der ist richtig bei sechs Studierenden des Bachelorstudiengangs Cruise Tourism Management: Sie haben im Fach „Sensorisches Marketing“ die Kreuzfahrt „World Cruise 2025 – eine Weltreise mit allen Sinnen“ kreiert – also eine Reise, die Augen, Ohren, Nase, den Tastsinn und den Gaumen anspricht.

Denise Banna, Rashida Husain, Christin Schröder, Justin Lam, Maxine Clausen und Katharina Wolter checken mit ihren Reisegästen, den Lebensmitteltechnologinnen Kirsten Buchecker und Lisa Nitze und Gina Wagener, Professorin für International Tourism Management, im Sensoriklabor der Hochschule Bremerhaven ein. „Unsere Route startet in Italien, führt uns dann nach Mexiko, Japan, Thailand, Indien und endet in der Türkei“, erklärt Maxine Clausen. Sie studiert die im fünften Semester Cruise Tourism Management und stellt „ihr“ Land Mexiko vor. „Meine Tante lebt in Mexiko und im April werde ich sie besuchen.“

Die Reisegruppe startet in Bella Italia

Doch bevor es nach Baja California geht, begrüßt Denise Banna ihre Gäste in Italien. Dazu hat sie wie die anderen einen Tisch mit landestypischen Accessoires dekoriert: Auf einer grünen Tischdecke sind leuchtend rote Tomatenrispen, Ciabatta auf einem Holzbrett und eine würzig duftende Basilikumpflanze in einem weißen Übertopf drapiert. „Alles ist in den italienischen Landesfarben Grün, Weiß, Rot gehalten“, erklärt Denise Banna und schneidet das frisch aufgebackene, krosse Ciabatta in Scheiben. „Bei mir gibt es Bruschetta, eine typische italienische Vorspeise“, sagt die Studentin und belegt die Scheiben mit einer Mischung aus gehackten Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenwürfeln, Pfeffer, Salz, Balsamicoessig und Olivenöl. „Die Zutaten soll man sehen – fürs Auge.“ Den Gaumen der Testerinnen mundet der Tourauftakt hörbar. „Köstlich“, lobt Sensorikspezialistin Kirsten Buchecker. Sie hat bereits ähnlich sinnanregende Projekte mit Studierenden umgesetzt: „Unser fiktives Reisebüro hat bereits eine Grünkohlweltreise und eine Curryroute angeboten“, erzählt sie lachend, bevor sie an ihrem Brot schnuppert. „Es geht im Seminar darum, eine Vermarktungssituation für sensorisches Marketing zu inszenieren. Wie erzeuge ich Interesse bei möglichen Kund:innen mit Farben, Klängen, Gerüchen und Formen?“ Sie nickt Denise Banna zu, die ihren kauenden Gästen jetzt italienische Musik via Youtube vorspielt und ein selbstgestaltetes Poster an die Wand projiziert. Darauf zu sehen sind ein roter Fiat Cinquecento, Strand, angerichtete Antipasti und weitere italientypische Motive. „Wenn wir uns vorstellen, das hier wäre eine Messe von einem Kreuzfahrtanbieter, dann geht es tatsächlich darum, Stereotype zu bedienen“, erklärt Touristikexpertin Prof. Dr. Gina Wagener. Bei einer Weltreise habe man meist nur einen kurzen Aufenthalt in den Ländern entlang der Route. „Und das klassische Kreuzfahrtpublikum möchte ganz einfach die Klassiker sehen.“

Kreuzkümmel für die Nase und Mariachi-Klänge fürs Ohr

Im Sensoriklabor geht die Fahrt weiter nach Mexiko, in das Maxine Clausen einlädt. Auf einer Tischdecke in leuchtenden Bonbonfarben hat sie auf geblümten Geschirr Tacos drapiert und frisch duftende Limettenschnitze dazugelegt. „Die bunte Tischdecke soll die Farbenvielfalt Mexikos widerspiegeln“, sagt die Studentin. Zu den würzig-scharfen Tacos spielt sie beschwingte Mariachi-Musik ein. „Als Riecherlebnis gibt’s an meinem Stand Kreuzkümmel und Koriander.“ Das gefällt Lisa Nitze, wissenschaftlich-technische Angestellte im Projekt „ReformBIO“, die gemeinsam mit Kirsten Buchecker das Seminar leitet. „So eine Weltreise für alle Sinne gibt den Menschen die Möglichkeit, die Welt und ihre Kulturen zu entdecken.“ Die Gruppe „reist“ weiter mit Justin Lam nach Japan, wo sie Bilder von blühenden Kirschbäumen, dem majestätischen Berg Fujiyama und Ninja-Kämpfern erwarten. „An meinem Stand gibt’s klassisches Sushi, allerdings mit Omelette und nicht mit Fisch, denn den mag ja nicht jeder“, sagt der Student und präsentiert rautenförmige Kunstwerke aus Reis, Teig und Algenblättern. Ruhige Klänge einer Bambusflöte runden das Japan-Erlebnis ab. „Musik zum Runterkommen“, meint er und lächelt, „passend für eine Weltreise“. Am Nachbarstisch begrüßt Christin Schröder die Gruppe in Thailand. Sie studiert im siebten Semester Cruise Tourism Management, und an ihrem Stand duftet es nach Gurke, Minze, Erdnuss und Knoblauch. Die Duftquelle liegt appetitlich vor ihr auf dem Tisch, drapiert auf Palmenblättern: Spring Rolls mit Erdnusssauce. Der Geruchssinn ist machtvoll: „Es gibt tatsächlich Reiseanbieter, die Geruchskarten verschicken“, weiß Dr. Kirsten Buchecker. „Wir verbinden mit Gerüchen Erinnerungen und sie lösen Gefühle bei uns aus.“

Der Geruch der Räucherstäbchen weckt Erinnerungen

Weiter geht die Reise in die indische Metropole Mumbai, in die Heimatstadt von Rashida Husain. Hier wird es trubelig. Die Tourismusstudentin spielt zur Einstimmung Verkehrsgeräusche ab: lautes Hupen, menschliche Rufe, Motorengeräusche und ratternde Züge. „Mumbai ist laut“, sagt sie lachend und wechselt über zu einer Aufnahme hypnotischer Trommelrhythmen. Sie zündet zwei Tonlämpchen und Sandelholzräucherstäbchen an. Das weckt bei einigen Mitgliedern der Reisegruppe sofort Erinnerungen an die eigene Jugend. Auf einem gewebten Stück Stoff, das von Metallfäden durchzogen ist, präsentiert sie ein Tablett mit Vada Pav, „klassisches indisches Fingerfood“. Es sind frittierte Bällchen aus Kartoffeln, Chili und Koriander, die Rashida Husain mit verschiedenen Chutneys anrichtet. „Es gibt ein paar gute Läden in der Bremerhavener Fußgängerzone, da habe ich fast alle Zutaten bekommen.“

„Das war die entspannteste Prüfung“

Der letzte „Hafen“, den die Reisenden anlaufen, ist der von Istanbul. Katharina Wolter hat ihren Messestand passend gestaltet: Auf einem silbernen Tablet dampfen Gläser voll herb duftendem Chai. „Und wenn ich an die Türkei denke, dann liegt mir immer der Geschmack von Baklava auf der Zunge.“ Die süße Köstlichkeit aus Blätterteig, Walnüssen, Pistazien und Honig darf nun die Reisegruppe als Nachtisch probieren. „Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Weltreise bei uns buchen würden“, sagt die Studentin lachend. „Toll!“ Kirsten Buchecker ist begeistert. „Ich bin wirklich mit Euch um die Welt gereist.“ Lisa Nitze schließt sich dem Lob an: „Ihr habt richtig viel Wert auf Details gelegt.“ Auch Touristikprofessorin Gina Wagener hat der Reise sichtlich gut gefallen: „Ihr habt wirklich alle Sinne angesprochen.“ Jetzt müssen die Sechs noch ein Konzept ihrer Reise ausarbeiten, das benotet wird. Auch den Studierenden hat die Arbeit an ihrer Weltreise der Sinne schon viel Spaß gemacht. „Und: Das war die entspannteste Prüfung“, freut sich Christin Schröder. Für die Prüferinnen war es sicherlich die leckerste!

Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.

Pressekontakt:
Hochschule Bremerhaven
Isabelle Epplé
An der Karlstadt 8
27568 Bremerhaven 
iepple@hs-bremerhaven.de 
presse@hs-bremerhaven.de
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