Rückrufe für Audi 3,0 TDI im Abgasskandal: Manipulationssoftware im V6-Motor entdeckt
Berlin (ots)
Schon längst sind nicht nur Kleinwagen vom Abgasskandal der deutschen Autoindustrie betroffen. Sogar stärker motorisierte und höherpreisige Fahrzeuge - etwa von VW-Tochter Audi - enthalten eine illegale Manipulationssoftware, die sich negativ auf die Abgasreinigung auswirkt. Auch im Audi 3,0 TDI wurde eine unerlaubte Schummelsoftware entdeckt.
Der 3,0 Liter-TDI-Motor von Audi wird in Oberklasse-Dieselfahrzeugen der Marken Audi, VW und Porsche verbaut - unter anderem im Porsche Cayenne und Macan sowie im VW Touareg und Amarok. Die Abkürzung TDI im Namen steht für Turbocharged Direct Injection oder Turbocharged Diesel Injection. Volkswagen bezeichnet so alle Dieselmotoren, die vom VW-Konzern hergestellt werden. Konzernintern trägt der leistungsstarke V6-Motor die Bezeichnung EA897 und wird von Audi in Ungarn produziert.
KBA ordnet Rückrufe für Audi 3,0 TDI im Abgasskandal an
In den 3,0 TDI-Motoren hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung gefunden und daher verpflichtende Rückrufe für die betroffenen Modelle angeordnet. Die Behörde ist für die Typenzulassung von Fahrzeugen in Deutschland zuständig. Die amtliche Rückrufaktion umfasst rund 200.000 Fahrzeuge von Audi, Volkswagen und Porsche mit dem Dieselmotor mit 3,0 Litern Hubraum. Die folgenden Audi 3,0 TDI-Modelle aus den Baujahren ab 2009 der Abgasnorm Euro 6 sind vom Rückruf betroffen und müssen in eine Werkstatt gebracht werden:
- Audi A4 3,0 TDI
- Audi A5 3,0 TDI
- Audi A6 3,0 TDI
- Audi A7 3,0 TDI
- Audi A8 3,0 TDI
- Audi Q5 3,0 TDI
- Audi Q7 3,0 TDI
- Audi SQ5 3,0 TDI
In der Werkstatt wird auf die vom Abgasskandal betroffenen Audi 3,0 ein Softwareupdate aufgespielt. Damit soll die illegale Abschalteinrichtung im Dieselmotor deaktiviert werden. Denn: Die Abschalteinrichtung bewirkt, dass der Audi 3,0 die Abgase aus dem Motor nur auf dem Prüfstand umfassend reinigt. Im Normalbetrieb auf der Straße wird die Reinigung heruntergefahren oder verringert. Damit überschreitet das Dieselfahrzeug die gesetzlichen Grenzwerte und stößt weit mehr umwelt- und gesundheitsschädliche Stickoxide (NOx) aus als erlaubt.
Allerdings ist nicht sicher, ob das Softwareupdate die Abschalteirichtung vollständig deaktiviert und der Audi 3,0 TDI danach tatsächlich sauberer fährt. Messungen von Umwelt- und Verbraucherschützern haben ergeben, dass einige Fahrzeuge nach einem Update weiterhin zu hohe Emissionswerte aufweisen - teilweise noch höhere als vor dem Softwareupdate.
Audi 3,0 TDI: Wertverlust durch Dieselskandal nimmt zu
Für Fahrer eines Audi 3,0 TDI ist der Abgasskandal gleich doppelt ärgerlich: Zum einen hält der Hersteller seine Angaben zum Emissionsausstoß des Autos nicht ein, was zur Beeinträchtigung der Luftqualität und später zu möglichen Dieselfahrverboten führt. Zum anderen erleiden die hochpreisigen Fahrzeuge der Oberklasse - zu denen auch der Audi 3,0 TDI zählt - einen massiven Wertverlust. Die für viel Geld gekauften Dieselfahrzeuge erreichen bei einem Wiederverkauf oftmals nur einen Bruchteil dessen, was der Audi vor dem Dieselskandal wert war. Fahrzeugbesitzer, die einen Oberklassewagen gekauft und gepflegt haben, um ihn später zu einem angemessenen Preis wieder zu verkaufen, haben nun das Nachsehen.
Wer den Wertverlust des Audi 3,0 TDI nicht hinnehmen möchte, sollte sich zu einer möglichen Klage im Abgasskandal anwaltlich beraten lassen. Zahlreiche Gerichte haben bereits für Recht erkannt, dass die Autobauer mit dem Einbau einer Abschalteinrichtung die Verbraucher vorsätzlich sittenwidriggeschädigt haben. Laut § 826 BGB steht den Fahrzeughaltern eine Entschädigung zu. In der Regel verklagen Audi-Halter den Hersteller auf Rückgabe des Fahrzeugs und Erstattung des Kaufpreises. Vom gezahlten Kaufpreis wird lediglich eine Nutzungsentschädigung abgezogen, die aber geringer ausfällt als der Wertverlust, den der Audi 3,0 TDI im Zuge des Dieselskandals verzeichnet.
Die Verbraucherrechtskanzlei VON RUEDEN berät Dieselfahrer bundesweit im Abgasskandal - so auch Halter eines Audi 3,0 TDI. In einer kostenlosen Erstberatung prüfen wir, ob das Fahrzeug vom Abgasskandal betroffen ist und erklären die rechtlichen Optionen des Dieselbesitzers. Wir vertreten bereits mehr als 14.000 Mandanten im Dieselskandal gegen die deutschen Autoersteller.
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