Krebserkrankung und COVID-19 – was Tumorpatienten wissen sollten
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Zum Weltkrebstag am 4. Februar
Krebserkrankung und COVID-19 – was Tumorpatienten wissen sollten
Die Angst vor einer möglichen Corona-Infektion darf die lebensnotwendige, unmittelbare und qualitätsgerechte Behandlung einer Krebserkrankung nicht verzögern oder gar verhindern. Wir haben mit dem Onkologen Priv.-Doz. Dr. med. Peter Reichardt, Chefarzt für Onkologie und Palliativmedizin im Helios Klinikum Buch, zu einer neuen deutschlandweiten Studie gesprochen, deren Autor er ist.
Haben Corona-Lockdowns, wie wir sie aktuell erleben, Einfluss auf onkologische Behandlungen?
Die Helios Studie stellt bei fast allen Krebsarten einen Rückgang der Fallzahlen während des Lockdowns im Frühjahr und Frühsommer 2020 fest. Vor allem bei Patientinnen und Patienten, die über 75 Jahre alt sind, wurden durchschnittlich 20 Prozent weniger Behandlungen durchgeführt. Dies ist besonders bedenklich, weil wir davon ausgehen müssen, dass durch nicht zeitgerecht eingeleitete Untersuchungen und Behandlungen gravierende Nachteile für Patienten entstehen. Gerade bei Krebs ist es entscheidend, so früh wie möglich mit einer geeigneten Therapie zu beginnen, um die Überlebenschancen so hoch wie möglich zu halten.
Welche Ursachen sind bekannt?
Die genauen Gründe für den Rückgang müssen erst noch anhand weiterer Erhebungen analysiert werden. Wahrscheinlich ist, dass viele Patientinnen und Patienten aus Angst vor Ansteckung mit dem Corona-Virus den Arztbesuch gemieden haben. Auch die vorübergehende Schließung oder eingeschränkte Sprechzeiten von Arztpraxen können dazu geführt haben. Um mögliche gesundheitliche Folgen durch spätere Diagnosen und Therapiebeginne zu erkennen, bedarf es weiterer Studien.
Sind Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen anfälliger und gefährdeter für das Virus SARS-CoV-2?
Nicht automatisch. Das kommt auf die Erkrankung und die laufende Therapie an. Das konkrete individuelle Risiko hängt dabei von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich gelten für Krebspatienten die allgemeinen Sicherheitsempfehlungen, wie für jeden anderen Menschen in Coronazeiten auch. Patienten, die besonders gefährdet sind, klären wir Onkologen über spezielle Maßnahmen ausführlich auf. Wie differenziert das Vorgehen bei Krebspatienten sein muss, zeigen aktuelle Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. (DGHO). Ständige Fort- und Weiterbildung ist für alle Ärzte und das Pflegepersonal zu allen Zeiten Pflicht. Aber besonders jetzt ist nationaler und internationaler Erfahrungsaustausch wichtig.
Gibt es konkrete Empfehlungen für Krebspatienten bzw. für Ärzte und Pflegepersonal auf Krebsstationen, mit dem Virus SARS-CoV-2 umzugehen?
Es gelten in Arztpraxen und Krankenhäusern die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI), an die wir uns strikt halten. Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen gehören wie viele andere Erkrankte zu einer besonderen Risikogruppe für Infekte. Wichtigste Maßnahmen gegen eine Infektion sind immer hygienische Händedesinfektion, Einhalten von Abstand zu anderen Personen und Eingrenzung sozialer Kontakte. Patienten mit besonderen Krebstherapien empfehlen wir eine ganz besondere Vorsicht – auch im häuslichen Umfeld. Das betrifft die gesamte Zeit der Versorgungskette von der Diagnostik über alle Formen der Therapie bis hin zur Rehabilitation und Nachsorge.
Geben Sie uns bitte Ihr Fazit?
Kein Krebspatient und keine Krebspatientin, egal welchen Alters, sollte länger auf seine Diagnose oder Therapie warten. Der gesamte diagnostische und therapeutische Verlauf einer Krebsbehandlung muss für jeden Betroffenen in vollem Umfang gewährleistet sein. Das gilt für stationäre und ambulante Behandlungen gleichermaßen. Nicht dringende, planbare gesundheitliche Maßnahmen kann man zeitlich verschieben - der Fachbegriff dafür ist „elektiv“. Aber Krebsbehandlungen jeglicher Art gehören nicht dazu! Diese erfordern immer unmittelbare Maßnahmen, um Überlebenschancen zu erhöhen.
Über den Weltkrebstag
Der Weltkrebstag findet jedes Jahr am 4. Februar statt. Er wurde durch die Weltkrebsorganisation (UICC) ins Leben gerufen. Viele ihrer mehr als 1.100 Mitgliedsorganisationen aus über 170 Ländern – darunter auch die Deutsche Krebshilfe – beteiligen sich an diesem Aktionstag. www.krebshilfe.de
Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.000 Betten in mehr als 60 Kliniken, Instituten und spezialisierten Zentren sowie einem Notfallzentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Jährlich werden hier mehr als 55.000 stationäre und über 144.000 ambulante Patienten mit hohem medizinischem und pflegerischem Standard in Diagnostik und Therapie fachübergreifend behandelt, insbesondere in interdisziplinären Zentren wie z.B. im Brustzentrum, Darmzentrum, Hauttumorzentrum, Perinatalzentrum, der Stroke Unit und in der Chest Pain Unit. Die Klinik ist von der Deutschen Krebsgesellschaft als Onkologisches Zentrum und von der Deutschen Diabetes Gesellschaft als „Klinik für Diabetiker geeignet DDG“ zertifiziert. Gelegen mitten in Berlin-Brandenburg, im grünen Nordosten Berlins in Pankow und in unmittelbarer Nähe zum Barnim, ist das Klinikum mit der S-Bahn (S 2) und Buslinie 893 oder per Auto (ca. 20 km vom Brandenburger Tor entfernt) direkt zu erreichen. Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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Birgit Gugath Managerin Unternehmenskommunikation und Marketing Mobil: +49 173 2812169 birgit.gugath@helios-gesundheit.de