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Neues Leben für alte Gebäude: 100 % Wiederverwertung als Ziel

Neues Leben für alte Gebäude: 100 % Wiederverwertung als Ziel
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Das Projekt „WIMACO Beton“ der HM zeigt, wie mineralische Abbruchmaterialien vollständig recycelt und ressourcenschonende, CO₂-effiziente Baustoffe geschaffen werden können.

München, 05. Februar 2024 – Im Jahr 2022 entfielen rund 38,4 Prozent des gesamten Abfalls in der EU auf das Baugewerbe. Dieser Anteil verdeutlicht die Dringlichkeit von Lösungen für nachhaltiges Bauen und die Wiederverwertung von Baustoffen. Hier setzt das Projekt „WIMACO Beton“ der Hochschule München an, das sich dem Ziel verschrieben hat, mineralische Abbruchmaterialien vollständig zu recyceln und damit ressourcenschonende, CO₂-effiziente Baustoffe zu schaffen. Architektur-Doktorandin Daria Stützer von der Hochschule München hat sich der Herausforderung angenommen, Abbruchmaterialien möglichst vollständig wiederzuverwerten. Im Mittelpunkt steht das Konzept einer zirkulären Bauwirtschaft, bei der Baustoffe nach ihrem Lebenszyklus erneut verwendet werden können, ohne an Qualität zu verlieren. Betreut wird sie im Projekt und bei ihrer Dissertation von Prof. Dr. Natalie Eßig, die im Bereich Baukonstruktion und Bauklimatik an der Fakultät für Architektur der HM lehrt und forscht. Leiterin des gemeinsamen Verbundprojekts WIMACO Beton ist Prof. Dr.-Ing. Andrea Kustermann von der Fakultät für Bauingenieurwesen.

Elementum: Ein Gebäude wird zum Testfall für nachhaltige Baupraktiken

Die Überlegungen für einen gezielten Rückbau des Bürogebäudes „Elementum“ an der Bayerstraße in München liefern wertvolle Erkenntnisse über die Möglichkeiten der Materialwiederverwertung. Mit modernsten Methoden, darunter selektive Demontage und Materialflussanalysen, wurde das Potenzial für die Wiederverwendung und die Umweltfolgen des Prozesses untersucht. Anstelle der Entsorgung von Materialien am Ende ihres Lebenszyklus sollte eine Wiederverwendung oder ein Recycling in einem geschlossenen Materialkreislauf erfolgen. Dies trägt dazu bei, Abfall zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und langfristige Nachhaltigkeit sicherzustellen. Daria Stützer sieht hier großes Potential: „Wir müssen die Wiederverwendungsrate von Baumaterialien beim Rückbau von Gebäuden wie dem „Elementum“ steigern. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit selektiven Rückbauverfahren und präziser Planung eine Wiederverwendung der Baustoffe von bis zu 90 Prozent realisieren könnten. “

CO -Einsparung durch lokale Aufbereitung

Die bisherigen Ergebnisse zeigen deutliche Vorteile. Durch den Verzicht auf Deponierung und lange Transportwege könnte der CO₂-Ausstoß erheblich reduziert werden. Bei einem Gebäude wie dem „Elementum“ mit geschätzten 8.000 Tonnen rückbaubarem Material ergibt sich durch eine lokale Wiederverwendung ein Einsparpotenzial von insgesamt 17,6 Tonnen CO₂. Dies senkt nicht nur die Umweltbelastung, sondern reduziert auch Verkehrsaufkommen und Kosten.

Weitere Informationen zu diesem Projekt sind in diesem wissenschaftlichen Paper verfügbar. Das Forschungsprojekt läuft noch bis Februar 2026 und wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Gerne vermitteln wir ein Interview mit den Professorinnen oder mit Doktorandin Daria Stützer.

Kontakt: Ralf Kastner unter T 089 1265-1922 oder per Mail.

Hochschule München
Die  Hochschule München ist mit über 500 Professorinnen und Professoren, 780 Lehrbeauftragten und über 18.300 Studierenden eine der größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften Deutschlands. In den Bereichen Technik, Wirtschaft, Soziales und Design bietet sie rund 100 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Exzellent vernetzt am Wirtschaftsstandort München, arbeitet sie eng mit Unternehmen und Institutionen zusammen und engagiert sich in praxisnaher Lehre und anwendungsorientierter Forschung. Die HM belegt im Gründungsradar des Stifterverbands deutschlandweit erneut den ersten Platz unter den großen Hochschulen und Universitäten. Neben Fachkompetenzen vermittelt sie ihren Studierenden unternehmerisches und nachhaltiges Denken und Handeln. Ausgebildet im interdisziplinären Arbeiten und interkulturellen Denken gestalten ihre Absolventinnen und Absolventen eine digital und international vernetzte Arbeitswelt mit. In Rankings zählen sie bei Arbeitgebern zu den Gefragtesten in ganz Deutschland.  hm.edu
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