Mobile Diagnose-App erkennt Unterernährung und rettet Kinderleben
SAM Foto-App von Aktion gegen den Hunger revolutioniert die Hungerbekämpfung
Berlin (ots)
Die von Aktion gegen den Hunger entwickelte SAM Foto-App® revolutioniert die Hungerbekämpfung. Allein durch ein Foto kann die App erkennen, ob und in welchem Ausmaß ein Kind an Unterernährung leidet und gibt Empfehlung für die Behandlung. Das Gesundheitspersonal kann so schneller und effektiver Unterernährung behandeln und damit Kinderleben zu retten. Aktion gegen den Hunger stellt die App beim Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt am 19. und 20. August erstmals einem breiteren Publikum vor.
"Die SAM Foto-App ist ein Durchbruch bei der Erkennung von Unterernährung bei Kindern. Mit nur einem Foto zeichnet die App eine geometrische Karte des Kinderarms auf, um den Ernährungszustand des untersuchten Kindes zu bestimmen. Diese Methode bietet ein zuverlässiges und fehlerfreies Screening. Die mobile App erleichtert zudem die Arbeit des Gesundheitspersonals, das keine schweren Waagen und Größentafeln mehr von Gemeinde zu Gemeinde tragen muss. Auch der Abgleich von Gewicht, Größe und Oberarmumfang mit komplexen Datentabellen, ein zeitaufwendiger und fehleranfälliger Prozess, entfällt", sagt Juan Burgos-Soto. Der Arzt und Experte für globale Gesundheit von Aktion gegen den Hunger ist Teil des Teams, das die App entwickelt und testet.
Täglich sterben Tausende Kinder an Unterernährung
Alle 13 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger. Der Anteil unterernährter Kinder unter 5 Jahren beträgt fast 148 Millionen weltweit. 45 Millionen Kinder sind akut unterernährt und benötigen dringend Hilfe. Fast 75 Prozent der Kinder erhalten Hilfe, die sie benötigen, weil Unterernährung zu spät diagnostiziert wird. Die SAM Foto-App® wurde von Aktion gegen den Hunger entwickelt, um schwere akute Unterernährung (Severe Acute Malnutrition = SAM) früher und gezielter zu erkennen.
Die App wurde hauptsächlich für arme, ländliche Regionen ohne Internetverbindung entwickelt und funktioniert auch auf den einfachsten Android-Telefonen. Ziel ist es, Unterernährung bei Kindern schneller und effektiver zu diagnostizieren und damit erschwingliche lebensrettende Behandlungen zu ermöglichen, die nachweislich zu 90 Prozent wirksam sind.
Pilotprojekte im Senegal
"Unsere langfristige Vision ist es, dass alle Eltern den Ernährungszustand ihres Kindes zu Hause genauso einfach überprüfen können, wie Eltern in wohlhabenderen Ländern die Temperatur eines Kindes messen", sagt Laura Medialdea Marcos von Aktion gegen den Hunger. Die Wissenschaftlerin leitet das SAM Foto-App®-Projekt federführend und ist überzeugt von diesem bahnbrechenden Ansatz: "Das Tool könnte insbesondere für kommunales Gesundheitspersonal in Ländern, in denen das Gesundheitssystem weniger gut ausgestattet ist, von unschätzbarem Wert sein. Letztendlich könnte die App die Art und Weise verändern, wie Unterernährung untersucht und diagnostiziert wird."
Aktion gegen den Hunger hat groß angelegte Pilotprojekte der SAM Foto-App® im Senegal durchgeführt, wo mehr als 90 Kliniken die App nutzen, und arbeitet aktiv daran, das Programm auf andere Länder auszuweiten. Der Schwerpunkt wird zunächst auf Gebieten mit hohem Bedarf in Asien und Mittelamerika liegen.
Die App wurde 2023 mit dem Gold Anthem Award für die beste Innovation im Bereich humanitäre Hilfe und Dienstleistungen ausgezeichnet und war unter den Finalisten für die Fast Company 2023 World Changing Ideas Awards.
Aktion gegen den Hunger stellt die App beim Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt am 19. und 20. August in Berlin erstmals einem breiteren Publikum vor.
Hinweis an die Redaktionen
Juan Burgos-Soto, Arzt und Experte für globale Gesundheit von Aktion gegen den Hunger, wird am 19. und 20. August beim Tag der offenen Tür im Auswärtigen Amt in Berlin vor Ort sein und steht für Interviews zur Arbeit mit der SAM Foto-App zur Verfügung.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 55 Ländern und Regionen aktiv ist und rund 28 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.990 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
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