Rohbau für größten Schulbau Berlins fertiggestellt - Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey besucht Baustelle
Berlin (ots)
In Berlin-Lichtenberg errichtet die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH den größten Schulneubau der Berliner Schulbauoffensive. Innovative Bildungsarchitektur und hohe Nachhaltigkeitsstandards kommen hier zusammen. Errichtet wird das Schulgebäude von den Bauunternehmen ZÜBLIN und OTTO WULFF.
Ein Gebäude mit zwei Schulen für rund 1.600 Schüler:innen, rund 31.200 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche, zwei übereinander gestapelte Sporthallen auf einem 38.000 Quadratmeter großen Gelände: An der Allee der Kosmonauten in Berlin-Lichtenberg errichtet die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH den größten Schulneubau der Berliner Schulbauoffensive (BSO) und damit auch die ersten weiterführenden Compartmentschulen Berlins. Anlässlich der Fertigstellung des Rohbaus haben sich die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, Alexander Slotty, Staatssekretär für Bildung sowie die Lichtenberger Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoglu vor Ort ein Bild vom Baufortschritt gemacht. "Im August 2021 haben wir hier den Grundstein gelegt, ein Jahr später ist der Rohbau fertig und im Frühjahr 2024 werden wir die Schulen an den Bezirk übergeben", sagt HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller. "Die jahrelange Vorarbeit im Schulbau wird nun konkret an der Allee der Kosmonauten sichtbar. Aber nicht nur hier: Auch für die ISS Am Breiten Luch starten noch in diesem Jahr die Bauarbeiten und im kommenden Jahr beginnen wir mit dem Bau des Erich-Kästner-Gymnasiums in Marzahn-Hellersdorf sowie der Gemeinschaftsschule Adlershof. Insgesamt schaffen diese fünf Schulen rund 4.500 neue Schulplätze."
Ein wichtiger Beitrag für die Umsetzung der BSO, wie die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey bestätigt: "Die Schulbauoffensive ist das größte Investitionsvorhaben Berlins. Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen nachhaltige, moderne Schulen, an denen sie die besten Voraussetzungen zum erfolgreichen Lernen haben. Seit Beginn der Schulbauoffensive im Jahr 2016 sind bis heute rund 25.000 Schulplätze geschaffen worden. Bis 2030 wollen wir weitere schaffen und damit auf insgesamt 70.000 neue Schulplätze kommen. Dafür investieren wir. Zu sehen sind die Ergebnisse an immer mehr Orten in Berlin - wie hier im Rohbau des neuen Schulcampus an der Allee der Kosmonauten, an dem gleich zwei Schulen entstehen. Die HOWOGE ist bei alldem eine überaus wichtige Partnerin für das Land Berlin. Sie baut für die Bildung der Zukunft."
Alexander Slotty, Staatssekretär für Bildung ergänzt: "Qualitativ hochwertiger Schulbau, beschleunigte Abläufe und eine zeitgemäße Ausstattung der Gebäude: Das zeichnet die Berliner Schulbauoffensive aus. Hier in Lichtenberg entstehen zwei miteinander verbundene Gebäude, die als erste weiterführende Schulen im Bezirk nach dem Compartmentprinzip errichtet werden. Inklusion, Ganztagsbetreuung und moderne Pädagogik sind hier baulich mitgedacht worden. Rund 1.600 Schülerinnen und Schüler werden sich gemeinschaftlich das Entrée, den Mehrzweckbereich, die Bibliothek, die Doppelsporthalle sowie weitere Freiflächen teilen. Die Maßnahme wird von der HOWOGE errichtet, die sich einmal mehr als verlässliche Partnerin erwiesen hat."
Gemeinsam lernen: Zwei Schulen in einem Gebäude
Gemeinsam lernen! Das ist der Leitgedanke für den Schulbau an der Allee der Kosmonauten in dem eine Integrierte Sekundarschule (ISS) und ein Gymnasium für rund 1.600 Schüler:innen und 200 Lehrer:innen inklusive pädagogischem Personal untergebracht werden. "Mit dem Bau der ISS und des Gymnasiums an der Allee der Kosmonauten entstehen dringend benötigte Schulplätze", so Filiz Keküllüoglu, Bezirksstadträtin für Schule, Sport und Facility Management. "Die beiden Schulen sind ideal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und somit für unsere Kinder im Bezirk und darüber hinaus gut erreichbar. Ergänzt um viele außerschulische Angebote wird hier eine neue Schulqualität geschaffen. Ich freue mich auf das Jahr 2024, wenn die HOWOGE die Schulen an uns übergibt und wir diesen tollen Bau mit zwei Schulgemeinschaften zum Leben erwecken."
15 Compartments mit mehr als 80 Klassen- und Gruppenräumen
Gymnasium und ISS teilen sich auf die Ost- und Westseite des Gebäudes auf. Zentrales und gleichzeitig verbindendes Element des Schulcampus ist die Piazza im Erdgeschoss. Dieser vielfältig zu nutzende Veranstaltungsbereich umfasst 900 Quadratmeter und ist damit so groß wie eine Sporthalle. Die Piazza dient beiden Schulen, aber auch außerschulischen Nutzer:innen als Veranstaltungszentrum, Theaterbühne oder Mehrzweckraum. "Die Piazza ist das Herz der Schule", sagt Architekt, Georg Poduschka, dessen Büro das Gebäude im Leitgedanken des gemeinsamen Lernens entworfen hat: "Im Sommer lässt sie sich an den Seiten weitgehend öffnen, sodass sie wie ein überdeckter Freiraum genutzt werden kann. Direkt darüber liegen die ebenfalls von beiden Schulen genutzten Sporthallen. Um diesen Kern herum ordnen sich sechs kleinere Gebäudeteile, in denen 15 Compartments mit mehr als 80 Klassen- und Gruppenräumen untergebracht sind." Auch naturwissenschaftliche Fachräume, Werkstätten, Bibliothek und Lehrküche, inklusive Dachterrasse sowie ein grünes Klassenzimmer finden in dem Neubau Platz. Eine weitere Besonderheit ist die großzügige Sportanlage im Freien. Auf dem rund 33.000 Quadratmeter großen Schulhof entstehen neben einem Fußball- und Basketballfeld auch Flächen zum Bouldern, Tischtennisspielen und Skaten. Außerdem ist eine Kunststoffbahn für Lauf- und Sprungwettbewerbe vorgesehen.
Auch wenn die eigentlichen Bauarbeiten erst im Jahr 2021 sichtbar wurden: Vom Architekturwettbewerb über die Erteilung der Baugenehmigung bis hin zur Bauphase hat das Projekt seit Februar 2019 zahlreiche Planungs- und Genehmigungsstufen sowie grundstücksvorbereitende Baumaßnahmen durchlaufen. "Alles begann mit dem Wettbewerbsergebnis im Februar 2019", erklärt Jens Wadle, Bereichsleiter Schulbau und Prokurist der HOWOGE. "Der Bauvorbescheid wurde im November 2019 erteilt. Im April 2020 folgten die Planungsoptimierungen in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und dem Lichtenberger Schulamt. Parallel haben wir bereits den Rückbau der Bestandsgebäude, den Bodenaustausch, sowie aufwendige Medienumverlegungen der Fernwärme- und Wasserleitungen umgesetzt." Mit der Fertigstellung des Rohbaus ist nun ein weiterer Meilenstein abgeschlossen.
Nachhaltiger Schulbau
Errichtet wird das Schulgebäude von den Bauunternehmen ZÜBLIN und OTTO WULFF, die in den vergangenen zehn Jahren rund 65 Schulgebäude realisiert haben. Thomas Klötzer, Bereichsleiter Ed. Züblin AG: "Das Gebäude wird in Stahlbeton-Skelettbauweise mit einer Holz-Hybridfassade errichtet. Für eine schnelle Fertigstellung setzen wir auf insgesamt 1.100 sich wiederholende Fertigteile. Darüber hinaus wurden 17.000 Kubikmeter Beton und 2.800 Tonnen Stahl verbaut." Stefan Wulff, Geschäftsführender Gesellschafter OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH ergänzt: "Der Rohbau steht, in den kommenden Monaten werden die Fenster eingebaut und die Fassade montiert. Der Innenausbau hat bereits begonnen." Das Thema Nachhaltigkeit wird bei dem Neubau ebenfalls mitgedacht. Zum nachhaltigen Konzept gehört, dass das Schulgebäude mit dem Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) zertifiziert werden soll. So kann zum Beispiel eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach installiert werden, die die Schulen zukünftig mit Strom versorgt. Verkleidet wird das neue Schulgebäude mit einer vorgefertigten Fassade als Leichtbau-Holzkonstruktion, bestehend aus zertifiziertem Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung und wetterbeständigem Aluminiumblech. Zudem wird der Neubau mit einem Retentionsgründach ausgestattet. Dank eines integrierten Wasserspeichers wird das Regenwasser zurückgehalten und für die Bewässerung der Dachbegrünung genutzt.
Compartment-Modell: Die Schule in der Schule
Im Rahmen der BSO sollen nachhaltige Schulgebäude entstehen, die die Gesichtspunkte einer modernen Pädagogik berücksichtigen. Die inklusive Bildung und der Ganztagsbetrieb werden in den Berliner Schulen ein Standard sein. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat der Berliner Senat für die neuen Schulen die Umsetzung des Berliner Lern- und Teamhauses auf Basis des sogenannten Compartment-Modells vorgegeben. Im Unterschied zu der bisher üblichen Raumstruktur, in der die Klassenzimmer von einem Flur abgehen, werden Räume zu funktionalen Einheiten, den Compartments, zusammengefasst. Sie bieten Raum für Differenzierung, geben Möglichkeiten für Einzel- oder Gruppenarbeit. Im Vergleich bedeutet das zum Beispiel, dass den Berliner Schüler:innen und Lehrer:innen pro Kopf mehr Platz zur Verfügung steht. So liegt die pädagogische Fläche pro Schüler:in im Berliner Compartment auch durch den Ganztagesbetrieb und die Angebote für Inklusion höher als bei vergleichbaren früheren Flurschulen. Als Dienstleister des Landes Berlin übersetzt die HOWOGE die pädagogischen Vorgaben des Senats in Architektur und nachhaltige Schulgebäude für die Zukunft.
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