Microsoft schließt umfangreichen Vergleich mit CD-ROM-Hersteller / Replikatorenindustrie in Europa boomt - nicht immer mit legalen CD-ROMs
München (ots)
Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben Microsoft und ein deutscher CD-ROM-Hersteller nun einen Vergleich in beträchtlicher Höhe geschlossen: Das Unternehmen hatte unwissentlich eine große Anzahl von gefälschten Microsoft Produkten mit einem Marktwert von mehr als 60 Millionen US-Dollar hergestellt. Die Bestellungen für die nicht autorisierten CD-ROMs hatte ein Broker aufgegeben. Dieser legte gefälschte Dokumente vor, so dass der Anschein erweckt wurde, die Aufträge seien ordnungsgemäß von Microsoft autorisiert worden.
Nachdem der CD-ROM-Hersteller auf den Fall hingewiesen wurde, war er mehr als überrascht, dass die Microsoft Lizenzverträge, die der Broker ihm als Nachweis seiner Berechtigung vorgelegt hatte, gefälscht waren. Das Unternehmen lieferte alle nötigen Informationen, um juristische Schritte gegen den Broker und den Händler, von dem der ursprüngliche Auftrag kam, einzuleiten. "Der Markt war voller illegaler CDs. Daher waren die Informationen, die uns der Produzent gegeben hat, sehr hilfreich. Dadurch konnten wir zumindest einige der Personen ermitteln, die diesen Rechtsverstoß geplant und begangen haben", erklärt Dr. Thomas Urek, Rechtsanwalt bei Microsoft.
Die Polizei ermittelt weiter in dem Fall. Mehrere Durchsuchungen haben bereits stattgefunden. Um weiteren Schaden zu vermeiden und aufgrund des kooperativen Verhaltens des Produzenten hat sich Microsoft damit einverstanden erklärt, sowohl über die Vergleichssumme als auch über den Namen des CD-ROM-Herstellers Stillschweigen zu bewahren. Neben der Unterstützung bei den Ermittlungen hat das Unternehmen einen erheblichen Geldbetrag an Microsoft gezahlt, um zumindest einen Teil des entstandenen Schadens auszugleichen. Obwohl die Firma bereits ein eigenes Anti-Piracy-Programm hatte, wurden nun noch strengere Kontrollen eingeführt, um eine Wiederholung zu vermeiden.
Top-Unternehmen auf roter Liste
Der Europäische Markt wird zunehmend mit illegalen CDs überschwemmt. Für die Softwareindustrie bedeutet dies jährlich mehrere Millionen US-Dollar Schaden. Im Jahr 1999 beschlagnahmte die Business Software Alliance (BSA), ein internationaler Interessenverband für den Schutz von Software als geistigem Eigentum, bei ihrer europäischen Ermittlungsoffensive mehr als 800.000 CD-ROMs. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 550.000. Die Hersteller dieser CD-ROMs, die von Kriminellen vertrieben werden, sind meist seriöse, renommierte Firmen. Diese sehen aus Fahrlässigkeit oft davon ab, eingehende Aufträge zu überprüfen. "Dabei gehen sie ein erhebliches rechtliches Risiko ein. Denn CD-ROM-Hersteller oder andere Unternehmen, die Computerprogramme illegal kopieren, können wegen Verletzung des Urheberrechts zur Rechenschaft gezogen werden, selbst wenn sie nicht einmal fahrlässig gehandelt haben", erläutert Dr. Thomas Urek.
CD-ROM-Hersteller zunehmend in der Pflicht
CD-ROM-Produzenten gehören derzeit zu den Branchen mit den höchsten Wachstumsraten in Europa. Mit 191 Fabriken verfügen sie heute über eine Gesamtproduktionskapazität von fünf Milliarden CDs pro Jahr - verglichen mit einer Milliarde CDs im Jahr 1997. Um den Anstieg illegaler Aktivitäten in der Branche zu stoppen, hat die BSA eine sogenannte "Replikatoren-Initiative" ins Leben gerufen. Diese beinhaltet einen gemeinsamen Verhaltenskodex, die Rechtsverfolgung von Fällen sowie die Implementierung von Verhaltensregeln im Rahmen der EU.
Idealerweise würde ein Verhaltenskodex dazu führen, dass CD-ROM-Hersteller in Zukunft einen Identifikationsnachweis von ihren Kunden verlangen, Kundenzahlungen nachverfolgen, den Inhalt der eingereichten Materialien überprüfen, verschlüsselte Software öffnen und untersuchen, verdächtige Bestellungen ablehnen und Originalcodes für CD-ROMs verwenden. "CD-Presswerke haben direkten Kontakt zu ihren Kunden und können Originalcodes (SID) für ihre CD-ROMs einsetzen. Mit dieser Maßnahme könnte die gesamte Vertriebskette der illegalen CD-ROM-Herstellung durchbrochen werden", fügt Birgit Strobel, Sprecherin Software-Piraterie bei Microsoft, hinzu. Die BSA verfolgt derzeit zehn Fälle, davon vier in Deutschland, in denen Presswerke silberne CD-ROMs für Softwarepiraten hergestellt haben.
Bei Zweifeln an der Echtheit von Microsoft Produkten können sich Kunden telefonisch unter der gebührenfreien Hotline gegen Softwarepiraterie (0800/181-47 33) an Microsoft wenden. Alle Echtheitsmerkmale der Microsoft-Produkte finden Sie zudem auf unserer Webpage:
www.microsoft.com/germany/themen/piraterie/echtheitsmerkmale.
Weitere Informationen über Software-Piraterie- und Software-Managementaktivitäten der Microsoft GmbH erhalten Sie bei: vibrio. Kommunikationsmanagement Dr. Kausch GmbH
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