EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
Mehr Achtung für Beschäftigte in Bussen und Bahnen: EVG beteiligt sich an bundesweiter Kampagne mit BMDV & Verkehrssicherheitrat
Die Zahlen der Übergriffe sind und bleiben erschreckend: „Die verbalen Übergriffe auf Beschäftigte haben sich in den letzten Jahren verfünffacht, Körperverletzungen haben sich verdreifacht“, bilanziert der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Martin Burkert.
Wir wollen das nicht weiter hinnehmen - und starten gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr eine neue Kampagne hierzu. Das Motto: „Bringen wir mehr Achtung auf die Straße und Schiene.“ Den Startschuss gaben Martin Burkert und Bundesverkehrsminister Wissing am Dienstag vor Beginn der EVG-Bundeskonferenz.
Diese neue Kampagne löst unsere bestehende „sicher unterwegs“ nicht ab, sondern ergänzt sie. Unter dem Motto „sicher unterwegs“ kämpfen wir weiter dafür, dass sich die Arbeitgeber der Eisenbahn- und Verkehrsbranche für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz einsetzen und sich schützend vor ihre Beschäftigten stellen. „Mehr Achtung“ wendet sich vor allem direkt an die Kunden in Bussen, Bahnen und Verkehrsstationen.
Entstanden ist der neue Ansatz Anfang des Jahres im Rahmen eines Gesprächs der EVG und Beschäftigten mit Volker Wissing. Hierbei wurden die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket und die Erwartungen an das damals bevorstehende Deutschland-Ticket besprochen.
„Ich fand es schockierend, was die Mitarbeiter:innen mir erzählt haben“, so Volker Wissing. „Es macht etwas mit Menschen, am Arbeitsplatz so angegangen zu werden. Offensichtlich fehlt bei manchen das Gespür, dass sie es bei Bahnmitarbeiter:innen mit Menschen zu tun haben."
Die Eisenbahn, so Wissing weiter, sei „ein komplexes System, in dem die Beschäftigten eine hochwertige Arbeit im Dienste aller Bahnreisenden leisten. Jegliche Entgleisungen gegenüber den Menschen, die jeden Tag alles für die Reisenden geben, muss durch die verantwortlichen Stellen unterbunden werden. Aber auch die Gesellschaft muss dagegen aufstehen. Darauf wollen wir mit dieser Kampagne aufmerksam machen."
Aggressionen nehmen zu - Respekt nimmt ab
Aktuell seien viele Reisende von Bussen und Bahnen zunehmend unzufrieden, berichtet der EVG-Vorsitzende Martin Burkert bei der Vorstellung der neuen Kampagne. „Die Kolleginnen und Kollegen verrichten gute Arbeit; sie machen ihren Job für die Mobilität der Menschen und für die Gesellschaft. Dafür gebührt ihnen Respekt“! Die Kampagne solle dazu beitragen, für mehr Aufmerksamkeit für genau diese Menschen, die ihren Job machen zu sorgen.
Mehrere Plakatmotive, die uns demnächst auf Bahnhöfen und an Haltestelle begegnen werden, sollen für mehr Menschlichkeit und Fairness appellieren. „Sie sollen uns ermahnen, dass es Grenzen im Ton miteinander gibt und im respektlosen Gegeneinander“, so Burkert.
Die Dunkelziffern bei den Übergriffen sind sehr hoch. Viele werden kaum kommuniziert. Polizisten, DRK-Mitarbeitende, Feuerwehrleute und viele andere im öffentlichen Dienst sind Ziel von Übergriffen, so auch bei Bussen und Bahnen. Unsere Forderungen für mehr Sicherheit in öffentlichen Bereichen erhebt die EVG gemeinsam mit der Gewerkschaft der Polizei, GdP. Die Kampagne wird in Bahnhöfen und Zügen zu sehen sein.
Anne Jacobs
Pressesprecherin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
Vorstandsbereich Vorsitzender Martin Burkert
Reinhardtstr. 23 // 10117 Berlin
Tel. 0174 878 5351