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Soziale Vermieter: Eine Umlage von CO2-Abgabe und Grundsteuer auf die Unternehmen würde dem Bau bezahlbarer Wohnungen jährlich rund 150 Millionen Euro entziehen

33/2021

Die sozialen Vermieter in Schleswig-Holstein haben die Politik davor gewarnt, die Kohlendioxidabgabe und die Grundsteuer einseitig auf die Wohnungsunternehmen umzulegen.

„Allein in Schleswig-Holstein würde das Jahr für Jahr rund 150 Millionen Euro weniger Liquidität bei den Wohnungsgenossenschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen bedeuten“, sagte Marcel Sonntag, Landesvorsitzender des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen in Schleswig-Holstein, am Freitag auf der Jahresmitgliederversammlung. „Das Fehlen dieser Summe würde die Fähigkeit der Unternehmen stark einschränken, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und verstärkte Investitionen in Klimaschutz und Barrierearmut zu tätigen.“

Nach den Worten von VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner investieren die VNW-Unternehmen in Schleswig-Holstein jährlich rund zwei Milliarden Euro in den Bau, die Unterhaltung und die Modernisierung bezahlbaren Wohnraums. „Den Wohnungsunternehmen gingen also rund 7,5 Prozent ihrer finanziellen Mittel für Investitionen verloren. Das sind Jahr für Jahr bis zu 100 Wohnungen weniger.“ 2019 hatten die VNW-Unternehmen in Schleswig-Holstein rund 1200 Wohnungen fertig gestellt.

Sowohl Breitner als auch Sonntag kritisierten den zunehmen Populismus in der wohnungspolitischen Diskussion. Da sei von einer „gigantischen Wohnungsnot“ wie von „unbezahlbaren Mieten“ oder sogar von Markradikalismus die Rede. „Worte wirken“, sagte Sonntag. „Wer Angst sät, erntet Panik und Hysterie.“ Notwendig sei es hingegen, „dass man mit uns redet. Wir haben bei Bau und Verwaltung von bezahlbaren Wohnungen seit Jahrzehnten Erfahrungen.“

VNW-Direktor Andreas Breitner fügte hinzu: „Wer jetzt pauschal den Verzicht auf Mietzahlungen fordert, handelt populistisch und gefährdet die wirtschaftliche Substanz der sozialen Vermieter. Damit schwächt man lediglich deren Möglichkeiten, für die Mieterinnen und Mieter aktiv zu sein, auf wirtschaftliche Probleme Einzelner angemessen und zielgerichtet einzugehen und ihnen ein sicheres Zuhause zu garantieren.

Breitner und Sonntag würdigten die pragmatische Haltung der Kieler Landesregierung. Die Zusammenarbeit sei partnerschaftlich und erfolgreich.

Dem schleswig-holsteinischen VNW-Landesverband gehören 88 Genossenschaften und Gesellschaften an. Die Mitgliedsunternehmen verwalten rund 170.000 Mietwohnungen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei diesen Unternehmen bei 5,99 Euro pro Quadratmeter.

Der VNW vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 395 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,04 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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